Schon wieder 2 Monate her ist der erste Bericht zum Bau des Modules, in welches die Kanalbrücken eingebaut werden. Auch wenn ich seitdem um einiges weiter gekommen bin versuche ich nun doch noch den Bau chronologisch nachzuzeichnen. Das hat ja auch beim Bahnhof Ondrup schon gut geklappt.
Beendet hatte ich Teil 1 mit dem Grundieren der Segmentkästen. Nun ist also die "Ausrüstung" dran. Ich beginne mal mit den Beinhaltern. Hier habe ich mittlerweile fast alle meine Module einheitlich auf 18 x 36 mm Dachlatten umgestellt. Diese werden mittels einer verzinkten Schlossschraube M6 mit Flügelmutter und Unterlegscheibe, die den Druck auf ein Stück 2 mm Hartfaserplatte überträgt, am Modul gehalten. Als Führung dienen ein Holzklötzchen und das Kopfbrett des jeweiligen Segmentes. Kostenpunkt je Bein: ca. 1,60 EUR. Ersatzteile gibt es in jedem Baumarkt. Und weil das Holzklötzchen von innen verschraubt wird kommt man ohne zusätzliche Schraubenköpfe aus, nur die Schlossschraube ist nach außen sichtbar.
Wichtig auch noch, und das wird oft falsch gemacht: Weder die Beinhalter noch die Schrauben, egal ob Flügelmuttern oder Flügelschrauben, sollten nicht so angebraucht sein, dass sie beim Verschrauben der Module und Segmente untereinander im Weg sind. Der hier gezeigte Beinhalter baut so flach, dass keine Probleme auftreten. Die meisten Fremo Beinhalter sind dicker. Daher müssen diese weiter von der Ecke entfernt angebracht werden. Mindestens 5 cm Arbeitsraum sollten zum Verschrauben vorhanden sein.
Ein "Normbeinhalter", wie ich ihn schon fast 60 mal verbaut habe.
Für das Brückensegment musste ich mir jedoch eine alternative Beinaufnahme ausdenken, weil hier ja die Aussteifung der Wange die Anbringung der Hartfaserplatte und den Zugriff auf die Flügelmutter behindert. Kurz gesagt habe ich einfach längere Schrauben genutzt und die Faserplatte mit einem weiteren Holzklötzchen erhöht.
Der für den Einsatz im Bereich der verstärkten Spante umgestaltete Beinhalter. Die Schraube oben dient als Anschlag.
Dann ging es an den Gleisbau. Bei solchen Segmentgruppen, die ein Modul ergeben, empfehle ich die Gleisverlegung in einem Rutsch zu erledigen. So werden unschöne Knicke innerhalb des hier aus drei Segmenten bestehenden Moduls vermieden. Als erstes habe ich das Trassenbrett mit 3 mm Buchenbrettchen für die Darstellung des Gleiskörpers erhöht. Bisher habe ich das mit Korkmatten gemacht. Davon bin ich völlig weg und kann nur abraten. Durch das Austrockenen vom Kork schrumpft die Gleisbettung langsam, und irgendwann entstehen an den Modulenden Sprungschanzen, die auch zu Entkupplungen und damit Zugtrennungen führen können. Den Gleisverlauf habe ich mit Hilfe einer stark gespannten Schnur angezeichnet. Das ist beim Bau vom Bahnhof Ondrup auch über 7 m so geschehen.
Eine Schnur dient zur Markierung des geraden Gleisverlaufs auf den Buchenbrettchen.
Die Gleisverlegung muss zügig gehen, daher keine Fotos. Kurz zusammengefasst: Immer die Kabel zuerst VON UNTEN an die Schienen löten. Weil das Gleis wegen der Längenausdehnung mindestens an einer Stelle getrennt werden muss ist eine doppelte Stromversorgung vorzusehen. An den Stirnbrettern bin ich immernoch von den Messingschrauben überzeugt, denen nach dem Eindrehen die Köpfe abgeschnitten werden. Sowohl Messingschrauben als auch die Schienen müssen vorverzinnt werden. Dann den Schwellenrost von unten mit Kontaktkleber (Pattex oder Uhu Kraft) bestreichen, kurz anziehen lassen, Kabel durchführen, Gleis auflegen, Schienen an die Messingschrauben löten, Gleis ausrichten und andrücken. Verwendet habe ich Holzschwellengleise Code 75 von Peco.
