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Freitag, 27. Juni 2025

Eisenbahnen in den USA

An dieser Stelle ein Geständnis: Ich liebe die USA als Reiseland. Zwangsläufig begegnen einem dort in den großen Städten und entlang der Hauptverkehrsstraßen die Eisenbahnen diverser amerikanischer Verkehrsunternehmen.


Eine EMD RP-E44C der Norfolk Southern Railway No.741 rangiert mit einer EMD GP40-2 Nr.2040 vor dem Panorama von Charlotte, North Carolina, 27.07.2017.

Und davon gibt es sehr sehr viele. Dabei gibt es im ganzen Land operierende Unternehmen, aber auch kleine Gesellschaften, die nur auf kurzen Strecken operieren. Die Aufteilung des Streckennetzes ist dabei unübersichtlich und tut auch eigentlich nichts zur Sache. Wichtig zu wissen: Die einzige überregionale Bahngesellschaft die heute noch Personenzüge betreibt, ist Amtrak.


Erster USA Besuch und die bisher die einzige Bahnreise von Boston nach New York. Die typischen Amtrak Coaches werden von der Siemens ASC-64 No.659 gezogen. Boston, Massachusetts, 17.07.2017.


Der Acela Express No.2005 wäre die schnelle Alternative gewesen. Diese Züge sind typisch für den Ostkorridor entlang der Atlantikküste. Boston, Massachusetts, 17.07.2017.


Entlang der Westküste ist das Hochgeschwindigkeitsnetz noch im Bau (und wird es noch einige Jahre sein). An der Küstenbahnlinie zwischen San Luis Obisco und San Diego verkehrt aber, im Schneckentempo, der Surfliner. Hier gezogen von der EMD F59PHI No.460 am 31.07.2018 am San Clemente State Beach, Californien.


Der California Zephyr ist ein Fernzug mit Schlafwagen, der über 3.900km zwischen Chicago und Oakland verkehrt. Hier habe ich ihn am frühen Morgen des 29.07.2024 im Winnemucca, Nevada, gezogen von den zwei Genesis No. 37 und 170 erwischt. Die aktuellen Verspätungen, ähm, Fahrzeiten, lassen sich auf der Seite von Amtrak verfolgen.

Die anderen Gesellschaften, wie Union Pacific, BNSF, CN oder CSX ziehen meist gigantisch lange Güterzüge durch die Lande. Da unser Urlaubsschwerpunkt selten Trainspotting zum Inhalt hatte, entstanden die Aufnahmen ohne System und hatten keine besonderen Züge oder Spots zum Inhalt.


Nördlich von Mobil zieht die Legacy ET44AC No.3641 einen gemischten Güterzug. Typisch für diese Gesellschaft ist die Fahrt mit dem Führerhaus am Zug. Mobil, Alabama, 13.07.2022.


Mit Abstand am häufigsten trifft man Loks der Union Pacific, hier drei ES44AC Nr.2758, 6937 und 8557 am 28.07.2024 am Upper Clamath Lake, Oregon.


Auch in den USA gibt es sie noch: Ein Kohlezug mit über 50 Wagen, gezogen von zwei ES44AC No.5632 und 5816 westlich von Barstow, Californien, am 06.08.2024.

Aber wenn Bahnanlagen am Straßenrand auftauchten oder in einem Gewerbegebiet eine rangierende Diesellok zu sehen war wurde Halt gemacht.


In einem Gleisanschluss von Oxnard, Californien, rangiert die Santa Fe GP7U No.1322 am 27.07.2018.


Nur eine Stichstrecke zum Hafen von Aberdeen betreibt die Puget Sound und Pacific Railway. Zwei GP38 No.2052 und 2053 drücken hier einen Getreidezug in die Hafenanlage zur Beladung eines Frachtschiffes. Aberdeen, Washington, 23.07.2024.


Nur zwei Tage später trafen wir in Portland auf die Willemotte und Pacific Lok No.2312, eine GP39-2. Bei ihr scheint noch deutlich der vorherige Eigentümer, die Santa Fe, durch. Portland, Oregon, 25.07.2024.

