Ein kleiner Blogpost für zwischendurch:
Auch für den MEC Dülmen bin ich weiterhin als Häuslebauer tätig. In diesem Jahr konnten am Bahnhof Buldern, nachdem die wichtigsten Arbeiten am Gebäude abgeschlossen waren, weitere Schritte für die Nutzung als Räumlichkeit für modellbahnerische Aktivitäten gemacht werden. Herausforderung war dabei die Überbrückung des Höhenunterschiedes von rund 75 cm zwischen den Räumlichkeiten des MEC und dem Güterschuppen. Eine Gleiswendel musste her. Der Bau wurde gemeinsam von EfBB und MEC Dülmen bewerkstelligt.
Gleiswendel und Tunnelausfährt im Güterschuppen der EfBB.
Die gebaute Gleiswendel hat eine Steigung von 2,5% und die Züge legen innerhalb der 6 Umrundungen 30 m Strecke zurück. Aber das war nicht mein Projekt, jegliches Lob für diesen Trum muss an meine Vereinskollegen gehen. Der Beginn der Wendel liegt im Raum des MEC Dülmen. Dort teilt sich die eingleisige Strecke (später einmal schließt hier vielleicht der Bahnhof Buldern direkt zweigleisig an) in die zwei Streckengleise der Gleiswendel auf. Ein- und Ausfahrt werden durch Lichtsignale kontrolliert. An dieser Stelle musste eine Blockstelle, von der aus Weiche und Signale imaginär gesteuert werden, aufgestellt werden. Im Fundus des Vereins fand sich ein Platzhalter. Diesen habe ich mir bereits im Januar vorgenommen und ihn im Stil des früher in der Nähe des Bahnhofs befindlichen Blocks Hangenau umgestaltet.
Die Blockstelle im MEC-Raum, optisch angelehnt an den Block Hangenau.
Die Tunnelportale sind optisch angelehnt an den Lengericher Tunnel an der Rollbahn. Dort gab es früher ebenfalls eine Blockstelle mit Namen "Block Tunnel", zu der es auch einmal einen Bericht auf Drehscheibe Online gab. Das siebte Bild zeigt das Gebäude im Detail. Google fördert noch einige andere Bilder des zweistöckigen Gebäudes zu Tage, z.B. dieses Motiv. Anhand der Mauerfugen habe ich die Maße des Gebäudes geschätzt und mich an den Bau gemacht.
Die zugeschnittenen Mauerplatten für die Blockstelle.
Aufgrund der geringen Ausmaße war kein Einkauf nötig, so etwas kann ich zur Zeit aus der Bastelkiste heraus herstellen. Mauerplatten und ein paar Fenster inkl. Stürzen von Auhagen sind das Grundmaterial. Dazu einige Polystyrolplatten und Regenrinnen, ebenfalls von Auhagen. Dann noch eine Tür aus der Bastelkiste.
Der Rohbau der Blockstelle.
Die Fenster wurden mit dem Cuttermesser aus den Platten heraus geschnitten und die Umrisse anschließend entgratet und die Mauerfugen in den Fensternieschen nachgeschnitten. Anschließend wurden die Mauerplatten mit Revell Kunststoffkleber verbunden. Arbeitet man beim Verkleben der auf Gärung gefeilten Mauerplatten sauber, so laufen die Fugen hier durch. Optimalerweise sollten sogar die längs und quer vermauerten Steine des Kreuzverbandes um eine Ebene versetzt sein, denn so ist es auch bei der echten Mauer. Die Fugen an den Ecken habe ich noch frei geritzt, dann werden sie beim Verfugen ebenfalls hell.
Die fertige Blockstelle von der Tunneleinfahrt aus gesehen.
Die Verfugung entstand durch das Aufreiben der Staubfarbe von H0fine. Die Oberfläche wurde anschließend feucht abgewischt, um die Steine wieder vom Staub zu befreien. Die Fenster entstanden aus dem bekannten Auhagen-System. Da ich noch immer keinen Chopper besitze musste auch das Zuschneiden der Rahmen wieder mit der langen Cuttermesser durchgeführt werden. Die fertigen Fenster wurden weiß lackiert, um den Plastikglanz zu überdecken.
Die Forderseite der Blockstelle.
Die beiden Deckenplatten (die untere Platte ist nur eine Art Sonnen- und Regenschutz, der sich im Innenraum des Vorbildes nicht fortsetzen dürfte) erhielten noch Regenrinnen. Zum Schluss wurde ein Regenfallrohr aus 1,2 mm starkem Polystyrolstab über dem Lötkolben gebogen und angeklebt.
Die Blockstelle an ihrem künftigen Standort vor der Tunneleinfahrt zur Gleiswendel.
Enthüllt wurde die kleine Bastelei vor der öffentlichen Ausstellung des MEC-Dülmen am 10.09.2016, ein Bericht wird hier in kürze folgen. Da hatte er auch schon Schilder mit der passenden Aufschrift erhalten.
Früher ein alltägliches Bild: Der TEE Parsifal verlässt den Lengericher Tunnel und passiert das Gebäude "Block Tunnel".
Ich glaube während der Ausstellung ist die Blockstelle niemandem besonders aufgefallen, aber das muss man als kompliment sehen. Denn sind die Gebäude so gebaut, wie es der Betrachter aus dem Umfeld gewohnt ist, nimmt man keine Notiz davon. In Zukunft müssen wir beim MEC Dülmen noch das Umfeld des Tunnels begrünen und gestalten. Ich hoffe auch ein paar Eisenbahnfreunde aus dem Umfeld von Lengerich erfreuen sich an diesem Modell. Ein Bild ist auch in Band 2 der Buchreihe "Die Rollbahn und ihre Stationen" zu sehen. Auch bei Eisenbahn Tunnelportale findet sich ein Bericht zum Tunnel, auf der die Blockstelle sichtbar ist.
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