Das Gleis nach der Verlegung.
Die Verkabelung der Module ist für den Einsatz auf Fremotreffen einer der wichtigsten Schritte, denn das mechanische und elektrische Verbinden der Module wird selten vom Besitzer vorgenommen. Daher muss alles eindeutig zuzuordnen und robust sein. Zunächst müssen die vielen Gleisanschlüsse in Lösterklemmen gelegt werden, um sie später mit der Hauptleitung verbinden zu können. Diese Hauptleitung sollte einen Querschnitt von 1,5 mm² aufweisen. Bei Streckenmodulen reicht das aus.
Die Gleisanschlüsse werden in Lüsterklemmen zusammen gefasst. Die zweite Schraube an der Klemme dient der Sicherung gegen Verdrehen. Auf die Idee, einfach drei Klemmen zu benutzen, bin ich erst später gekommen.
Faustregel an den Modulenden: Aus sicht der Triebfahrzeugführer kommt beim Verlassen des Moduls an die rechte Schiene ein Stecker, an die linke Schiene eine Buchse. Das Kabel am Stecker muss, bei Modulübergängen, eine Länge von 50 cm ab Modulkante haben. Die Buchsen sollten nah am Modulende sein, nicht jedes Altmodul hat die 50 cm Kabel. Davon, die Buchsen ebenfalls an Kabeln aufzuhängen, halte ich nichts. Ein weiteres loses Teil, welches beim Transport befestigt werden muss. Ich baue die 4 mm Laborbuchsen weiterhin in Kunststoffwinkel ein.
Die 4 mm Laborbuchse wird in einen Kunststoffwinkel montiert. Durch das zweite Loch wird später das Kabel für den Stecker geführt.
Beim Zusammenbau ist auf die richtige Reihenfolge von Knoten (kommt vor den Winkel und dient der Zugentlastung) und Hülsen zu achten. Auch bei der Verbindung von Kabel und Stecker gehe ich auf Nummer Sicher. Die Madenschraube ist doch etwas Schwach, um eine dauerhafte Verbindung herzustellen. Daher fliegt diese bei mir heraus, der Stecker wird vorverzinnt, das ebenfalls vorverzinnte Kabel eingelötet und alle Hohlräume mit Lötzinn vergossen. Das hält so Einiges aus.
Ein fast fertiger Stecker- und Buchsensatz. Da es nur ein Segmentübergang ist konnte das Kabel kurz ausfallen.
Anschließend kann die Einheit am Modul montiert und mit den Lüsterklemmen, in denen schon die Gleisanschlüsse stecken, verbunden werden. Ich schneide die Hauptleitung nie durch, sondern isoliere auf Höhe der Lüsterklemme ca. 2 cm der Litze ab, verdrille und verlöte den offen liegenden Teil und stecke diesen dann in die Lüsterklemme. Vorteile: weniger Stromverluste durch Quetschverbindungen und wenn einmal ein Kabel heraus rutscht ist nicht der gesamte Streckenast bis zur nächsten Trennstelle Stromlos, sondern nur ein kurzer Abschnitt.
Alle Bauteile wurden am Modul verschraubt und die Kabel angeschlossen.
Jetzt ist das Modul soweit, dass man darauf fahren kann. Natürlich würde niemand ein Modul mit so hohem Absturzrisiko auf einem Fremotreffen einsetzen. Aber erst jetzt kann man mit dem Landschaftsbau anfangen. So muss man bei keinem dieser elementaren Teile, Beinhalter und Elektrik, Kompromisse eingehen. Abgesehen davon ist die Landschaftshaut bei diesen Schritten im Weg. Viel freier kann man arbeiten, wenn man von oben und unten in das Modul eingreifen kann. Das habe ich, mal wieder, bei der Verkabelung nicht bedacht und mich geärgert. Die Landschaft wird später um alles herum gebaut, da kann man Kompromisse eingehen, da dieser Teil nur gut aussehen muss und keine Funktion übernimmt.
In der nächsten Folge kann es dann endlich mit der Landschaft los gehen. Jetzt geht es gleich erstmal aufs Fremotreffen nach Rheda, ich freu mich!
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