Freitag, 16. Mai 2025

Lastwagen für Ondrup: Die Fahrzeuge der Absatzgenossenschaft

Im Herbst 2009, also ich bei meiner Recherche für den Nachbau des Bahnhofs Ondrup viele wunderbare Menschen aus dem Umfeld des Bahnhofs kennenlernte, erhielt ich von Frau Nopto die Fotos aus der Sammlung ihres leider verstorbenen Mannes Hermann. Darunter befanden sich auch Fotos der Lastwagen, welche die Absatzgenossenschaft für den Nahverkehr nutzte.


Fototermin auf der Ondruper Ladestraße im Jahr 1970.

Was zeigt das Foto aus dem Jahr 1971?? Zunächst einmal sehen wir einen Magirus M80D, auch bekannt als Magirus Eicher, deren Vertrieb Magirus 1967 übernommen hatte. Ein typischer 7,5 to Kleinlaster aus der 2. Reihe, den heute kaum noch jemand kennt. Dazu kommt eine MAN 415 L1, der von MAN ab 1957 verkauft wurde. Dieser 9 to Laster, den es in unzähligen Varianten gab, ist eine der Stilikonen des Wirtschaftswunders, und neben der Pausbacke, der Haubenlosen variante des Fahrzeuges, das berühnteste MAN Fahrzeug.


Der Volvo F88 mit Liegendsilo sieht aus wie gerade ausgeliefert.

Der Silozug ist nochmal ein besonderes Fahrzeug. Die Basis des Liegendsilos bildet ein Volvo F88. Dieser Typ wurde ab 1965 produziert. Die Genossenschaft scheint sich für die Variante ohne Turbolader entschieden zu haben. Auch liegende Siloaufbauten waren damals noch nicht die Regel. Wahrscheinlich war die Anschaffung dieses Fahrzeuges der Grund für den Fototermin auf der Ladestraße, denn er sieht noch aus wie aus dem Ei gepellt.


Der Bausatz des Magirus Eicher von Mickon ist passgenau und fein detailliert.

Zwar wollte ich die Lastwagen immer gern nachbauen, aber außer dem Anbringen von Kennzeichen und Außenspiegeln habe ich 2010 noch nichts mit Lastwagen gemacht. Selbstbau und Resinbausätze waren auch noch kein Thema. Aber Vereinskollege Björd besaß damals wenigstens schon die Weitsicht, mir einen Liegendsilo von Kibri (bis heute der einzige auf dem Markt) aus seiner Sammlung zu überlassen. Der MAN war bei Brekina im Programm. Leider in der falschen Farbe. Habe ihn dann damals angefrokelt, bin aber nicht weiter gekommen. Der Magirus war noch Feenstaub.


Nach dem Zusammenbau under der Lackierung sieht es schon mehr nach Laster aus.

15 Jahre später, 2024, hab ich mal wieder die Fotos angeschaut und mit APS über die unerreichbaren Laster gesprochen. Sofort wusste er: der Magirus wurde vor einigen Jahren von der Firma Mickon als Resinbausatz aufgelegt. Der Anschaffungswiderstand in Höhe von 50 Euro konnte überwunden werden. Also ran an das Projekt.


Die 5m Pritsche spendete ein Hanomag F55 von Brekina. Sie musste erst mit Verdünnung entlackt werden.

Dieser Resin und 3D-Druck Bausatz ist wirklich gut. Leider mussten noch einmal 15 Euro für ein Spenderfahrzeug mit passender Pritsche ausgegeben werden, da diese dem Modell nicht beiliegt. Wer direkt ein vollständiges Fahrzeug will muss den Kipper nehmen. Bei der Farbe hatte ich kein allzu glückliches Händchen. Ich hoffe aber der Eindruck des Vorbildes einigermaßen eingefangen zu haben. Tipp für authentische Planen: Die Ecken und Kanten rund schleifen, dann sieht es nicht so nach Kiste aus.


Mit Pritsche, Rädern, Decals und Zurüstteile sieht der Magirus schon aus wie ein Laster.

Der MAN stand hier schon ewig in der Vitrine, die beiliegenden Spiegel auf der Pritsche verstaut. Auch hier habe ich die Plane etwas rund gefeilt und so verändert, dass sie außen an der Pritsche anliegt. Dann bekam der Laster noch Peilstangen und ein Finish mit Klarlack.


