Dienstag, 17. Januar 2012

Lebendige Ziegelwände mit Staubfarben

Heute ist mal wieder das Fachwerkgebäude auf der Ladestraße dran. Über Vorbild und den Bau des Modells hatte ich im Februar 2011 berichtet. Dafür ist zur Zeit eine Lieferung Materialien eines Edelherstellers unterwegs. Daher müssen die Arbeiten am Haus jetzt mal abgeschlossen werden.

Vor einiger Zeit habe ich schon beim MEC Dülmen das seit gut 10 Jahren eingelagerte Set mit Staubfarben von ASOA entdeckt. Damit habe ich mich erstmal am Bahnübergang "Münsterstraße" ausgetobt. Die erzielten Effekte gefielen mir sehr gut. Als ich jetzt in alten Eisenbahnjournal Heften die Reihe "Schienen im Pflaster", Heft 10/2007 bis 9/2008, von Emmanuel Nouaillier entdeckt habe wollte ich das nachbasteln.

Zunächst habe ich mir das NOCH Patina Pulver 61165 gekauft. Mit gut 12 Euro günstig, aber die Staubmenge ist nicht die größte. Immerhin 8 x 6g und ein Stupfpinsel. Wenn ich den bisherigen Verbrauch betrachte glaube ich aber das hält ewig und 3 Zeiten.

Das rohe Gebäude war hier schon einige mal zu sehen. Es stammt aus der Anfangsphase und war das 2. Gebäude, entstand also direkt nach dem Empfangsgebäude. Hätte ich damals gewusst, was ich jetzt machen würde, hätte ich mir die Arbeit mit dem Trockenbürsten sparen können.


Die vor 2 Jahren mit der Trockenbürstmethode behandelte Wand.

Der erste Schritt ist der langwierigste, aber es lohnt sich! Nach dem Entfernen der Tore habe ich auf eine Mischunterlage die damals verwendete Farbe Ziegelrot aufgetragen. Dazu kommen Gelb und Braun (Alles Revell Aqua Color). So kann ich verschiedene Abstufungen von Ziegelrot mischen. Mit einem feinen Pinsel müssen einzelne Steine bemalt werden. Die Anzahl der Steine ist dabei egal, aber es sollten nicht zu viele in extrem dunklen oder hellen Tönen bemalt werden. Die Kunst ist dabei, die Steine nicht zu regelmäßig unregelmäßig (klingt doch logisch?) zu verteilen.


Die fertig bemalte Wand. Die grünen Spuren sind Rückstände der Tore.

Jetzt geht es los mit der Staubfarbe. Den Ton "Asche" tupfe ich kräftig auf, so dass der Staub satt in die Fugen gedrückt wird. Ohne die Ladegüter auf der Rampe wäre es einfacher gewesen.


Satt eingestaubt. Aber im nächsten Schritt wird alles wieder sichtbar.

Mit einem leicht Taschentuch müssen jetzt die überschüssigen Pigmente abgewischt werden. Dazu feuchtet man das Taschentuch leicht an und wischt damit dann durch den Zeigefinge leicht aufgedrückt über das Mauerwerk. Am besten klappt es, wenn man diagonal vorgeht, so kann man keine Fuge leer ziehen. Durch die Feuchtigkeit und den Druck wird der Staub in den Fugen fixiert. Als das abgeschlossen war habe ich die Tore wieder montiert.


Nach dem Abwischen wirkt die Wand sehr plastisch.

Je nach persönlicher Vorliebe schwächen mehrere Wischgänge den Staubschleier ab. Die unterschiedlich gefärbten Ziegel kommen jetzt wieder gut heraus, fallen aber erst auf den 2. Blick wirklich auf. So soll es sein.

Das Dach wurde schon vor einigen Tagen mit Staubfarbe behandelt. Dabei kam hauptsächlich "Ruß" zum Einsatz, aber auch etwas "Moos". Und noch etwas habe ich endlich gebaut: den Kamin. Manchmal muss ich auch die kleinen Fortschritte feiern. Zusätzlich belebt wird das Dach durch die mit Placker-Weiß aufgetupften Hinterlassenschaften von Vögeln. Besonders am Kamin habe ich damit nicht gespart, da ich annehme, dass sich Vögel auf der Kante sehr wohl fühlen.


Mit dem ebenfalls patinierten Dach kann der Baustoffhandel wieder auf dem Bahnhof aufgestellt werden.

Auch die Unterkanten der Tore, die besonders gern verschmutzen und gammeln, wurden mit etwas Ruß eingefärbt.


Die andere Gebäudehälfte. Besonders am Kamin haben Vögel Spuren hinterlassen.

Wenn ich den Bahnhof wieder aufbaue freue ich mich schon sehr auf die erste Stellprobe. Aber zunächst sind noch 2 Wände zu behandeln, und auch die Rückseite muss nach wie vor gestaltet werden. Davon dann im nächsten Beitrag mehr.