Sonntag, 20. September 2020

FremOld 2020 in Obermarsberg

Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen. 2020 ist auch für den Fremo ein Jahr, in dem nichts ist wie früher. Die Covid19-Pandemie hat zwischen März und August keine Treffen zugelassen. Das erste Treffen unter Coronaregeln (Die Unbelehrbaren aus dem Süden kehre ich dabei bewusst unter den Teppich) verlangte von allen Teilnehmern ein Höchstmaß an Disziplin. Da auch Teilnehmer aus Hochrisikogruppen teilnahmen bestand die Notwendigkeit der Rücksichtnahme.


Die Schützenhalle St. Peter und Paul in Obermarsberg war zum dritten Mal Austragungsort für ein FremOld-Treffen.

Die Maßnahmen waren sehr umfangreich: Das Arrangement wurde bewusst luftig und linear gehalten. Es gab eine Seite für die Bahnhofsmanschaften, und eine für die Zugmanschaften. Wenn möglich waren im Arbeitsbereich der Bahnhofbediener Plexiglascheiben angebracht. Die Halle war ständig mit offenen Oberlichtern, offenen Türen und dort nach außen gerichteten Ventilatoren gelüftet. Ausreichend Desinfektionsmittel war vorhanden und in der Halle war zwar keine durchgehende Maskenpflicht, sofern die Arbeitsplätze fest und mit genug Abstand waren, doch eigentlich wurden Mund-Nasen-Schütze von allen Teilnehmern durchgehend getragen. Gemeinsame Mahlzeiten wurden immer unter freiem Himmel und mit ausreichend Abstand abgehalten. Tagesgäste mussten sich vorher anmelden und alle Teilnehmer musste die Beachtung der Teilnahmebedingungen schriftlich bestätigen. Als Hallenschläfer war nur eine Person als Nachtwache erwünscht.


Der Triebwagen hat den Schattenbahnhof verlassen und überquert gleich die Ondruper Kanalbrücke.

Das Arrangement war wie bereits erwähnt absolut Linear, also ohne Abzweig oder Abzweigbahnhof. Der achtgleisige Schattenbahnhof Welte stand am Anfang einer durchgehend eingleisigen Strecke. Über meine flachen Münsterlandmodule ging es zur ersten Station Heiligenfeld. Danach wurde die Gestaltung schnell, der realen Umgebung entsprechend, hügeliger. Der folgende Bahnhof Eichfelden hat eine für Fotos reizvolle Hanglage. Danach folgte die Anschlussstelle Waldenau, wo Personenzüge keinen Halt hatten. Bülthausen mit der Formsandverladung ware der größte Bahnhof, und betrieblich mit Waldenau verbunden. Nach einigen weiteren Hügeln und einer kurzen Flachlandpassage erreichte man das Örtchen Allagen am Fluß Möhne, wo ein Marmorwerk mit Frachten auf die Bahn wartete. Zum Schluss erreichten die Züge dann den Endbahnhof Bad Rönningen, wo die Triebfahrzeuge umsetzen mussten.


Heiligenfeld ist ein Landbahnof mit Industrieanschlüssen.

Alle Regeln eingehaltend verlief der Aufbau am Donnerstag wie bei der Gruppe üblich so zügig, dass schon um 20 Uhr der erste Fahrplan gespielt werden konnte. Ein Fahrplan dauerte immer ca. 2 Stunden und bot Beschäftigung für 11-12 Personen. Bei am Wochenende insgesamt gefahrenen 10 Plänen hätte man damit fast jeden Job einmal machen können.


Personenzug auf einer Brücke kurz vor dem Bahnhof Eichfelden.

Der Dienst im Schattenbahnhof erforderte wiedermal eine gewisse Übersicht der vorhandenen Betriebsstellen. Mit etwas Routine war es aber kein Problem Betrieb zu machen, und zwischendurch die Züge für den nächsten Tag mit Frachten zu bestücken und zu bilden.


In Eichfelden gab es einmal täglich einen Betriebsknoten, bei dem alle Hauptgleise belegt waren.

Die Dienste in den Bahnhöfen waren gewohnt abwechslungsreich. Trotz der geringen Zugdichte gab es wenig Leerlauf, da in jedem Bahnhof 2-3 Güterzüge bzw. ein PmG behandelt werden musste.


Waldenau ist eine Holzverladung, die einmal am Tag durch eine Übergabe von Bülthausen bedient wurde. Typisch waren dabei die zweiteiligen Langholzwagen.

Die Nahgüterzüge waren wie gewohnt die schönsten Dienste. Diese starteten morgens beide in Welte. Zunächst fuhr ein Zug für die Bahnhöfe Bülthausen, Allagen und Bad Rönningen aus. Kurz darauf dann der für die Betriebsstellen Heiligenfeld und Eichfelden bestimmte. Zusätzlich gab es für Bülthausen einen Ganzzug mit Leerwagen für die Formsandverladung. Heiligenfeld und Eichfelden wurden täglich mit leeren Viehwagen beliefert.


Viele Güterwagen in Bülthausen. Die Langholzwagen sind nur kurz abgestellt und werden mit dem nächsten Güterzug versendet.

Personenzüge waren wenige unterwegs. Zu vier Fahrten des Triebwagens, den wir öfters durch kleine Dampfzüge ersetzt haben, gesellten sich zwei Fahrten eines regulären Personenzuges. Dann fuhr noch ein Pmg, der die Zusatzaufgabe hatte den Bahnhöfen Stückgutwagen zuzustellen.


Allagen ist fertig durchgestaltet. Der soeben eingefahrene Güterzug wird gleich mit den Rangierarbeiten beginnen.

Der Fahrplan war natürlich vom Fahrplanbüro Harburg so konzipiert worden, dass alle Züge und Wagen am Ende des Betriebstages, der nach Modellzeit 12 Stunden dauerte, zurück zum Ausgangspunkt gelangten.


Das Marmorwerk Dassel ist nun wunderbar gestaltet.

Regeln und Corona hin oder her, was in solchen Zeiten zählt ist der Teamgeist. Gemeinschaft ist problematisch, aber wenn jeder mitmacht die Regeln einzuhalten ist trotzdem viel möglich. Auch wenn die Chance auf dem Heimweg in einen Unfall verwickelt zu werden größer ist, als sich an diesem Wochenende anzustecken, so will der Fremo nicht durch Presseberichte über Neuinfektionen bekannter werden. Dabei ist es garnicht so schwer wie man denkt. Ist man erstmal ins Spielen vertieft blendet man die Masken aus, und eigentlich ist es fast wie immer. Trotzdem hoffe ich, bald wieder ohne die ganzen Maßnahmen mit meinen Freunden Betrieb machen zu können.


Im Endbahnhof Bad Rönningen wartet der Personenzug auf die Ankunft des Güterzüges, der gerade auf den letzten Metern seiner Fahrt ist.

Auch wenn das jetzt vielleicht etwas viel Pathos und Geschwafel war danke ich fürs Durchhalten. Noch ein paar mehr Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie FremOld Obermarsberg 2020.