Montag, 24. Dezember 2012

Signale 2

Mittlerweile ist das 4. Jahr fast zu Ende, in dem ich mich mit dem Ondruper Bahnhof beschäftige. Nach dem Stationsschild, was bei meiner Ausstellung im Cafe Mare 2011 zu Gast war, hatte ich eigentlich die Hoffnung aufgegeben, dass sich noch irgendwelche Originalteile von Ondrup auftreiben lassen. Das ist ja auch nicht groß verwunderlich, denn seit dem kompletten Rückbau aller Gleisanlagen sind 17 Jahre vergangen.

Doch dann kam das Fremo-Treffen Rheda XXL 2012. Am Samstag waren viele Tagesbesucher zu Gast, und Wega hatte einen Gast eingeladen, der dann mit großen Augen vor Ondrup stand, und sich als ehemaliger Anwohner Michael aus Lüdinghausen zu erkennen gab. Man kam ins Gespräch, und da fragte Michael, ob ich denn Interesse an Originalen Signalen aus Ondrup hätte? Er hatte sie 1995 aus dem Schrott kramen und mitnehmen dürfen.

Man blieb in Kontakt, und im November war es dann soweit: Ich konnte die Signale im Tausch gegen etwas Hopfenkaltschale abholen!


Da stehen sie! Der Hp2 Flügel und ein Ne2


Das Ne2 frisch herausgeputzt. Als Produktionsdatum ist VIII 67 aufgedruckt.


Auch der Hp2 Flügel, stolze 1,85 m lang, hat eine Runde in der Badewanne hinter sich. Produktionsdatum IV 77.

Beim Modellbau erinnerte mich das daran, dass ich ja noch dringend etwas an den Viessmann Signale tun wollte. Außerdem hatte ich mich bisher draum gedrückt, die Signale endgültig korrekt in die Landschaft einzupassen.

Wie ich in einem Eisenbahn Journal erfuhr bietet Viessmann geätzte und fertig gebogenen Austauschflügel für seine Formsignale an. Einfach die Kunststoffflügel abziehen und das Blechteil aufstecken. Der Unterschied fällt auf. Schade nur, dass die Signale nicht sofort so geliefert werden.


Der normale Kunststoffflügel.


Der Metallflügel. Auch die Lackierung ist jetzt genau wie beim Vorbild. Das Schwarz auf der Rückseite ist von der Seite aus sichtbar um die umgebördelte Kante gezogen.

Nach der kurzen aber wirkungsvollen Aktion nun also zu den Wattenscheider Signalen. Vor einem Jahr hatte ich dazu schon einen ausführlichen Blogpost verfasst. Im Frühjahr 2012 habe ich in Dorsten einen Blick auf die dort noch vorhandene Infrastruktur mit mechanischen Signalen geworfen. Einmal mehr bestätigte sich, das die Ansteuerung der Formsignale von hinten erfolgt. Frei liegende Drahtzüge sind fast nicht zu sehen.


Die Signalefüße in Dorsten auf der Coesfelder Seite. Links sieht man die Kabelkanäle, die vor den Signalen im Boden verschwinden. Die gelben Anschlusspilze sind für die elektrische Beleuchtung. Die von mir dargestellten in Ondrup sind aber mit Gas betrieben.

Nach dieser Vorbildrecherche konnte ich also die Oberseiten der Wattenscheider Signalträger gestalten. Ich glaube in bisherigen Posts habe ich diesen Bereich immer ausgespart oder so fotografiert, dass es nicht auffiel.


Bisher waren die Signalträger einfach nur grau grundiert, eine Weiterführung der Drahtzüge war nicht dargestellt, hier an der Dülmener Ausfahrt.

Zu den eigentlichen Gestaltungsarbeiten ist nicht viel zu berichten. Zuerst eine umgedrehte Auhagen-Regenrinne aufgeklebt und mit Rostfarbe gestrichen. Dann mit leicht verdünntem Leim eingestrichen und mit Gleisschotter bzw. selbst gesiebtem Sand bestreut.


Nach der Gestaltung ist alles angeglichen. Bei entsprechend flachem Blickwinkel sind die Fugen nicht mehr sichtbar.

Die Kanten der Signalträger habe ich nach dem Trocknen von Schotter und Sand nochmal mit Leim bestrichen. Ich hoffe so ist der Bereich haltbarer und bröselt nicht sofort wieder ab.

Der Vollständigkeit halber zeige ich hier auch noch die Gestaltung an der Lüdinghauser Ausfahrt. Besondere Schwierigkeit hier war es, die Landschaftshaus an Gleis 2 erstmal genau an den Schacht anzupassen, weil mir das Signal beim Bau damals doch schon sehr in den Hang gerutscht war.


Die Anpassung um den Schacht an Gleis 2, rechts im Bild, ist gut gelungen.


Alle Umlenkungen an der Lüdinghauser Ausfahrt auf einen Blick.

So, damit geht ein weiteres Jahr im Ondrup Blog zu Ende. Es wird zwar immer schwieriger sich Themen einfallen zu lassen, mal abgesehen von den Treffenberichten, aber noch gibt es das eine oder andere.

In den nächsten Wochen werden hier und da einige Berichte etwas ergänzt.