Sonntag, 22. Januar 2017

Modul Kanalbrücke Ondrup Teil 4

Nachdem alle Hausaufgaben für ein problemlos zu betreibendes Modul abgeschlossen waren konnte es an die Gestaltung gehen. Grundlage bildet bei mir seit Jahren gesiebter Sand vom Acker. Den Satz mehrstufiger Aquariensiebe gibt es in jedem Zoogeschäft. Nach dem Trocknen auf dem Balkon habe ich die Erde durchgesiebt.

Zum Nulltarif erhält der Modellbahner durch selber sieben Sand für den Landschaftsbau.

Auf dem Modul wird der Sand dann in 1:1 verdünnten Leim eingestreut, und zwar nur dort, wo keine Straßen Sind. Für Straßen mit ungebundenen Tragschichten benutze ich schon lange ein Material von Jeweha. Es ist eine art gesiebter Brechsand. Wenn man das Material für wassergebundene Wegedecken aus dem Baustoffhandel durchsiebt erhält man wahrscheinlich das gleiche Material.


Nach dem besanden erhält man eine Wüste, auf der die Landschaft ausgestaltet wird.

Typisch für Landstraßen in der Frühzeit der Motorisierung waren Leitpfosten aus Granit oder Beton. In der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals waren diese oben mit einer Bohrung versehen, die zur Montage eines Geländers im Bereich der Böschungen diente. Natürlich bieten sich für diese ca. 15-20 cm starken Pfosten grau lackierte Streichhölzer an. Um diese dann in gleichmäßigen Abständen ca. 0,5 - 1,0 cm neben der Straße mit einem Abstand von etwa 3 Metern montieren zu können habe ich zwei Lehren gebaut. Eine für die Abständen, die andere für das gleichmäßige Versenken der Pfosten.


Zwei Lehren zum Ausrichten und Versenken der Leitpfosten.

Die Pfosten hatten im Vorbild oft auch Katzenaugen aus Glassplitt, die ich aber weder belegt noch nachgebaut habe.


Mit der Versenkungshilfe stehen alle Pfosten gleich hoch aus dem Boden heraus.


Mit der Abstandslehre haben alle Pfosten den gleichen Abstand zueinander.


Zwischenstand beim Setzen der Leitpfosten. Am Ende stehen sie entlang der kompletten Straße, nur im Bereich der Brücken erhalten sie ein Geländer.


Aus der Gegenrichtung sieht man schon den Bahnübergang.

Ebenfalls in das Modul integriert habe ich den Bahnübergang an dem der ehemalige Posten 29 gestanden haben muss. Ich hätte gern eine altertümliche Schranke eingebaut. Aber auf dem Markt gibt es keine, und so wurde es wieder die günstige aber durchaus gute Reichsbahnschranke von Busch. Alle teile wurden lackiert bzw. mattiert, damit es zumindest nicht nach Plastik aussieht. Da ein Streckenmodul nicht besetzt ist lohnte sich der Einbau einer teuren beweglichen Weinert-Schranke nicht. Behang soll die Schranke auch noch bekommen, allerdings nur einen fest stehenden. Es gibt da zwar ein sehr schönes Bauteil von Krüger, aber das war es mir nicht wert. So wird es wohl der bewährte Zaun von Weinert werden.

Das Postengebäude ist von der polnischen Firma Stangel. Es ist ein gelasertes Papiermodell, welches nach dem Bemalen sehr gut wirkt. Gestört hat mich beim Bau, dass die Hausecken über keine Gehrung verfügen und diese noch selbst geschnitten werden müssen. Sonst ist es ein typischer Posten für das Münsterland. Verfeinert wurde das Ensemble mit Pfosten und Geländern von Faller links und rechts der Schranken und einer Schrankenkurbel von Weinert vor dem Gebäude.


Bahnübergang von Busch, Postengebäude von Stangel, Geländer von Faller und Kurbel von Weinert.

Von der Straße aus führen Treppen herunter auf den Treidelpfad, und zwar auf beiden Seiten des Kanals. Die Treppen kann man selbst schnitzen, in der Gipsform gießen oder einfach als Fertigteil aus der Tüte von Faller nehmen und dann zurechtstückeln.


Über die aus Resten zusammengestückelten Treppen erreicht man die Treidelpfade.

Damit konnte das Grünzeug kommen. Darin bin ich zugegebenermaßen nicht so gut. Das kann LCU im Walburg-Blog viel besser erklären. Ich habe mich trotzdem mit dem Selbstbau-Grasmaster aus dem Fremo auf das Modul gestürzt und das schöne Material von Mininatur so gut wie ich konnte verbraten.

Am Ende war ich dann rechtzeitig für das gesetzte Ziel Leipzig 2016 fertig und konnte ein komplett begrüntes Modul auspacken. Dort entstanden fann einige Aufnahmen, die ich nun zum Ende des Bauberichtes für dieses Modul mit historischem Hintergrund zeige.


Zur Gestaltung des Kanals habe ich mir ein Binnenschiff von Artitec gegönnt. Dieses kann ich als Tanker oder als Frachter gestalten.


Blick in Richtung Ondrup.


Blick in Richtung Lüdinghausen.


Etwas Schilf von Busch am Rand des Kanals kaschiert das nicht so gelungene Ufer. Vielleicht werden dort noch ein paar Steinge nachgelegt.


Erste Blumen am Fahrbahnrand erfreuen die Fahrer der historischen Automobile.


An der Brücke werden die fiktiven Telegrafenleitungen an Isolatoren befestigt, deren Traversen (Polak) an der Brücke montiert sind.

Wie gesagt, der letzte Bericht zu dieser Brücke. Sie wird in Zukunft wohl öfters bei den Treffenberichten auftauchen. Natürlich geht es bei mir fließend weiter mit dem Modellbau. Bald gibt es Neuigkeiten zu alten Personenwagen und einer weiteren Brücke. Ihr könnt zurecht gespannt sein.

1 Kommentar:

  1. Hallo Patrick,

    in Obermarsberg habe das Werk im Orginal gesehen. Überwältigend, die Bilder versprechen viel, das Modell sehr sehr gelungen!

    Viele Grüße
    Norbert

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