Freitag, 18. April 2025

Verbesserungen am 4yg von Roco

Wahrscheinlich wurden die Modelle zu 100.000 von Roco verkauft: Der 4yg in seinen 3 Hauptvarianten als B (nur 2. Klasse), AB (1. und 2. Klasse) und BD (2. Klasse und Gepäckabteil). Kurzrecherche im Netz bringt 1984 als Erscheinungsjahr als Ergebnis. In der Epoche IV-Variante war er über annähernd 2 Jahrzehnte im Programm.


Ein BD4yg (2. Klasse und Gepäckabteil) bei einer Sonderfahrt im Bahnhof Leipzig.

Die Deutsche Bundesbahn begann ab 1955 mit dem Bau der Vorbilder. Nachdem keine passenden Länderbahndrehgestelle mehr zur Verfügung standen, wurden diese sogar neu hergestellt bzw. die Wagen später auf diese Minden-Deutz genannten Bauteile umgerüstet. Ebensolche Exemplare wurden hier von Roco dargestellt.


Der Wagen des VEV-Vienenburg, hier bei einer Sonderfahrt am 02.12.2017 in Leipzig, ist entsprechend der Epoche IV beschriftet.

Das Modell hier zu hypen wäre vermessen, aber es war schon ordentlicher Modellbau. Auch wenn die Fenster nicht ganz quadratisch geraten sind (was optisch nicht auffällt) ist die Positionnierung im Verhältnis zur Dachuntekante gut gelungen. Das Dach ist zwar mit dem Vorbild entsprechenden Lüftern versehen, wirkt aber leider etwas platt, weil keine Sicken vorhanden sind. Die sind zwar beim Vorbild kaum erhaben aber sichtbar. Fleischmann und Märklin stellten diese damals dar, Brawa in der Neuzeit (2014 ist auch schon wieder ewig her...) auch. Was bei Roco nicht gelungen ist, ist die Dachrundung als Korbbogen. Das ist beim Vorbild deutlich tonnenförmig.


Das Dach des Wagens, hier schon für das Anbringen von Sicken vorgeritzt, wirkt etwas platt.

Was bietet der Roco Wagen an Grundsubstanz? Meine Auflage hat einen gelungene Farbgebung in Chromoxidgrün. Bedruckt ist er in der Ausführung späte Epoche III bzw. frühe Ep IV, also mit UIC-Nummer aber noch ohne Pictrogramma für Raucher- und Nichtraucherwagen. Die Trittstufen sind aus dickem Kunststoff aber leider überhaupt nicht graviert. Dazu kommen im Bereich des Fahrwerkes deutliche Mängel bei der Beschriftung. Hier sind noch erhabene Beschriftungen eingraviert. Die lassen sich aber durch etwas Farbe gut hervorheben. Genau wie die Bremsamaturen.


Der Blick durch die Fenster lässt bereits die simple Inneneinrichtung erahnen.

Im Innenraum seht es dann richtig finster aus. Die Innenwände haben die Farbe des Wagenkastens. Der Rest ist hellbraun (gab auch Varianten in dunkelgrün). Details sind nur sehr wage dargestellt. Zumindest die Trennwände zwischen den Sitzen sind vorhanden. Toiletten und Handwaschbecken in den Aborten sind nicht vorhanden. Aber wozu, wenn die Fenster aus Milchglas sind?


Durch Drücken und Spreizen lassen sich die Rastnasen an Dach und Boden aushebeln und der Wagen zerlegen.

Außen gibt es also 2 Baustellen: Die Tritte und die Dächer. Die Tritte gibt es als Zurüstteil bei Weinert unter der Nummer 8821. Der Ausbau der Tritte an den Wagenenden ist ein Kinderspielt. Dagegen wehren sich die in der Wagenmitte. Ein sehr scharfes Messer ist hier von Vorteil. Die neuen Tritte sind durchbrochen geätzt und bei korrekter Montage mit Einstecken in passend gesetzte Bohrungen sehr robust.


Die originalen Tritte wirken trotz der hier erfolgten farblichen Behandlung sehr massiv.


Die Weinert-Tritte werten die Wagenenden sehr auf.


In der Wagenmitte ist der Austausch aufwändiger, bringt aber auch ein gutes Ergebnis.

Beim Dach ist Kreativität gefragt. Als erstes habe ich es mit einzelnen Kabellitzen versucht. Dabei habe ich die Dachkanten mit einem Messschieber markiert, um die Drähte gerade über die Dachfläche spannen zu können. Nach dem Überlackieren waren die Sicken sehr groß. Aber besser als nichts.


Sehr massiv wirken leider die Dachsicken aus Drahtlitzen.

Beim zweiten Versuch habe ich dann keine Drähte, sondern Haare verwendet. Das brachte ein sehr viel dezenteres Ergebnis. Die Dächer wurden wie beim Vorbild in silbern lackiert. Heute würde ich diese Methoden aber nicht mehr verwenden. Das Abkleben von Teilbereichen mit Klebeband und mit Grundierung lackieren erzeugt dezente Höhenunterschiede. Wenn man diese dann Silber lackiert, kommt das dem Eindruck beim Vorbild am nächsten.


Die überlackierten Haare geben den Vorbildeindruck gut wieder.


Etwas Patina am Dach gibt dem Dach das richtige Finish.

