Montag, 11. Oktober 2021

FremOld in Bardowick 2021

Ein Jahr ohne Fremotreffen liegt hinter mir. Und damit auch ein Jahr, wo ich fast keine Motivation hatte, irgendetwas zu basteln. Das Bastelzimmer ist verrümpelt, die Module lagern in der Garage, der Anhänger stand sich die Reifen platt. TüV braucht so ein Vehikel auch! Ups... Doch nun ist das vorbei, endlich wird die Welt wieder normal, weil unser kleiner chinesischer Freund so langsam verschwindet. Natürlich nicht aus Hygienekonzepten, die die Treffenveranstalter aufstellen müssen, aber schon am Tag nach der Versendung aufgrund neuer Lockerungen überholt sind. So war es auch auf dem Epoche 2 Treffen in Bardowick. Einmal am Tag Popeltest und eine vorher festgelegte Personengruppe waren der Schlüssel zur Teilnahme.


Fertig gestaltet konnte das Modul mit der Dürener Rurbrücke endlich an einem Treffen teilnehmen.

In der Schützenhalle der "Schützengilde von 1612 des Fleckens Bardowick" konnte mal wieder eine Arrangement mit dem Thema Deutschland 1928 aufgebaut werden. Es gab eine zweigleisige Hauptstrecke, ein kurzes Stück eingleisige Hauptbahn, eine eingleisige Nebenbahn und eine normalspurige Kleinbahn. Der Aufbau war, naja, sagen wir mal zäh! Man merkte den Teilnehmern die fehlende Routine beim Auspacken des Materials an. Speziell die für die Technik zuständigen Kollegen waren teilweise genervt, weil Booster und Kabel erst aus den Niederungen der Transportkisten hervor gebettelt werden mussten. Aber am Freitag morgen war es endlich soweit, der erste Fahrplan konnte beginnen.


Größter Bahnhof an der zweigleisingen Hauptbahn war der Bahnhof Holstedt.

Betriebsmittelpunkt war der Bahnhof Wilhelmsberg, wo die eingleisige Hauptbahn, die Nebenbahn und die Kleinbahn sich trafen. Wilhelmsberg trat dabei dieses mal ohne großen Hafenanschluss auf. Lediglich der Schellfischkai sorgte für einwenig maritimes Flair.


Im Bahnhof Wilhelmsberg zweigte die Kleinbahn ab, und die Güterzüge wurden behandelt.

Weiterer Betriebmittelpunkt, und großte Betriebsstelle war der Bahnhof Holstedt an der zweigleisigen Hauptbahn. Diese Hauptbahn reichte vom Schattenbahnhof Leipzig-Wahren bis zum Schattenbahnhof Görlitz. Die eingleisige Hauptbahn, die zugegebenerweise nur aus ca. 15 m Strecke bestand, schloss am Abzweig Oberdüssel zwischen Wahren und Holstedt an.


Seine Treffenpremiere hatte der Abzweig Oberdüssel. Bis auf einige Bäume, die während des Treffens ergänzt wurden, war er landschaftlich fertig gestaltet.

Die Nebenbahn verlief von Wilhelmsberg aus über Allagen, Bülthausen, Schwarzbach, Heiligenfeld zum Endbahnhof Bad Rönningen. Schön war der Kurswagenlauf, der einen Wagen vom Schattenbahnhof Görlitz bis nach Bad Rönningen führte. Überhaupt war dies die Strecke mit den meisten Industriebetrieben. Marmor in Allagen, Formsand in Bülthausen und Vieh in Heiligenfeld.


Im Endbahnhof Bad Rönningen ist der Personenzug mit dem Kurswagen angekommen und hat diesen abgestellt. Der Zug wartet nun auf den Beginn der Rückfahrt.

Die Kleinbahn zweigte parallel zur Nebenbahn in Wilhelmsberg ab und führte über Grenzheim, die Werft, Trüller, Dessau nach Neuenkirchen. Hier gab es Triebwagen, GmP und Güterzüge, alles mit Kleinbahntypischen Fahrzeugen, also T3, Elnas und kleine Triebwagen.


Der Betrieb der Kleinbahn erfolgte im Zugleitbetrieb. Hier wartet der Triebwagen auf die Freigabe des Zugleiters für die Ausfahrt aus Dessau.

Damit wäre eigentlich zu den Strecken alles gesagt. Aber da war ja noch etwas: Lang erwartet hatte die Spessartrampe ihre Premiere. Fremo mit Steigung? Ja, das geht auch! Der Schattenbahnhof Görlitz stand nur auf einer Höhe von 100 cm, also knapp über Schreibtischniveau. Auf einer Strecke von 12 m und in einem langen Linksbogen fuhren die Züge die Rampe hinauf. Als Unterstützung dienten Loks der Baureihen 95 und 96, die den nötigen Schub lieferten. Am Ende der Steigung folgte ein Tunnel, vor dem die Schubloks zurückfielen und dann in der Betriebsstelle Heigenbrücken West abgestellt, bzw. wieder die Rampe hinunter nach Görlitz geschickt wurden. Mal wieder eine große Bereicherung im Fremo, die wir vielleicht nicht nur auf Epoche 2 Treffen sehen werden.


Die Steigung der Spessartrampe. Nicht im Bild sind die Betriebsstelle Heigenbrücken West und der Tunnel.

Betrieblich gab es einige ausgefallenen Dinge. Bereits erwähnt habe ich den Kurswagen. Sonstige Personenzüge verkehrten auf allen möglichen Relationen. Die Bildung der Güterzüge erfolgte in Görlitz. Rangierarbeiten fanden im Wesentlichen in Holstedt und Wilhemsberg statt. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll der Fischzug, der vom Schellfischkai nach Görlitz verkehrte, und der Sandzug der Formsandgrube in Bülthausen.


Der Kurswagen wartet in Allagen, während auf der Ladestraße Betriebsamkeit herrscht.

Ich habe ein weiteres mal nur als Modullieferant am Treffen teilgenommen. Dabei waren auch die Ondruper Kanalbrücke und die Dürener Rurbrücke. Letztere hatte ihre erste Teilnahme im ausgestalteten Zustand. Kaum zu glauben, dass die letzte Teilnahme Himmelfahrt 2019 war!


Ein Güterzug überquert die Dürener Dreigurtbrücke über die Rur kurz vor der Bahnsteighalle Sternschanze und der Einfahrt in den Schattenbahnhof Wahren.

Ebenfalls anwesend war ein weiteres spannendes Brückenprojekt. Eine Hamburger Elbbrücke befindet sich im Bau. Ein riesen Trümmer von 5 m Gesamtlänge. Respekt vor diesem Bauwerk. Ich bin sehr gespannt, wie diese dreizügige Brücke mit Linsenträgern fertig wirken wird.


Ebenfalls ihre Premiere auf einem Fremotreffen hatte die Hamburger Elbbrücke, der fertig gestaltet sicher ein Blickfang wird.

Am Sonntag wurde dann zwar alles wieder abgebaut. Aber für viele der Teilnehmer geht es in zwei Wochen schon weiter mit dem wiedererwachten Fremozirkus. Bis dahin gibt es hier noch ein paar mehr Bilder von mir zu sehen: Galerie FremOld Bardowick 2021.

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