Neben den großen Bahngesellschaften gibt es noch kleinere regionale Firmen. Je nach größe des Streckennetzes können diese sehr umfangreiche Fuhrparks aufweisen. Im amerikanischen Sprachgebraucht sind dies die Commuter Trains.


In San Diego, Californien, steht ein F40PH No.2102 vor dem Coaster, einem Commuter Train, der zwischen L.A. und San Diego verkehrt. San Diego Convention Center, Californien, 01.08.2018.


Die Commuter Trains im Raum Chicago werden vom Unternehmen Metra betrieben. Hier schieben ebenfalls zwei F40PH No.153 und 152 einen Nahverkehrzug in Oak Park nach Chicago. Oak Park, Illinois, 17.07.2019.


Viel patriotischer hält man es in Dallas. Hier verkehrt der Trinity Railway Express. Die F59PH No.120 schiebt hier ihren Zug unterhalb des Reunion Towers in die Dallas Union Station. Dallas, Texas, 16.07.2022.

Wenn es sich anbietet, kann man ruhig mal mit dem Mietwagen in ein Railyard fahren. Die Betriebswerke sind zwar meist eingezäunt, aber ab und zu bekommt man gut Einblicke. Die Bahnangestellten sehen Fotofreunde sehr entspannt so lange man von den Gleisen fern bleibt. Dafür sollte man sich von den dort sonst noch verkehrenden Gestalten fern halten. Obdachlose sind in den USA überall und man weiß nie, welche Drogen sie gerade konsumieren.


Im Betriebswerk von San Antonio seht die BNSF GE C44-9W No.4383 in der Abendsonne. San Antonio, Texas, 04.07.2022.


Nur ein paar Blocks weiter drücken zwei Union Pacific GP38-2 No.504 und 706 Güterwagen im Rangierbahnhof ab. San Antonio, Texas, 04.07.2022.


Fette Beute in Galveston. Hier scheint BNSF gerade nicht benötigte Loks zwischen zu parken. Galveston, Texas, 07.07.2022.


Einige Loks der Canadion National Railway haben sich in die Hauptstadt von Louisina verirrt. Hier warten die GP38-2 No.5859 und eine GP40-2LW No.9608 auf den nächsten Zug in die ferne Heimat. Baton Rouge, Louisina, 10.07.2022.

Außerdem ist der Amerikaner bzgl. Recycling und Müllverwertung etwas zurückgebl.... Er tut es halt nicht. Daher findet man häufig am Straßenrand historische Loks und- oder Wagen. Vor allem Güterzugbegleitwagen, genannt Caboose, sieht man zu hunderten.


Auf dem Weg zum Grand Canyon stand diese Southwest Lumber Mills 2-6-6-2 No.12, eine Mallet mit Schlepptender. Flagstaff, Arizona, 18.07.2018.


Eine ganz besondere Kreation ist diese Shay-Lokomotive. Sie verfügt über drei senkrecht stehende Zylinder und eine Kardanwelle auf der rechten Seite zur Kraftübertragung auf alle Achsen. Fork, Washington, 22.07.2024.


Auch in den USA gab es Güterzugbegleitwagen, Caboose genannt. Sie liefen am Ende der Güterzüge. Man sieht sie überall, teilweise sogar als Motel oder Restaurant. Der hier steht in Kyle, Texas, an einem Güterschuppen mit kleiner lokaler Eisenbahnsammlung, 03.07.2022.

Und natürlich gab es einige Möglichkeiten Eisenbahnmuseen zu besuchen. Die gibt es oft und in allen Größen. Man sollte sich aber überlegen, ob sich Zeit und Geld lohnen. Oft sind die Museen einfach nur recht eng zusammen stehende Sammlungen ohne gute Fotomöglichkeiten.


So etwas haben wir in Europa nicht: Die Central Pacific Railroad No.1 Gov Stanford, gebaut 1862, im California State Railway Museum. Sacramento, Californien, 22.07.2018.


Bei der Reichsbahngesellschaft wurde das Konzept auch mal ausprobiert: die AC-12 4-8-8-2 cab forward No.4294 Mallet der Southern Pacific Railroad ebenfalls im California State Railway Museum. Die Gesellschaft hatte sich auf diese Bauweise spezialisiert. Dieses Exemplar weist nur eine Achse weniger als die legendäre Big Boy auf und verkehrte ebenfalls auf der Strecke über den Donnerpass. Sacramento, Californien, 22.07.2018.


