Dienstag, 7. Dezember 2010

Gleisbau am Modell

Ich habe ja im September schon von den Holzarbeiten berichtet. Nachdem die Segment-Kisten im Dezember 2009 fertig gestellt waren ging es im Januar los mit der Gleisverlegung. Mit dem Einbau der Weichmotoren dauerte das insgesamt etwa einen Monat.


Die Gleisbaustelle. Die ersten Segmente sind bereits fertig. Verlegt wurde auf einer Korkbettung.

Material:
Verwendet habe ich Flexgleise von Peco, direkt importiert aus England. Die Weichen stammen alle von Tillig, wobei die Einfahrtweichen EW6 sind, die Weichen in den Rangiergleisen EW3. Die Weichenstellmotoren schließlich sind Circuitron Tortoise Antriebe aus den USA.


Weiterer Fortschritt. Das Stumpfgleis an der Westseite des Bahnhofs.

Verlegen:
An den Stirnplatten der Module habe ich Messingschrauben eingedreht. Diese wurden abgeschnitten, um die Gleise dort aufzulöten. Probleme dabei: Die Schrauben reißen leicht ab. Lösung: Etappenweise anziehen. Die Messingschrauben werden durch die Reibung beim Eindrehen so heiß, dass sie weich werden und brechen. Wenn man die Schrauben nach dem halbem Weg abkühlen lässt hat man keine Probleme. Die Schraubenköpfe würde ich immer abschneiden, denn man sieht sie nachher immer, auch bei farblicher Behandlung. Unverzichtbares Werkzeug ist natürlich die Minibohrmaschine mit Koron-Trennscheiben.


Andere Blickrichtung. Der Versprung der Kisten mit dem gerade verlaufenden Gleis ist hier gut sichtbar.

Das Gleis wird auf die richtige Länge gebracht und vorverzinnt, genau wie die Schraubenköpfe. Am Gleis werden jeweils 2 Kabel je Schiene angelötet, die durch passende Löcher unter das Trassenbrett geführt werden. Erst dann werden Trasse und Schwellen mit Pattex bestrichen, und nach einer kurzen Lüftungszeit aufgelegt und leicht angedrückt. Zügig werden dann die Schienenenden auf die Schrauben aufgelötet und das Gleis an einer gerade Latte ausgerichtet und fest angedrückt. Der Kleber haftet sofort, ist aber noch einige Minuten wieder lösbar. Nach dem Aushärten wird das Gleis mittig für die Dehnungsfuge getrennt, dafür wurden ja 2 Kabel angebracht.

Verlängerung zum Ersten:
Nach dem Verlegen der Gleise entschloss ich mich schnell eine weitere 90 cm Kiste an der Westseite des Bahnhofes zwischen zu schieben, denn der Abstand zwischen den Weichen wirkte sehr jämmerlich. Da noch genügend Holz auf Lager war konnte ich die Kiste schnell fertig stellen.


Die Erweiterung nach dem Einbau der Gleise. Dieses Teil (B) kann optinal eingesetzt werden.

Da sich auf dieser Erweiterung keine Weichen befinden kann sie optional eingesetzt werden. In kleinen Räumlichkeiten ist die kurze Version eine Option.

Elektrik:
Die Verkabelung der Gleise wurde unter jedem Segment zu einem Knäuel vereint und endete in einer Lüsterklemme. Dort werden die Gleise an die durchlaufende Leitung aus 2,5 mm² 2-Pol-Kabel angeschlossen, die an den Enden des Bahnhofes jeweils in die FREMO-Normverkabelung mit 4 mm Buchse und Stecker über geht. Zwischen den Segmenten schwebte mit eine alternative und simplere Verkabelung vor. Nach langem Suchen wurde ich auf eine 2-Polige Verbindung der Firma Conrad aufmerksam, die Eigentlich für den Anschluss von Akkus bei RC-Modellen konzipiert ist. Die 4 mm Goldkontaktstecker sind äußerst Verlustarm und daher ideal für meine Zwecke, denn Digitalstrom ist kostbar und darf daher nicht durch den Widerstand in schlechten Verkabelungen verbraten werden.


Die 2-Pol-Steckverbindung für die interne Stromversorgung.

Durch die großen Griffflächen lassen sich die Stecker gut aus den Buchsen heraus ziehen. Beim Transport werden sie durch Holzwäscheklammern an der Stirnwand der Segmente gehalten.