Nach 15 Jahren ist der MAN nun endlich vorzeigbar.

Einen Volvo F88 von Albedo (bloß keinen F89 von Wiking!) suchte mir APS aus seiner Sammlung nicht begonnener Projekte heraus. Leider eine Sattelzug-Zugmaschine. Das Fahrwerk musste also der Liegendsilo von Kibri liefern. Auch schon ein Modell aus den 80ern. Nach einiger Anpassung fanden Fahrwerk, Silo und Kabine zusammen.


Erste Stellprobe der Hauptkomponenten.

Das Grundmodell des Silozuges brachte ausreichend Räder und Zubehör wie Handläufe und Stege mit. Die konnte ich für den Nachbau anpassen. Außerdem musste ich den komplett kugeligen Silo vorn und hinten abflachen und verspachteln, um dem Vorbild näher zu kommen. Aus die Rippen an der Unterseite mussten komplett aus Polystyrol gefrokelt werden. Am Schluss dann die korrekte Lackerung. Ich habe die Seiten zuerst feuerrot lackiert, dann die roten Binden abgeklebt und mit Grasgrün überlackiert. Die Schläche an den Seiten mussten angepasst werden und die Speigel habe ich konplett selbst aus Draht und Polystyrol konstruiert.


Der fertig lackierte F88 mit vielen Zurüstteilen.

Zwer Fotografisch nicht überliefert, aber weil er schonmal da war, habe ich gleich auch noch den Anhänger in den passenden Farben lackiert. Sehr wahrscheinlich ist der Volvo mit Hänger gefahren. Diese Hängerzüge sind ja heute noch typisch für Raiffeisen.


Der Anhänger wurde nicht aufwändig umgebaut, nur farblich angepasst.

Parallel musste ich noch an der digitalen Front kämpfen: Die Decals gab es natürlich nicht von der Stange. Der Fisopan-Schriftzug ist heute noch ähnlich gebräuchlich und kann auf der Internetseite von Raiffeisen kopiert werden. Swina musste ich mir von Fotos ausschneiden. Um diese Schriftzüge nun drucken zu können, müssen daraus aber Vektorgrafiken werden. Auf wundersame Art und Weise kann das freie Programm Gimp das leisten. Dank eines Erklärvideos von YouTube habe ich es hinbekommen. Die Decals habe ich dann bei Andreas Nothaft drucken lassen, der sehr geduldig und hilfreich war.


Die erste Lage der Decals ist drauf. Noch scheint die Rote Farbe des Silo deutlich durch.

Ich habe doppelt so viele Decals wie nötig bestellt mit dem Hintergedanken, dass bestimmt beim Aufbringen etwas schief geht. Das war nicht der Fall. Dafür fiel mir aber sofort auf, dass der rote Lack der Bänder deutlich durchscheint. Das ist der Teufelskreis aus Deckkraft und Dicke der Decals.


Eigentlich ganz hübsch, aber durch das Rot darunter wirken die Schriftzüge jetzt rosa.

Also mal was Neues ausprobieren: Decals aufdoppeln! Ein interessanter Prozess. Sobald man nicht mehr denkt, dass man eine neue Brille benötigt, liegt das obere Decal direkt auf dem darunter und man kann fixieren. Natürlich alles mit Decal-Weichmacher und einer Schicht seitenkmattem Lack als Schutz.


Mit der 2. Lage Decals wirken die Schriftzüge nun endlich komplett weiß.

Nachdem dann auch alle anderen Decals aufgebracht waren kann das Ergebnis bewundert werden. Andreas Nothaft, das haben wir super hingekriegt!


Der komplette Hängerzug hat nun seine Decals und kann eingesetzt werden.

Zwar habe ich keine Rückansicht des Vorbildes, aber aufgrund der Geraden Rückwand bin ich davon ausgegangen, dass auch hier ein Schriftzug angebracht war.


Auch die Rückseite des Silos erhielt die Schriftzüge.

Dann war es endlich, nach 15 Jahren, möglich, das 55 Jahre alte Vorbildfoto nachzustellen. Leider kann ich den Hintergrund nicht nachstellen, weil die große Lagerhalle erst Ende der 60er Jahre Gebaut wurde, und daher von mir nicht nachgebaut wurde.