Im Museum of the American Railway steht diese schöne Santa Fe F7A No.49. Die zugehörigen zwei Powercars werden ebenfalls noch restauriert. Frisco, Texas, 16.07.2022.


Die kennt eigentlich jeder: Eine Union Pacific Big Boy 4-8-8-4 Mallet No.4018. Eine beeindruckende Erscheinung. Mit 40 Exemplaren die größte in Serie gebaute Lokomotive aller Zeiten. Frisco, Texas, 16.07.2022.


Dieser Nachbau der Central Pacific Jupiter ist im Golden Spike National Historic Park in Corinne bei Salt Lake City zu sehen. Corinne, Utah, 30.07.2024.

Nach diversen Urlauben sind mir dann diese Fahrzeuge so weit ans Herz gewachsen, dass man sich auch mal ein US-Treffen des Fremo anschaut. Dieses und vergangenes Jahr habe ich das auf Schloss Rothspalk getan. Zwar nur ein kleines privates Treffen, aber da reichen dann ein paar Stunden und ein paar nette Gespräche aus. Man sieht die Freunde aus Berlin ja nicht all zu häufig.

Auch im Modell ziehen die zwei Genesis einen Fernzug der Union Pacific. Daneben von der Florida East Coast die SD70M-2 No.104.


Im Original leider in Seattle verpasst, dreht der Sounder hier im Modell seine Runden.


GP40er gibt es auch im Modell. Das Vorbild dieser hier könnte man in Florida sehen.


Wie beim Vorbild fährt die ET44AC der Norfolk Southern Railway mit dem Führerhaus am Zug.


Echtes USA-Feeling kommt auch bei den Betriebsstellen auf. Okay, im Original wäre so ein Silo dreimal so hoch, aber trotzdem fühlt man sich fast wie im Urlaub.
Nach 7 Jahren und 5 Urlauben ist mit den Vereinigten Staaten nun erstmal Schluss. Trotzdem hoffe ich einige tolle Eindrücke teilen, und einige Tips für Nachahmungstäter gegeben zu haben.

Freitag, 6. Juni 2025

FremOld in Cloppenburg 2025

Himmelfahrt ist Zeit für Fremodrom in Cloppenburg. Fremodrom, das ist der gebräuchliche Name für die Sporthalle an der Leharstraße, eine wunderbar helle Dreifachsporthalle. Thema des Arrangments: Wie immer bei den Epoche II Treffen das Jahr 1928. Viel Länderbahnmaterial bei den Eisenbahnfahrzeugen aber auch erstes Reichsbahnmaterial. Dazu Ausschmückung im Stil der 1920er Jahre.


Panoramaansicht des Gesamtarrangements.

Mein Beitrag war einmal mehr der Bahnhof Ondrup. Dazu nochmal ca. 15m Streckenmodule in ein- und zweigleisiger Form. Da ist er voll, der geliebte Fremowohnwagen war gut gefüllt mir einem knappen Dutzend Moduldoppeldecker.


Beweisfoto: Ondrup war mal wieder dabei.

Das Arrangment füllte die Halle dieses mal noch mehr aus, als noch vor 2 Jahren beim ersten Versuch eines Epoche II Großtreffens. Zunächst gab es eine zweigleisige Paradestrecke vom Schattenbahnhof Görlach (eigentlich Görlitz) über Maching (eigentlich Machern) und dann die Spessartrampe hinauf über Heigenbrücken West nach Wilhelmsberg. Dort erfolgte der Anschluss zur Bayernbahn.


Ein Güterzug hat gerade Görlach verlassen und Maching erreicht. In der Bildmitte warten 3 Loks der BR 96, um die Züge die Spessartrampe hinauf zu drücken.


Eine bayrische S3/6 schafft die Fahrt auf der Steilrampe ohne Schublok.


Bahnhof Wilhelmsberg war der erste Bahnhof auf der Standardhöhe von 130cm.

