Montag, 30. Dezember 2019

Eine 53, alias G4.3, für Epoche II

Am 18.11.1991 kaufte ich mir, im zarten Alter von 9 Jahren, bei Greiving Spielwaren das Fleischmann Startset des Jahres 1991 zum Preis von 198 DM. Im Gegensatz zu all meinen Klassenkameraden musste es Gleichstrom sein, auf keinen Fall unansehnliche Pukos zwischen den Gleisen. Neben Trafo und Schienenkreis enthielt die Packung einen Güterzug, der von einer Schlepptenderlok der Baureihe 53 gezogen wurde.


Sonderlich fein war die Lok nicht, und für die Startpackung wurde sie zusätzlich entfeint. Die Lok war als 53 320 bezeichnet. Besonders unansehnlich sind die seitlichen Zahnräder, da sich der Antrieb im damit ausgefüllten Führerhaus befindet.

Über das Vorbild (63 Stck. zwischen 1903 und 1907 als Güterzuglok gebaut, Vmax=60 kmh, 27 Stück noch bei der DRG eingesetzt) machte ich mir damals keine Gedanken. Sie zog abwechselnd den Güterzug, der schnell auf 4 Wagen erweitert wurde, oder passende Fleischmann Donnerbüchsen. Zugkraft war kaum vorhanden, aber dafür war die wilde Maus bannig schnell. Umgerechnet 260 km/h brachte sie auf den Tacho. Natürlich habe ich sie nicht allzu pfleglich behandelt, einige Teile gingen verlustig.


Meine erste Modellbahn mit dem Zug aus der Startpackung.

Nach meinem Einstieg in den Dülmener Modellbahnverein stiegen die Ansprüche. Die Lok geriet in Vergessenheit, und für den Fremo war sie absolut indiskutabel. Mit dem Einstieg bei der FremOld-Gruppe fiel mir die kleine BR 53, eigentlich eine preußische G4.3, wieder in Erinnerung. Tatsächlich stand sie immernoch auf der Ablage in meinem Bastelzimmer. Beim Treffen in Dreiskau-Muckern 2019 dann die Initialzündung: Ein Vereinsmitglied hatte eine solche Lok umgebaut und auf die Gleise gebracht. Hier beim Youtube-Kanal "immerschlechtgelaunt" findet man seinen Umbaubericht.


Grundlage für den Umbau war eine bereits vorhandene Piko 55, für die ich bisher keine richtige Verwendung hatte. Da diese Lok den Antrieb im fast baugleichen Tender hat ist sie ein idealer Teilespender.

Nun war sie fällig, die Lok aus Kindertagen. Nach dem Ausachsen wurde der Rahmen des Motors, des Getriebes und etwa 3 mm Stärke auf der Oberseite beraubt und die für das Antriebszahnrad vorhandene Leerstelle auf der Linken Seite verschlossen. Die Vorhandene Stromabnahme ist zwar etwas kritisch (auf dem Rahmen liegt immer ein Potential an) aber etwas Besseres ist mir nicht eingefallen.


Kaum wiederzuerkennen ist die G4.3 nach dem Umbau. Besonders Auffällig ist aus meiner Sicht das nun nicht mehr so düstere Führerhaus.

Hart an der Grenze waren die Radsätze. Da die Zahnräder fest an die hinteren 2 linken Antriebsräder angegossen sind war hier mutiges Anpacken nötig. Die Zahnkränze wurden mit der Pucksäge im Schraubstock entfernt. Den 1,3 mm Spurkränzen ging es eingespannt in der Minimot, die wiederum im Schraubstock steckte, an den Kragen. Mit der Feile. Mittlerweile habe ich auch gelernt die Vernickelung der Lauffläche dabei nicht zu killen. So eine einfache Lok ist toll zum Üben. Danach habe ich mich auch an das Ausachsen einer GFN P8 heran getraut.


Der Tender wurde nur mit Weinert Stangenpuffern, echter Kohle und die Ergänzung des Gastanks veredelt.

Die Loklaternen wurden von Fleischmann leider nicht freistehend, sondern im vorderen Umlauf integriert dargestellt. Da war einige Schnitzarbeit nötig. Für ordentliche Laternen wurden die ausgeschlachteten Piko Laternen mit Goldenwhite-LED ausgestattet. Und das Loch für die GFN-Schwanenhals-Kupplung wurde mit einer Polystyrolplatte verschlossen. Dann wurden die originalen Puffer abgesägt und durch Rolf Weinert Stangenpuffer ersetzt. Als Zugeinrichtung wurde der OBK-Lokhaken von Michael Weinert verbaut.