Nach 15 Jahren Bahnhof Ondrup kann ich nun endlich das Nopto Foto nachstellen.

Mit viel Wohlwollen kann man diese Szene aber auch in die Epoche III verlegen, da die Fahrzeuge ab 1967 gebaut wurden. Aber auf einem Epoche IV Treffen sind sie dennoch besser aufgehoben.


Auch allein macht der Volvo eine gute Figur. Trotz des etwas zu hohen Silobehälters wirkt das Fahrzeug gut.

3 Laster und viel Bastelspass. Wirklich teuer war zum Glück nur der Magirus. Mal wieder zeigt sich: Manche Projekte müssen erst reifen. Aber am Ende ist alles gut geworden. Natürlich auch dank Kontakten über den Fremo und Guter Freunde im lokalen Verein. Danke für die Unterstützung Jungs!

Freitag, 2. Mai 2025

Fremotreffen Bad Oeynhausen 2025

Zuletzt im Jahr 2020 gab es ein Fremotreffen in Bad Oeynhausen. Dann kam Corona und zeitgleich ein Schicksalsschlag für das Orgateam des altehrwürdigen Porta-Treffens. Doch 2025 war es nun endlich wieder an der Zeit für ein Treffen in der kleinen Sporthalle des Schulzentrums Nord. Traditioneller Termin ist ja das Wochenende nach der Spielwarenmesse in Nürnberg. Auch wenn diese inzwischen ihren Stellenwert für die Modellbahnbranche weitgehend verloren hat, bietet das Treffen eine Gelegenheit zum Wiedersehen mit den Freunden aus dem Verein und Zeit für Fachsimpelei über neu angekündigte Modelle.


Übersicht über das Arrangement von der Tribüneseite aus.

Also wurde Anfang Februar mal wieder der Wohnwagen gepackt, und nach gut 2 Stunden Anfahrt konnte der Aufbau am Freitag Nachmittag losgehen.


Mal wieder dabei war ein Teil der Dülmener Ortsdurchfahrt.

Mit dabei waren mit Dülmen, Ondrup und der Lüdinghauser Brücke auch große Teile der Westmünsterlandbahn. Dazu waren am Samstag bis zu 15 Mitglieder des MEC Dülmen in der Halle. Ich hoffe einige Mitglieder haben es genossen, mal wieder aus dem heimischen Schuppen heraus zu kommen.


Bahnhof Dülmen. Hier kreuzten Personenzüge, aber auch Güterzüge waren reichlich zu behandeln.


Die Lüdinghauser Dreigurtbrücke war mal wieder das Highlight der Paradestrecke zwischen Dülmen und Ondrup.

Thema des Arrangements war eine eingleisige Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn und angeschlossener Schmalspurbahn, die in Oeynhausen ja immer recht umfangreich ausfällt. Diese erstreckte sich von der Rollwagengrube bei Audorf (Röder) über Bagband nach Kaaps End, mit vielen kleinen Betriebsstellen an der Strecke.


An der Rollwagengrube wurden die Regelspurwagen auf Rollwagen der Schmalspurbahn gefahren.


Auch die Schmalspurmodule können mit Spitzenmodellbau glänzen: Die Spiritus- und Hefefabrik Hesel.

Die eingleisige Hauptbahn begann im Schattenbahnhof Westenholz und erstreckte sich über den Anschließer Benteler, Ondrup, Dülmen, Rehbrück, Achterwick nach Audorf Röder. Dort schloss wie beschrieben die Schmalspurbahn an.


In Rehbrück schloss die Nebenbahn an die Hauptbahn an.


Personenzugkreuzung im Bahnhof Achterwick.

Die Nebenbahnstrecke mit Zugleitbetrieb zweigte in Rehbrück ab. Von hier ging es über Gestringen und Tueste nach Leupoldshof.


Auch im Bahnhof Tueste wurden reichlich Rüben verladen.


Bahnhof Gestringen (Westf.) mit Postamt an der Bahnhofseinfahrt.

Betriebsmittelpunkt war aber eindeutig Dülmen. Hier wurden die Güterzüge mit Hilfe des Ablaufberges zerlegt und neu gebildet. Aber auch einige Personenzüge kreuzten hier, obwohl der Betrieb auf der Hauptbahn recht übersichtlich war. Insgesamt gab es drei Personenzuggarnituren, zwei P und einen E, die zwischen Westenholz und Audorf pendelten, und teilweise je nach Uhrzeit mit zusätzlichen Wagen verstärkt wurden.


