Freitag, 30. Dezember 2011

Interne Ausstellung Dezember 2011

Vom 27.12. - 30.12.2011 veranstaltete der MEC Dülmen einen internen Fahrtag, bei dem eine ca. 40 m lange Modulanlage in der ehemaligen Sparkasse Wedeler in Dülmen aufgebaut wurde. Dabei wurde zwischen den Bahnhöfen Spiekerhof und Dülmen eine eingleisige Hauptbahn betrieben. Dort wurden die Züge mit dem Zugmeldeverfahren, das heißt mit Zugmeldungen zwischen den Fahrdienstleitern, gefahren.


Mal wieder viel Betrieb auf der Ondruper Ladestraße

Im weiteren Streckenverlauf wurde der vereinfachte Nebenbahnbetrieb nach dem Zugleitverfahren durchgeführt. Dabei überwacht ein Zugleiter den Verkehr zwischen allen Stationen und kommuniziert für die Zugmannschaften mit den Bahnhöfen außerhalb der Nebenbahn.


Ein Ganzgüterzug mit Formsand aus Bülthausen durchfährt Ondrup

Die Nebenbahn reichte von Dülmen über Ondrup und Membach bis zum Endbahnhof Bülthausen. An jedem Bahnhof mussten die Zugmannschaften dem Zugleiter Ankunftsmeldungen machen und danach nach den Angaben im Fahrplan bzw. den Weisungen des Zugleiters den Betrieb in den Bahnhöfen, also Kreuzungen mit anderen Zügen und Rangierarbeiten, selbständig durchführen.


Eine Eilzuggarnitur verlässt Ondrup in Richtung Dülmen

Den Vereinsmitgliedern des MEC Dülmen wurde noch einmal die Gelegenheit geboten den Fahrzeugen reichlich Auslauf zu verschaffen. Der Bahnhof Ondrup wurde in der kürzesten Version (6,40 m) eingesetzt, um lange Umlaufzeiten bei den Rangierarbeiten zu vermeiden.


Ladestraße und Bahnhofsvorplatz

Am Bahnhof Ondrup wurden keine großen Veränderungen mehr vorgenommen, lediglich an einigen Stellen wurde weiter ausgestaltet bzw. neue Ausgestaltungsmaterialien, vor allem Fahrzeuge, präsentiert.


Claas Europa Mähdrescher (MoMiniatur) am Genossenschaftsschuppen. Die Erntezeit scheint kurz bevor zu stehen.


Der an der Rampe stehende Opel Blitz erhielt Erhöhungen für die Bracken, und das feine Fahrrad von Weinert für die Fahrt zur Ladestraße muss hier auch erwähnt werden.

Dank der Lektüre vieler interessanter Berichte zu verschiedenen Verfahren des "weathering" oder "ageing" (verwittern oder altern) konnte ich mir neue Kenntnisse aneignen, die ich an offenen Baustellen meines Bahnhofs einsetzen konnte. Eigentlich werden dazu keine Spezialfarben benötigt. Nur etwas Fingerspitzengefühl und das Selbstvertrauen es einfach mal zu versuchen.


Endlich farblich gestaltet wurde die Rangierbude "auf Gleis 3", die in den vergangenen fast 2 Jahren immer etwas zu neu aussah.

Die Ausfahrsignale wurden dieses mal durch H-Tafeln Ne 5 ersetzt. Signale sind für den Zugleitbetrieb nicht nötig, da die Fahraufträge telefonisch oder auf mündliche Weisung hin gegeben werden.


An Stelle der Ausfahrsignale waren H-Tafeln für den Zugleitbetrieb eingesetzt. Ein weitere Vorteil der Wattenscheider Signalschächte.

Die Einfahrsignale wurden durch Trapeztafeln Ne 1 ersetzt. Je nach Fahrplan und Fahrauftrag des Zugleiters fahren die Züge an dieser Tafel vorbei oder warten vor ihr, um Kontakt mit der bereits im Bahnhof befindlichen Zugmannschaft aufzunehmen. Im Vorbild geschieht dies durch Lautsignale mit den Pfeifen der Lok. Auch im Modell lässt sich dies, wenn die Loks einen Sounddekoder haben, umsetzen. Auch dieses kleine Detail hat und viel Spass beim Spielen verschafft.


Die Trapeztafel an Stelle des Einfahrsignales wird von einer Übergabe passiert

Die wichtigste Rolle kommt dem Zugleiter zu. Er erteilt den Zugmannschaften fernmündlich über Telefone (ja, auch bei uns im Modell!) die Fahraufträge. In seinem Zugmeldebuch werden die Befehle in einem Liniendiagramm dokumentiert. Rote waagerechte Striche sind Zugfahrten. Die Strecke ist dadurch belegt und darf von keinem anderen Zug befahren werden. Über die Linie wird die Zugnummer vermerkt und am Anfang die Abfahrtszeit. Am Ende wird entweder durch einen Pfeil vermerkt, ob der Zug direkt einfahren darf oder durch einen senkrechten Strich, ob er nur bis zur Trapeztafel vorgelassen wird.


Das Meldebuch des Zugleiters. Zug 5462 hat die Strecke Dülmen-Ondrup wieder frei gemeldet. 4581 hat Order in Membach einzufahren und 5462 muss an der Trapeztafel davor zu warten, bis die Mannschaft von 4581 ihm die Erlaubnis gibt einzufahren.

Ist der Zug eingefahren wird dies vom Zugpersonal selbst oder von der Zugmannschaft des mit den Fahrdienstleiteraufgaben betrauten Zuges an den Zugleiter gemeldet. Erst dann wird die Strecke, auf der der Zug unterwegs war diagonal in Grün gekennzeichnet. Startpunkt der Linie ist die Abfahrtszeit, Endpunkt die Ankunftszeit, die numerisch vermerkt wird. Erst jetzt ist die Strecke wieder frei, und die nächste Fahrt kann dort stattfinden.

Wirklich glücklich ist ein Betrieb nach dem vereinfachten Zugleitverfahren in Ondrup nicht, da die Sicherung der Bahnübergänge nicht realistisch möglich ist, und die Länge des Bahnhofs unnötig lange Rangierzeiten verursacht. Den Mitgliedern des MEC sollte aber dennoch die Gelegenheit gegeben werden erstmals einen Betrieb nach diesem Verfahren durchzuführen. Der Vorteil: Auch bei geringer Personaldecke konnte nach Fahrplan gefahren werden. Gegenüber den sonst oft 8-9 nötigen Personen reichten nun 6 Personen aus. Während der 4 Tage konnten so 7 Fahrpläne vollendet werden, begonnen mit Fahrzeugen der Epoche II bis hin zur Epoche IV.

Mehr Bilder gibt es in der "Treffengalerie FFT 2011" des MEC Dülmen zu sehen.