Der Innenraum bekommt die von den 3yg Wagen bewährte Farbkur. Kompletter Neubau kam dieses mal nicht in Frage. Die Innenwände bekommen eine helle Holzoptik. Die Eingangsbereiche erhalten einen hellen Grünton, die Innenseiten der Türen Leuchtorange. Der Fußboden wird anthrazit Die Sitze werden wieder in rotbraun gestrichen, die Trennwände und Umrandungen im gleichen hellbraun wie die Innenwände. Das Toilettenfenster wird dann noch von innen mit weißem Papier abgeklebt. Das sieht besser aus als das Milchglas.


Alle Wagen wurden innen lackiert, so dass die gegebenen Bauteile dem Vorbild am nächsten kommen.

Der 1. Klasse Bereich verfügt bei mir über Sitze mit grauen Polstern und Wangen aus braunem Holz. Dann kommen in jeden Wagen noch 15-20 Figuren. Aufgrund der bei diesen Wagen sehr hoch liegenden Inneneinrichtung müssen die Figuren stark gekürzt werden, damit die Köpfe der sitzenden Personen nicht über den Mittelsteg der Fenster hinaus ragen. Im Gepäckabteil sorgen ein paar Kisten oder ein Fahrrad für Belebung. Die alte Sofittenbeleuchtung mit Lichtleitern hat ihren Dienst getan und fliegt raus. Dafür können die alten Kabel direkt für den Anschluss von LED-Platinen dienen.


15 bis 20 Reisende je Wagen sollten es schon sein, sonst wirkt es zu leer.

Zuletzt dann noch etwas Kosmetik an der Außenseite. Die Drehgestelle werden matt Dunkelgrau getrichen, genau wie die Batteriekästen und sonstige Aggregate. Die von Roco sehr rustikal dargestellten Bedienelemente werden noch farblich hervorgehoben. Dazu die erhabenen Ziffern auf den Drehgestellen mit etwas weißer Farbe hervorheben.


Der typische Epoche IV Zug kann noch durch einen Gepäck- Post- oder Stückgutwagen ergänzt werden.

So sind nun meine 4 Umbauwagen nach mehreren Jahrzehnten im 21. Jahrhundert angekommen und müssen sich auch auf Fremotreffen nicht verstecken. Auch neben den modernen Brawawagen fallen sie nicht negativ auf, zumal auch bei diesen erst der Innenraum gestaltet werden muss. Zuletzt taten die Wagen beim Epoche IV Fremotreffen in Bad Oeynhausen ihren Dienst.

Freitag, 4. April 2025

1955 Treffen in Bardowick Herbst 2024

Wiedermal Bardowick, wiedermal Schützenhalle. Ein mittlerweile gut eingespieltes und fest etabliertes Treffen. Dieses mal aber nicht 1928 oder die 1960er Jahre. Man wollte mal was Neues ausprobieren und hatte das Jahr 1955 ausgerufen. In Modellbahnsprache ist das die Epoche IIIa.


Nebenbahntriebwagen am Endbahnhof Bodmich.

Keine DB Kekse, kaum dritte Spitzensignale, wenige Neubaufahrzeuge, viel DRG Material und wenig Individualverkehr auf den Straßen. Das zeichnet die Epoche IIIa aus.


Zwischenhalt des Triebwagens am Kalksteinwerk.

Thema des Arrangements war eine eingleisige Hauptbahn mit angeschlossener Kleinbahn, Hafenbahn und Nebenbahn. Die Hauptbahn erstreckte sich vom Schattenbahnhof Rath und führte über Kronwerk, Greventin, den Abzweig Rath, Wilhelmsburg zum Schattenbahnhof Lindern.


Wendezug mit Donnerbüchsensteuerwagen im Bahnhof Kronwerk. hier erfolgte der Richtungswechsel von der Hauptbahn auf die Nebenbahn.

Die Nebenbahn zweigte in Kronwerk ab. Hier schlossen die Bahnhöfe Argental, Kalkwerk Krone, Wesenberg, Klein Amerika und Bodmich an.


Gut gefüllt ist die Übergabe zur Kleinbahn.

Die am Abzweig Rath schloss die Kleinbahnstrecke an. Diese bestand im Wesentlichen aus dem Bahnhof Moorende und dem Endbahnhof Bad Rönningen.


Der Gepäcktriebwagen kam auch zum Einsatz und verteilte Expressgut, z.B. hier in Kronwerk.

Die Hafenbahn war ebenfalls in einer Vielzahl von Betriebsstellen vertreten. Ob Öllager, Spedition Schenker, Stahlhandel oder Kühllager. Hier war richtig viel Güterverkehr angesagt.


Der Wendezug hat den Bahnhof Wesenberg erreicht, ein idyllischer Landbahnhof.

Ansonsten wird dieses Treffen als das 4-Uwe-Treffen ins kollektive Gedächtnis des Fremo eingehen. Zur Vereinfachung wurde dem Vornamen der Anfangsbuchstabe des Nachnamens vorgestellt. So hatten wir dann Stuwe, Luwe usw.


Die Weitläufigen Gleisanlagen des Bahnhofs Grenventin mussten einiges an Güterverkehr bewältigen.

Am Ende standen 4 gelungenen Tage in der Schützenhalle. Für mich mal wieder mit Übernachtung im gemütlichen eigenen Wohnwagen.


Langer Ölganzzug auf dem Weg in den Hafen.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Fremotreffen Bardowick 2024