Eine BR365 im Einsatz am Dülmener Ablaufberg.

Mal wieder gespielt wurde der Rübenverkehr. Der hat, dargestellt durch Rotkleesaat, im Fremo lange Tradition. Allen Bahnhöfen wurden leere offene Güterwagen zugestellt, die dann beladen wieder abgeholt, und in Ganzzügen zu den imaginären Zuckerfabriken abgefahren wurden.


Rübenverladung im Bahnhof Audorf (Röder). Dazu sind sieht man hier meine 4yg-Umbauwagen aus dem letzten Beitrag im Einsatz.


In Dülmen wurden die Güterzüge zerlegt und neu gebildet. Hier wurden auch die Rübenwagen zu Ganzzügen zusammengestellt.

Ondrup kam die Aufgabe zu, den anschließenden Landhandel Benteler zu bedienen. Dies sollte eigentlich durch eine Schlüsselsperre erfolgen. Leider ist das Bauteil, eine Fremoentwicklung, noch nicht ganz ausgereift. Daher konnte das nur in der Therorie spielen. Klappt bestimmt beim nächsten mal.


Der Landhandel Benteler hatte einen guten Wagenumsatz.

Ansonsten konnte ich erstmals nach 15 Jahren Ondrup endlich die authentischen Lastwagen der Absatzgenossenschaft auf der Ladestraße zeigen. Zu denen folgt in zwei Wochen ein eigener Bericht.


Der Volvo F88 Silozug und die MAN Pausbacke sind ein Vorgeschmack auf den kommenden Beitrag im Blog.

Sonntag Nachmittag war dann der ganze Spass schon wieder vorbei. Dank der Hilfe der Vereinskollegen war alles sehr schnell im Wohnwagen verstaut und es konnte wieder nach Hause gehen. Hoffentlich findet Oeynhausen jetzt wieder jährlich statt.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Fremotreffen Oeynhausen 2025

Freitag, 18. April 2025

Verbesserungen am 4yg von Roco

Wahrscheinlich wurden die Modelle zu 100.000 von Roco verkauft: Der 4yg in seinen 3 Hauptvarianten als B (nur 2. Klasse), AB (1. und 2. Klasse) und BD (2. Klasse und Gepäckabteil). Kurzrecherche im Netz bringt 1984 als Erscheinungsjahr als Ergebnis. In der Epoche IV-Variante war er über annähernd 2 Jahrzehnte im Programm.


Ein BD4yg (2. Klasse und Gepäckabteil) bei einer Sonderfahrt im Bahnhof Leipzig.

Die Deutsche Bundesbahn begann ab 1955 mit dem Bau der Vorbilder. Nachdem keine passenden Länderbahndrehgestelle mehr zur Verfügung standen, wurden diese sogar neu hergestellt bzw. die Wagen später auf diese Minden-Deutz genannten Bauteile umgerüstet. Ebensolche Exemplare wurden hier von Roco dargestellt.


Der Wagen des VEV-Vienenburg, hier bei einer Sonderfahrt am 02.12.2017 in Leipzig, ist entsprechend der Epoche IV beschriftet.

Das Modell hier zu hypen wäre vermessen, aber es war schon ordentlicher Modellbau. Auch wenn die Fenster nicht ganz quadratisch geraten sind (was optisch nicht auffällt) ist die Positionnierung im Verhältnis zur Dachuntekante gut gelungen. Das Dach ist zwar mit dem Vorbild entsprechenden Lüftern versehen, wirkt aber leider etwas platt, weil keine Sicken vorhanden sind. Die sind zwar beim Vorbild kaum erhaben aber sichtbar. Fleischmann und Märklin stellten diese damals dar, Brawa in der Neuzeit (2014 ist auch schon wieder ewig her...) auch. Was bei Roco nicht gelungen ist, ist die Dachrundung als Korbbogen. Das ist beim Vorbild deutlich tonnenförmig.


Das Dach des Wagens, hier schon für das Anbringen von Sicken vorgeritzt, wirkt etwas platt.