Weiter ging es über die Anschlussstelle Zschaschewitz, Abzweig Osterholstedt mit Anschluss zur Kleinbahn über Kronwerk, Bahnhof Holstedt zum Abzweig Buchhorst, dem Ende der nicht elektrifizierten zweigleisigen Strecke. Hier befand sich der Abzweig nach Sachsen und Tschechien.


Der Parade-D-Zug muss an der Überleitstelle Zschaschewitz erst eine Kreuzung abwarten.


Abzweig Osterholstedt mit dem Anschluss nach Kronwerk und der Kleinbahn links.


Bahnhof Holstedt.


Der Abzweig Buchhorst.

Dann ging es erstmal über die eingleisige preußische Hauptbahn. Nach dem Bahnhof Bülthausen mit dem angeschlossenen Abzweig Chemnitztal zur preußischen Nebenbahn nach Seitenberg folge dann Bahnhof Ondrup und dahinter der Abzweig Posthausen mit Übergang zur elektrischen zweigleisigen Hauptstrecke.



Der Kohleganzzug wartet in Bülthausen auf Ausfahrt.


Die Ganzzüge geben sich ein Stelldichein in Bülthausen.


Der Erzzug muss in Ondrup wohl noch auf die Ankunft eines Personenzuges warten.


Zeitweise war die Ondruper Ladestraße fast etwas zu klein für die mit insgesamt 3 Nahgüterzügen herangefahrenen Güter.


Verladeaktion an der Ladestraße. Aber sollten die Schweine nicht eigentlich in den Viehwagen laufen? Falsche Richtung Jungs!

Die zweigleisige elektrische Hauptbahn lief dann noch von Leipzig Wahren über den Abzweig Posthausen und Jannowitz zum Schattenbahnhof Breslau. Die Oberleitungen waren dabei mal wieder eine besondere Herausforderung. Keine Ahnung, wie es die Jungs am ersten Abend noch geschafft haben das Spaghetti im Abzweig Posthausen zu entwirren und daraus wieder eine mechanisch funktionstüchtige Oberleitung zu stricken. Gute Arbeit!


Loks mit Stromabnehmer gab es im Bahnhof Jannowitz zu bewundern.


Ein uriger Elektrotriebzug in der Einfahrt von Breslau.

Um über jede Nebenbahn nun noch eine Lobeshymne zu schreiben fehlt der Platz. Besonders erwähnen möchte ich aber dieses mal die an Wilhelmsberg angeschlossenen bayrische Nebenbahn. Hier wirkte alles wie aus einem Guss. Und am Ende ging es sogar noch etwas den Berg hoch zum Endbahnhof Fladungen. Der Betrieb hier umfasste zwar nur 8 Zugpaare je Spieltag, hat aber dennoch Spass gemacht und sah mit typischen Zuggarnituren auch toll aus.


Kleiner Personenzug auf dem Viadukt zwischen Wilhelmsberg und Eichfelden.


Nebenbahnflair zum Träumen kurz vor dem Bahnhof Buchenbach.


Das sehr gelungene Basaltwerk.


Gemischter Zug im Endbahnhof Fladungen.

Auch auf der technische Seite gab es mal wieder was Neues zu bewundern: Ein neuer Blockaufsatz mit Feldern und Kurbel, modular aufgebaut. Ob ich mir sowas für Ondrup auch zusammen baue? Toll aussehen tut es ja. Dafür kostet es Zeit und vergrault Mitspieler, denen das wieder zu kompliziert ist.


Blockaufsatz in Ondrup. Es darf gekurbelt werden!

Und zuletzt noch der Hinweis auf die mal wieder sehr umfangreiche Anlage der Schmalspurfreunde auf der Empore. Mal wieder wurde eine fast 100 Meter lange Anlage aufgebaut. Eigentlich nennt sich das Treffen ja auch "Mehrepochentreffen". Die andere Epoche ist eben die bei den Schmalspurfreunden gespielte Epoche III. Auch davon finden sich einige Bilder in der Galerie.

Cloppenburg 2025, das waren mal wieder 4 Tage Auszeit vom Alltag. Tolle Anlage, tolle Gemeinschaft, perfekte Verpflegung und eine Halle die im Verein nach wie vor Standards setzt.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Mehrepochentreffen Cloppenburg 2025