Bei der veredelten Lok, die hier Modell stehen musste, ist der unansehnliche und hinten offene GFN-Dreipolmotor durch ein Vorhangimitat getarnt.

Das Führerhaus war nach dem Ausbau des Motors (eigentlich habe ich ihn heraus gesägt, weil er Teil des Rahmens ist) schon einmal aufgeräumt. Als nächstes musste die am Gehäuse verbaute Rückwand entfernt werden. Bei der Gelegenheit fielen die klobigen Griffstangen direkt mit. Das entstandene Loch zum Boden und Kessel habe ich durch die entsprechenden Teile der Piko Lok ersetzt. Der Stehkessel ist zwar nur sehr rudimentär, aber das ich nicht vor habe eine Beleuchtung einzubauen kann man damit leben.


Im Führerhaus befindet sich nun ein Stehkessel mit Bedienarmaturen, und auch für Lokführer ist genug Platz. Etwas Farbe wird den Eindruck hier noch verbessern.

Der Kessel der Startsetlok war einiger Teile beraubt, auf dem Dach fehlte die Dampfpfeife. Die Pikolok konnte auch hier aushelfen. Die fehlenden Griffstangen wurden durch 3 mm Draht und Befestigungen von Weinert Nr. 8465 dargestellt. Die entsprechen, im Gegensatz von den 1 mm dicken Wurstrohren, die Fleischmann dem Katalogmodell ansteckte, dem Vorbild. Diese Halterungen passen auch für die Griffstangen am Führerhaus, auch wenn sie etwas fummelig zu bohren und anzubringen sind. Sonst habe ich keine großen Verbesserungen am Kessel gemacht. So schlimm finde ich die angespritzten Leitungen nicht, und den Aufwand habe ich gescheut. Einige massiv angespritzte Bauteile, die Leitung zum Sandkasten und zur Lichtmaschine, habe ich mit dem Skalpell freigestellt.


Der Durchblick unter dem Kessel lässt die Lok viel schlanker erscheinen. Die siedenmatte Lackierung des Umbaus fällt beim Vergleich sehr positiv auf.

Durch das Abfeilen des Rahmens unter dem Kessel entsteht viel Luft. Nun kann man unter dem Kessel hindurch schauen. Mit ein paar Polystyrolstücken wurden die Stützen des Umlauf auf den Rahmen verlängert.


Der Abstand zwischen Lok und Tender wurde erheblich verringert. Radien unter 600 mm sind nun Tabu.

Die Digitaltechnik findet leider im massiven Pikotender, alles schwarze ist ein Teil, welches nur Platz für den Motor lässt, kein Platz. Der Kessel wirkt recht geräumig, doch erste Tests ergaben, dass durch die Verwendung der Stromaufnahme in der Lok viel Reibung entsteht, und durch den Ausbau der vielen Teile die Druck auf die Räder nicht ausreicht, um die Achsen zu drehen. Also musste das halbe Gewicht wieder in den vorderen Teil des Kessels. Ganz passt der standard Dekoder nicht, daher muss wahrscheinlich noch ein kleinerer her. Auch für den Einbau von Widerständen der Beleuchtung musste jeder Hohlraum genutzt werden.


Ja, es ist die gleiche Lok. Loklaternen und die geschlossene Pufferbohle zeigen, wie weit man sich durch diese Kompromisse bei den Herstellern vom Original entfernt.

Obwohl der Umbau damit eigentlich abgeschlossen war fehlte noch ein Detail: Die Steuerung der Lok aus dem Startset war leider vereinfacht. Ein Ersatzteil ist nicht mehr erhältlich. Also wurde die nächste Börse zum Stöbern genutzt, und es ließ sich eine zerschundene Lok aufspüren, deren Steuerung vollständig war.


Die Steuerung aus dem Startset ist um einige Teile abgespeckt.

Auch die Verglasung des Führerhauses war noch so eine Sache. Zuletzt habe ich mich dann aber doch entschieden die Scheiben der Pikolok anzupassen und einzeln einzusetzen.


Die vollständige Steuerung erfreut vor allem bei rollender Lok mit vielen bewegten Teilen.

Der Umbau war mein erster komplettumbau einer Lok, bisher beschränkte ich mich ja auf Personen- und Treibwagen, und auf das Ersetzen von Teilen durch Weinert Bauteile. Endlich kann meine 28 Jahre alte Lok mitspielen. Auch wenn diese Loks in den späten 1920er Jahren kaum noch zum Einsatz kamen, sind sie eine Bereicherung für den Betrieb.


