Sonntag, 13. Dezember 2015

Fremo Epoche II Treffen Leipzig 2015

Es gibt auch Fremotreffen, da fährt man ganz ohne Bahnhof und Rollmaterial hin. Schon länger hatte ich vor einmal die Ortsgruppe Leipzig beim alljährlichen Epoche II Treffen zu besuchen. Dank Oliver, der mit Bahnhof Bülthausen teil nahm, ergab sich die Chance dazu. Langweilig wird es einem beim Aufbau trotzdem nicht, denn man kann sich nützlich machen beim Verlegen der Kabel für RUT und Lokonet.

Das Treffen fand in einem Dorf mit Namen Dreiskau-Muckern statt, auf dem Gutshof. Star des Treffens was aus meiner Sicht die Halle mit innen freiliegendem Holzfachwerk. Es gab Schlafplätze in der Halle. Komfortabler war es aber in der Unterkunft auf der anderen Seite des Hofes, wo auch die Mahlzeiten eingenommen wurden.


Die Halle des Gutshofs Dreiskau-Muckern mit dem Epoche II Arrangement.

Die Hauptstecke war 2-gleisig und verkehrte zwischen den Schattenbahnhöfen Leipzig-Wahren und Plagwitz. Betriebliche Mittelpunkte waren zum einen der Bahnhof Holstedt, wo die Güterzüge sortiert wurden, und der Bahnhof Dörphen, wo die 2-gleisige Hauptstrecke auf eine 1-gleisige Nebenbahn abzweigte. Holstedt ist ja eigentlich ein reinrassiger Epoche III Bahnhof. Aber mit einigen Handgriffen hatte der Besitzer vieles umdekoriert.


Auf der Ladestraße von Holstedt stehen jetzt Pferdefuhrwerke.

Dörphen ist ein Abzweigbahnhof, der zwar noch im Rohbau ist, technisch aber schon einiges her macht. Von hier zweigte die Nebenstrecke ab.


Sehr großzügig sind die Gleisanlagen des Bahnhofes Dörphen ausgelegt. Döphen war Kreuzungs- und Abzweigbahnof.

Die eingleisige Bahn verkehrte über den Abzweig Virchowstraße und Bülthausen nach Wilischthal, wo noch ein Abzweig anschloss, der die Strecke nach Tschechien bzw. auf einen Nebenbahnast mit Anschlussbahnhöfen zu 1000 und 750 mm Schmalspurbahnen verzweigte.


Bülthausen mit seinem vorbildlichen Stellwerk und mechanisch gestellten Weichen erfreute sich großer Beliebtheit.

In Tschechien ging es entlang einer Zeche zum Bahnhof Loket, dem ein weiterer Schattenbahnhof als Endpunkt der Strecke folgte.


Genau wie das Vorbild liegt der Nachbau von Loket direkt an einem Fluß.

Die Zugmannschaften wurden nicht nur mit dem Fahren von Personen- und Güterzügen beschäftigt. Regulär begannen fast alle Züge in Plagwitz. Dem Schattenbahnhof ist ein großes Bw mit Ringlokschuppen, Drehscheibe und einem Haltepunkt vorgelagert. Vor Beginn der Fahrt mussten die Loks aus dem Bw geholt werden, bei anstehenden Rückfahrten wurden die Loks neu bekohlt und bewässert, anschließend auf der Scheibe gedreht und erst dann wieder vor den Zug gesetzt.


Das Bw Plagwitz mit Bekohlung und großem Theater.

Hauptunterscheidung bei einem Epoche II Treffen sind die Fahrzeuge. Unterscheiden sich Epoche III und IV eigentlich im Wesentlichen durch die Beschriftung und Lackierung der Fahrzeuge, so sind es beim dargestellten Jahr 1928 zum Großteil völlig andere Triebfahrzeuge und Wagen. Die Triebfahrzeuge werden noch von Länderbahntypen gestellt, nur vereinzelt sind schon DRG-Einheitsloks unterwegs. Die Güterwagen sind sehr viel kürzer und meist aus Holz. Die Personenwagen sind fast nur Abteilwagen. Donnerbüchsen mit Großraumabteilen sind moderne Wagen. Akkutriebwagen verkehren im Nahverkehr und die ersten Verbrennungstriebwagen weisen den Weg in die Zukunkft.


Eine zur BR 36 ungezeichnete preußische P4.2 in alter Farbgebung vor einem Schnellzug mit langen Abteilwagen.

Auch bei der Gestaltung muss man vieles beachten. Vereinzelt gibt es schon Lastwagen. Doch vor allem auf dem Land ist das Pferdefuhrwerk dominant. Der Individualverkehr bedient sich des Fahrrades, aber auch Motorräder sind schon unterwegs. Traktoren gibt es auch schon, doch sind hier bisher nur sehr kleine Schlepper vorhanden.


Auf der Ladestraße von Bülthausen steht eine kleine Auswahl von Fahrzeugen, welche für die Epoche II typisch sind.

Positiv in Erinnerung bleiben werden mir 3 Tage entspanntes Spielen, ein wirklich guter Fahrplan mit ausreichend interessanten Details und einer sehr guten Dokumentation und Beschreibungen, die den Betrieb für Zug- und Bahnhofsmannschaften erleichterten. Trotz der Entfernung von 500 km war Leipzig 2015 eine Reise wert. Vielleicht im nächsten Jahr doch mit Bahnhof Ondrup?

Alle Fotos habe ich in einer Treffengalerie mit vielen weiteren Fotos von Arrangement und Fahrzeugen zusammengefasst. Hier findet man noch einen Treffenbericht auf tschechisch mit vielen Fotos.

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