Mittwoch, 9. Dezember 2015

2. Teil Innenausbau an einem Umbauwagen BC3yg

Nachdem gelungenen Bastelauftakt beim Umbauwagenpärchen ging die Bastelorgie weiter. Stehen geblieben war ich beim Ausweiden des alten Einsatzes, von dem alle Sitzbänke gewonnen wurden.

Da ich noch nie mit einem Vorbildwagen gefahren war lagen mir keine Fotos vom Original vor. Eine längere Suche im Internet brachte einen Treffer, und so konnte ich anfangen die vorhandenen Teile so gut wie möglich umzubauen. Die 2. Klasse-Bestuhlung ist aus grauem mit Streifen gemustertem Velour. Die massiven Sitzkissen sind auf ein Messingfarbenes Rohrchassis montiert. Die Armlehnen sind dadurch bei den 3yg, im Gegensatz zu den 4yg-Wagen, durchbrochen. Die Armlehnen bei meinen Sitzrohlingen müssen also freigestellt werden.


Im ersten Schritt habe ich die Ecken der Armlehnen abgerundet und die Wange mit einem 0,5 mm Bohrer perforiert.

Zuerst müssen die Ecken rund gefeilt werden. Mit der Proxxon bohre ich mit einem 0,5 mm Bohrer so viele Löcher wie möglich in die Wangen und verbinde diese dann durch seitwärts ziehen des Bohrers. Das geht erstaunlich gut, ich habe nur eine Armlehne durchbrochen. Das Material ist sehr zäh, daher besteht kaum Bruchgefahr.


Durch den Missbrauch des Bohrers als Fräse werden die Löcher zu einem großen verbunden.

Die mittlere Lehne ist beim Original nach oben klappbar angeordnet. Daher muss hier auch die vordere Strebe entfernt werden. Da beim Rohling die mittlere Wange bis zur Rückenlehne durchgezogen ist lässt sich das Vorbild aber erstaunlich gut umsetzen. Ich habe die vordere Stütze erst stehen lassen, und am Schluss abgeschnitten.


Vorher und nachher: 12 Sitzpaare müssen auf diese Weise verbessert werden.

Weitere Verbesserungen an der 2. Klasse Bestuhlung: Aus konstruktiven Gründen hat Fleischmann einige Teile weggelassen. Diese habe ich ergänzt. Die Kopfstützen sind ca. 20 cm oberhalb der Rückenlehnen direkt auf die Wände montiert. Es muss also ein Zwischenraum gefeilt werden. Die Lücke muss später in Wandfarbe lackiert werden. Und um die Kopfstützen zu polstern habe ich 0,5 mm Polystyrol rund gefeilt und zwischen die Wangen geklebt. Da es sich um einzelne Sitze handelt habe ich eine Fuge zwischen die beiden Sitze unterhalb der klappbaren Armlehne geschnitten. Was ich noch nicht darstelle sind die Gepäckgitter. Ich habe kein entsprechendes Ätzteil auf dem Markt gefunden, evtl. muss man sich so etwas mal bei einem Lohnätzer machen lassen.


. Testaufbau der Innenrichtung noch vor der Verbesserung der Kopfstützen. Die weißen Stellen musste ich ergänzen, weil sie beim originalen Einsatz fehlten. Alle sitze stehen auf 2 mm hohen Polystyrolklötzchen.

Den Umbau der 3. Klasse Bänke hatte ich ja schon einmal gezeigt. Parallel zum BC habe ich auch direkt die Bänke des B3yg aufgepolstert und rund geschliffen. Das spart Bastelschritte und ich muss die Farbe nur einmal anrühren. Zur Lackierung benutze ich eine Mischung aus zwei Teilen Ziegelrot und einem Teil Lehmbraun von Revell Aquacolor. Die Halterohre bestehen aus 0,3 mm Federbronze und werden in 0,4 mm Bohrungen geklebt.


Die zwei- und dreisitzigen Bänke der 3. Klasse jeweils mit und ohne Bügel, die vorgebogenen Teile habe ich davor gelegt.

Bei der Bemalung der 2. Klasse habe ich auf Experimente mit Streifenmustern verzichtet, obwohl es bestimmt toll aussehen würde. Ich habe mich für ein leicht abgedunkeltes Steingrau entschieden. Alle Messingteile wurden entsprechend hervor gehoben und die Verkleidungen der Sitze entsprechend der Innenwände lackiert. Alle sitze stehen auf Klötzchen aus 2 mm Polystyrol, die ich schwarz angemalt habe. Eigentlich sind es beim Vorbild Füße aus Metallrohren. Deren Bau und Ausrichtung hätte aber den Rahmen gesprengt.


Die fertig lackierten Sitzgruppen für den größeren Teil der 2. Klasse.

Über die Farbe der Innenwände in der 2. Klasse habe ich keine Informationen, beim einzigen Vorbildfoto sind nicht die originalen Verkleidungen dran. Ich nehme aber an, dass die sparsame Bundesbahn hier die gleichen Verkleidungen wie in der 3. Klasse nutzte.


Die 2. Klasse fertig montiert auf dem selbst gebauten Einsatzteil.


Die Toilettenzelle in der 3. Klasse habe ich vom origial Spritzling wiederverwendet.

Auch am Wagenkasten selbst und an den Fenstereinsätzen müssen einige Änderunge durchgeführt werden. Die Fenster der Vorräume werden recht knapp abgeschnitten, um noch zwischen die neue Trennwand und die Rückwand zu passen. Die Fensterbänder der Fahrgasträume werden in zwei farben, unten dunkelbraun, oben hellbraun (das Vorbild hatte helle und dunkle Holzvertäfelungen) angestrichen. Dort, wo die Fenstereinsätze Löcher haben, muss auch der dahinter sichtbare Wagenkasten lackiert werden. Dabei darf man die Innenecken nicht vergessen. Die Vorräume müssen blaugrün sein.


Fertig ausgebauter AB3yg, kein Vergleich zum Ausgangszustand. Was noch fehlt sind die Fahrgäste.

Mehrere Tage Bastelspass, nun bin ich mal wieder fertig. Wenn Figuren (selbst bemalt) drin sitzen und eine Innenbeleuchtung eingebaut ist zeige ich noch einmal das Ergebnis.

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