Manchmal will gut Ding Weile haben. Zumindest auf das Gastspiel das Bahnhofs Ondrup bei den Eisenbahnfreunden Bad Oldesloe trifft das zu. Die letzte Einladung zu dieser Veranstaltung musste ich leider ausschlagen. Dieses Jahr hat es aber geklappt.
Der Bahnhof Ondrup mit Plakaten, die den Zuschauern die Gelegenheit gaben sich über das Vorbild zu informieren, vor dem FREMO-Arrangement.
Bad Oldesloe, das bedeutet zunächst einmal eine weite Anreise. Eine Fahrt über Hamburgs Autobahnen ist Freitag mittags kein Vergnügen, aber wir sind pünktlich angekommen. Die Modelleisenbahn Ausstellung Bad Oldesloe ist eine Veranstaltung mit Publikumsverkehr. Der moderate Eintritt dient dem Erhalt des Stellwerks On, dem Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Bad Oldesloe.
Blick über die dänischen Landschaft nach Ondrup. Ein Signal an der Modulaußenseite? Leute, baut gefälligst (nicht "bitte") Wattenscheider ein, es gibt keine Ausreden!
Alle zwei Jahre ist auch eine Halle für ein Arrangement des FREMO reserviert. In den anderen Hallen fanden sich weitere Modul- und Segmentanlagen verschiedener Themen und Spurweiten, aber auch einige Projekte mit ernsthaftem historischen Hintergrund und einige private und kommerzielle Händler. Aufgrund des Betriebes, den wir für die Zuschauer auf unserer Anlage machen mussten, konnte ich leider nicht alle anderen Sachen anschauen.
Ein dänischer Nahtriebwagen der Baureihe MO, der teilweise in Ondrup Kopf machte, teilweise in den deutschen Teil des Arrangement weiter fuhr.
Das FREMO-Arrangement konnte grob in 5 Abschnitte unterteilt werden: zweigleisige Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof, Verzweigung in den dänischen Streckenteil, Verzweigung zum deutschen Regelspurnetz, Schmalspurübergabe ab Lanken und Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn.
Der dänische D-Zug mit einer Lok der Baureihe MZ. Nein, Sie hatte keinen zweitakt Sound.
Den Bahnhof Ondrup hatte es in den dänischen Streckenast verschlagen. Dadurch konnte Ondrup entlang der großen Glasfront der Halle sehr prominent präsentiert werden. Die Gründe für diese Stelle des Arrangement liegen auf der Hand: Für den Norddeutschen klingt "Ondrup" recht dänisch. Und tatsächlich gibt es in Dänemark einen Ort mit diesem Namen. Dieser hat aber keinen Bahnhof.
Meine BR23 auf einem nächtlichen Ausflug unter der Signalbrücke der Abzweigstelle Buchhorst.
Ondrup lag so also zwischen dem Abzweig Buchhorst und dem dänischen Hafenbahnhof "Hirtshavn". Die eingesetzten Fahrzeuge waren damit zu einem Großteil dänischen Ursprungs. Dabei war ich über die Qualität dieser Fahrzeuge sehr überrascht. Einige deutsche Hersteller können sich da einiges abschauen.
Der Hafenbahnhof Hirtshavn aus der Vogelperspektive. Neben einer Raffinerie findet sich hier auch eine Verladung für Neuwagen.
Die verkehrstechnische Anbindung von Ondrup ist schnell erzählt: Neben Persönenzüge deutschen- und dänischen Ursprungs hielten in Ondrup einige Eilzüge. Zweimal täglich erfolgte die Bedienung der Ladestellen mit einem Güterzug aus Hirtshavn, der die Wagen auch wieder nach dort abfuhr.
Mein Wendezug mit Baureihe 65 im Bahnhof Greventin, wo die Übergaben zwischen DB und Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn stattfanden.
Als besonderes Gimmik hatten die Planer, passend zum Termin der Veranstaltung, den Rübenverkehr heraus gesucht. Die Rübenwagen wurden im Schattenbahnhof gesammelt und zum Übergabebahnhof Lanken überführt, wo die normalspurigen Wagen auf Rollwagen für die Schmalspur verladen und zur Zuckerfabrik befördert wurden.
Rübenverkehr, wie immer dargestellt mit der bekannten Rotkleesaat.
Am Samstag wurde der Betrieb mit Fahrzeugen der Epoche III abgewickelt. Sonntags wurde dann auf Epoche IV umgebaut, was auch weitgehend gelang.
Loks der dänischen Baureihe MT bedienten die Ladestellen von Ondrup mit Gütern.
Aufgrund der öffentlichen Ausstellung habe ich den Bahnhof Ondrup erstmals seit Jahren zusammen mit meiner Dokumentation zum Vorbild präsentiert. Viele der zahlreichen Besucher nahmen sich Zeit die auf den Fotos gezeigten Details auch im Modell zu entdecken. Auch einige Eisenbahnfreunde, die diesen Blog verfolgen, gaben sich zu erkennen, und seien an dieser Stelle herzlich gegrüßt. Vielen Dank für die netten Unterhaltungen.
Am Ende wurde es auch noch ozeanblau-beige in Ondrup, eine 218 mit Eilzugwagen.
Sonntag Nachmittag war der Spuk zu Ende. Nach zwei Stunden waren Bahnhof Ondrup und die sonstigen mitgebrachten Steckenmodule verpackt, vielen Dank auch an meinen Edelhelfer. Die Ausstellung wurde von 1.500 zahlenden Besuchern plus Kindern unter 12 Jahren genutzt. Und auch ich würde die Reise noch einmal unternehmen. Auch Modellbahn mit Zuschauern hat seine Reize, und die meisten finden schnell den Zugang zur anderen herangehensweise an die Modellbahn, die der FREMO hat.
Wie nach jedem Treffen habe ich eine Treffengalerie mit vielen weiteren Fotos vom Wochenende erstellt. Viel Spass beim Anschauen.
Moin Patrick,
AntwortenLöschenvielen Dank für den stimmungsvollen wie schönen Bericht aus Bad Oldesloe - eine, wie ich finde, sehr interessante und schöne Ausstellung.
LG
Andreas
Moin,
AntwortenLöschenhat mich gefreut, das Werk in Bad Oldesloe zu sehen. Bis zum nächsten Mal.
Stephan