Was bietet der Roco Wagen an Grundsubstanz? Meine Auflage hat einen gelungene Farbgebung in Chromoxidgrün. Bedruckt ist er in der Ausführung späte Epoche III bzw. frühe Ep IV, also mit UIC-Nummer aber noch ohne Pictrogramma für Raucher- und Nichtraucherwagen. Die Trittstufen sind aus dickem Kunststoff aber leider überhaupt nicht graviert. Dazu kommen im Bereich des Fahrwerkes deutliche Mängel bei der Beschriftung. Hier sind noch erhabene Beschriftungen eingraviert. Die lassen sich aber durch etwas Farbe gut hervorheben. Genau wie die Bremsamaturen.


Der Blick durch die Fenster lässt bereits die simple Inneneinrichtung erahnen.

Im Innenraum seht es dann richtig finster aus. Die Innenwände haben die Farbe des Wagenkastens. Der Rest ist hellbraun (gab auch Varianten in dunkelgrün). Details sind nur sehr wage dargestellt. Zumindest die Trennwände zwischen den Sitzen sind vorhanden. Toiletten und Handwaschbecken in den Aborten sind nicht vorhanden. Aber wozu, wenn die Fenster aus Milchglas sind?


Durch Drücken und Spreizen lassen sich die Rastnasen an Dach und Boden aushebeln und der Wagen zerlegen.

Außen gibt es also 2 Baustellen: Die Tritte und die Dächer. Die Tritte gibt es als Zurüstteil bei Weinert unter der Nummer 8821. Der Ausbau der Tritte an den Wagenenden ist ein Kinderspielt. Dagegen wehren sich die in der Wagenmitte. Ein sehr scharfes Messer ist hier von Vorteil. Die neuen Tritte sind durchbrochen geätzt und bei korrekter Montage mit Einstecken in passend gesetzte Bohrungen sehr robust.


Die originalen Tritte wirken trotz der hier erfolgten farblichen Behandlung sehr massiv.


Die Weinert-Tritte werten die Wagenenden sehr auf.


In der Wagenmitte ist der Austausch aufwändiger, bringt aber auch ein gutes Ergebnis.

Beim Dach ist Kreativität gefragt. Als erstes habe ich es mit einzelnen Kabellitzen versucht. Dabei habe ich die Dachkanten mit einem Messschieber markiert, um die Drähte gerade über die Dachfläche spannen zu können. Nach dem Überlackieren waren die Sicken sehr groß. Aber besser als nichts.


Sehr massiv wirken leider die Dachsicken aus Drahtlitzen.

Beim zweiten Versuch habe ich dann keine Drähte, sondern Haare verwendet. Das brachte ein sehr viel dezenteres Ergebnis. Die Dächer wurden wie beim Vorbild in silbern lackiert. Heute würde ich diese Methoden aber nicht mehr verwenden. Das Abkleben von Teilbereichen mit Klebeband und mit Grundierung lackieren erzeugt dezente Höhenunterschiede. Wenn man diese dann Silber lackiert, kommt das dem Eindruck beim Vorbild am nächsten.


Die überlackierten Haare geben den Vorbildeindruck gut wieder.


Etwas Patina am Dach gibt dem Dach das richtige Finish.

Der Innenraum bekommt die von den 3yg Wagen bewährte Farbkur. Kompletter Neubau kam dieses mal nicht in Frage. Die Innenwände bekommen eine helle Holzoptik. Die Eingangsbereiche erhalten einen hellen Grünton, die Innenseiten der Türen Leuchtorange. Der Fußboden wird anthrazit Die Sitze werden wieder in rotbraun gestrichen, die Trennwände und Umrandungen im gleichen hellbraun wie die Innenwände. Das Toilettenfenster wird dann noch von innen mit weißem Papier abgeklebt. Das sieht besser aus als das Milchglas.


Alle Wagen wurden innen lackiert, so dass die gegebenen Bauteile dem Vorbild am nächsten kommen.

Der 1. Klasse Bereich verfügt bei mir über Sitze mit grauen Polstern und Wangen aus braunem Holz. Dann kommen in jeden Wagen noch 15-20 Figuren. Aufgrund der bei diesen Wagen sehr hoch liegenden Inneneinrichtung müssen die Figuren stark gekürzt werden, damit die Köpfe der sitzenden Personen nicht über den Mittelsteg der Fenster hinaus ragen. Im Gepäckabteil sorgen ein paar Kisten oder ein Fahrrad für Belebung. Die alte Sofittenbeleuchtung mit Lichtleitern hat ihren Dienst getan und fliegt raus. Dafür können die alten Kabel direkt für den Anschluss von LED-Platinen dienen.


