Samstag, 20. April 2013

Beinhalter für Module

Im Fremo gibt es bei einigen generellen Dingen rund um den Bau von Module regelrechte Glaubenskriege. Da ist zum Einen die Farbe der Modulaußenkanten. Neben braun gibt es immernoch grün, und, besonders furchtbar, grau. Ich bleibe auf jeden Fall bei schwarz. Und dann gibt es da noch die Modulbeine.

Neben einigen abenteuerlichen Konstruktionen, als abschreckendes Beispiel sei hier die Kombination von Modulverschraubungen und Beinhalterungen genannt, haben sich die quadratischen Aluprofile in geschweißten Halterungen mit kurzer Flügelschraube durchgesetzt. Technisch ist das ja in Ordnung, die Module lassen sich ohne auf dem Boden herumzukrabbeln auf Höhe bringen. Negativ ist aber der Preis, denn der liegt bei 5,00 - 6,00 EUR. Bei einem ganzen Bahnhof kommt da schnell ein hübsches Sümmchen zusammen.

Beim Modelleisenbahnclub Dülmen hat Oliver schon vor vielen Jahren diverse Holzbeine ausprobiert. Nach vielen vielversprechenden Studien, z.B. 20 x 40 mm und 36 x 36 mm Holzlatten, haben wir Fichten Dachlatten im Format 18 x 36 mm entdeckt, die es in jedem Baumarkt gibt. Sie sind leicht, ausreichend stabil und billig. Zusammen mit einer 8 mm Schlossschraube mit Flügelmutter und Unterlegscheibe kommt man auf einen Preis von ca. 2,00 EUR je Bein. Und sollte mal ein Bein brechen hat jeder Baumarkt der Republik Nachschub parat.

Zunächst muss das Bein auf Länge gebracht werden (am besten schon im Baumarkt, meist werden die Dachlatten in 2700 mm Länge verkauft. Die Beine müssen eine sichere Klemmung ermöglichen und noch ca. 10 mm Reserve für das Aufstellen der Module auf unebenem Grund aufweisen. Die Beine werden gebohrt und mit einem Langloch versehen, um die Höhe oben einstellen zu können.


Ein 60 mm langer Klotz aus wird versetzt (sonst spaltet er sich) vorgebohrt und vorgesenkt.


Ein Modulbein wird als Abstandhalter zwischen den Halterklotz und den nächsten Anschlag, also eine Spante oder eine Stirnplatte, gelegt. Ruhig stramm zusammenschieben, denn die frischen Latten schrumpfen bei trockener Lagerung. Die Schrauben sollten ca. 10 mm länger sein als das Beinmaterial dick ist.


Als Klemmplatte benutzt man 3 mm Hartfaserplatten, ich schneide immer Plättchen von 50 x 70 mm. Sie werden am Besten bündig zur Spante aufgelegt und mit 12 mm Schrauben fixiert, natürlich genau verschränkt zu den Schrauben des Klötzchens.


Die Modulaußenwand wird mit 35 mm Forstnerbohrer so tief eingebohrt, dass die Senkkopfschraube darin verschwinden kann. Erst danach werden Modulkante und Klemmplatte mit einem 9 mm Bohrer durchbohrt.


Die fertige Konstruktion aus einer anderen Perspektive.


Die 8 mm Flügelschraube, Länge 40 mm. Die Flügelmutter sollte eine deutsche nach DIN 315 sein. Das Loch habe ich lackiert.


Der Kopf der Schlossschraube sollte im vorgebohrten Loch verschwinden.


Wenn man ein Bein in die Halterung steckt kann man durch Anziehen der Flügelmutter die Schlossschraube versenken. Sie sitzt nun fest und dreht sich nicht mit. Damit ist der Beinhalter fertig.

Ondrup wird von 20 dieser Beine mit Halterungen getragen, an jedem Modulübergang 2 Beine. Das hat sich bewehrt, zumindest seitdem die Modulkanten Landschaft aufweisen. Vorher versanken die Module langsam wenn Hobbykollegen sich aufgestützt haben. Das ist nun aber vorbei und die Modulhöhe stimmt auch beim Aubbau noch.

Natürlich kann man solche Beinhalter nicht nur im Fremo, sondern auch bei anderen transportablen Segmentanlagen verwenden. Viel Spass beim Nachbau!