15 bis 20 Reisende je Wagen sollten es schon sein, sonst wirkt es zu leer.

Zuletzt dann noch etwas Kosmetik an der Außenseite. Die Drehgestelle werden matt Dunkelgrau getrichen, genau wie die Batteriekästen und sonstige Aggregate. Die von Roco sehr rustikal dargestellten Bedienelemente werden noch farblich hervorgehoben. Dazu die erhabenen Ziffern auf den Drehgestellen mit etwas weißer Farbe hervorheben.


Der typische Epoche IV Zug kann noch durch einen Gepäck- Post- oder Stückgutwagen ergänzt werden.

So sind nun meine 4 Umbauwagen nach mehreren Jahrzehnten im 21. Jahrhundert angekommen und müssen sich auch auf Fremotreffen nicht verstecken. Auch neben den modernen Brawawagen fallen sie nicht negativ auf, zumal auch bei diesen erst der Innenraum gestaltet werden muss. Zuletzt taten die Wagen beim Epoche IV Fremotreffen in Bad Oeynhausen ihren Dienst.

Freitag, 4. April 2025

1955 Treffen in Bardowick Herbst 2024

Wiedermal Bardowick, wiedermal Schützenhalle. Ein mittlerweile gut eingespieltes und fest etabliertes Treffen. Dieses mal aber nicht 1928 oder die 1960er Jahre. Man wollte mal was Neues ausprobieren und hatte das Jahr 1955 ausgerufen. In Modellbahnsprache ist das die Epoche IIIa.


Nebenbahntriebwagen am Endbahnhof Bodmich.

Keine DB Kekse, kaum dritte Spitzensignale, wenige Neubaufahrzeuge, viel DRG Material und wenig Individualverkehr auf den Straßen. Das zeichnet die Epoche IIIa aus.


Zwischenhalt des Triebwagens am Kalksteinwerk.

Thema des Arrangements war eine eingleisige Hauptbahn mit angeschlossener Kleinbahn, Hafenbahn und Nebenbahn. Die Hauptbahn erstreckte sich vom Schattenbahnhof Rath und führte über Kronwerk, Greventin, den Abzweig Rath, Wilhelmsburg zum Schattenbahnhof Lindern.


Wendezug mit Donnerbüchsensteuerwagen im Bahnhof Kronwerk. hier erfolgte der Richtungswechsel von der Hauptbahn auf die Nebenbahn.

Die Nebenbahn zweigte in Kronwerk ab. Hier schlossen die Bahnhöfe Argental, Kalkwerk Krone, Wesenberg, Klein Amerika und Bodmich an.


Gut gefüllt ist die Übergabe zur Kleinbahn.

Die am Abzweig Rath schloss die Kleinbahnstrecke an. Diese bestand im Wesentlichen aus dem Bahnhof Moorende und dem Endbahnhof Bad Rönningen.


Der Gepäcktriebwagen kam auch zum Einsatz und verteilte Expressgut, z.B. hier in Kronwerk.

Die Hafenbahn war ebenfalls in einer Vielzahl von Betriebsstellen vertreten. Ob Öllager, Spedition Schenker, Stahlhandel oder Kühllager. Hier war richtig viel Güterverkehr angesagt.


Der Wendezug hat den Bahnhof Wesenberg erreicht, ein idyllischer Landbahnhof.

Ansonsten wird dieses Treffen als das 4-Uwe-Treffen ins kollektive Gedächtnis des Fremo eingehen. Zur Vereinfachung wurde dem Vornamen der Anfangsbuchstabe des Nachnamens vorgestellt. So hatten wir dann Stuwe, Luwe usw.


Die Weitläufigen Gleisanlagen des Bahnhofs Grenventin mussten einiges an Güterverkehr bewältigen.

Am Ende standen 4 gelungenen Tage in der Schützenhalle. Für mich mal wieder mit Übernachtung im gemütlichen eigenen Wohnwagen.


Langer Ölganzzug auf dem Weg in den Hafen.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Fremotreffen Bardowick 2024