Alt und neu noch einmal im Vergleich.

Was noch fehlt sind die Lokschilder. Wahrscheinlich wird sie 53 318 heißen. Fotos aus der DRG-Zeit gibt es ja nicht, nur Listen. Da hat man einige Freiheiten. Das einzige Bild mit DRG Nummern zeigt die 53 7752, die 1943 von der PKP zurück kam.

Freitag, 27. Dezember 2019

FremOld Dreiskau-Muckern 2019

Ganz ungewohnt bereits Mitte November fand dieses mal das Epoche II Treffen in der Nähe von Leipzig im kleinen Dorf Dreiskau-Muckern auf dem Gutshof statt.


Gesamtansicht des Arrangements.

Auch wenn die Halle auf den ersten Blick gut gefüllt aussieht war es dahin ein weiter Weg. Die Planer hatten aus unterschiedlichen Gründen mit vielen Absagen zu kämpfen, so dass beinahe noch Ondrup zum Einsatz gekommen wäre. Durch die kurzfristige Zusage des DR-Bahnhofs Kiritzschau konnte die entstandene Lücke aber deutlich stressfreier geschlossen werden.


P8 mit GmP im Bahnhof Kiritzschau.

Dass Arrangement wies die für Leipzig übliche Vielfalt auf. Der Hauptteil der Anlage stellte Strecken der DRG dar, wobei man im Wesentlichen zwischen den Schattenbahnhöfen Leipzig-Plagwitz über Kiritzschau, Abzweig Kattenstroth, Willischthal und Leipzig-Wahren, bzw. zwischen Leipzig-Plagwitz und Clausthal pendelte.


Im Schattenbahnhof Leipzig-Plagwitz ist neben vielen anderen Fahrzeugen eine P4.2 abgestellt.

Über den Bahnhof Willischthal gelangte man zum Bahnhof Wilhelmsberg, wo ein langer Streckenabschnitt auf Tschechischem Gebiet über Hukovice mit Anschluss nach Walderau, Nova ves Plesi und Loket nach Mikulovice begann.


Güterzug mit Personenbeförderung in Nova des Plesi.

In Kieritschau begann die Nebenbahn über Schwarzbach, Clausthal, Kleinhauserfehn nach Bad Rönningen.


Im Endbahnhof Bad Rönningen hat eine T12 umgesetzt und wartet auf Ausfaht.

Auch die Schmalspurfreunde kamen nicht zu kurz, denn in Clausthal begann eine Meterspur-Strecke zu den beiden Endbahnhöfen Breddin und Helbingsdorf mit Abzweig in Garsebach.


Im Bahnhof Clausthal begann die Schmalspurbahn.

Der Triebfahrzeugeinsatz wird weiterhin mit jedem Jahr vielfältiger. Im Zeitraum zwischen 1925 und 28 treffen verschiedenste Länderbahntypen auf Reichsbahnloks. Sowohl die bekannten Landplagen wie 78er und 38er, aber auch viele Splittergattungen kommen zum Einsatz. Sowohl Industriemodelle als auch eigene Umbauten oder Kleinserienmodelle ziehen die Züge.


Eine P4.3 rollt von Kiritzschau nach Leipzig-Plagwitz.

Beim Personenwagenmaterial konnte ich in diesem Jahr zum ersten mal beobachten, dass auch die ersten Epoche II Freunde ihre Wagen mit Licht und Fahrgästen ausstatten und dezent zu altern.


Mit ihrem Personenzug fährt die Sächsische XIV HT gleich in Leipzig-Wahren ein.

Bei den Güterwagen war das Niveau hoch wie gewohnt. In kaum einer Fremogruppe, sieht man mal von den Puristen ab, ist das Niveau bei der Wagenalterung so hoch wie bei FremOld. Und das in den letzten Jahren wissenschaftlich angegangene Problem der Fine-Kupplungen konnte durch den Einsatz von höheren Materialstärken und breiteren Kupplungsbügeln gelöst werden. Der gemeinsame Einsatz mit GFN-Bügelkupplungen war aus meiner Sicht völlig unproblematisch.


Schöne Szene auf der Ladestraße von Kiritzschau.

Nachdem es in diesem Jahr aus terminlichen Gründen nicht geklappt hat, soll in 2020 endlich mal wieder mit der Epoche 2 Oberleitung gefahren werden. Wieder etwas, worauf man sich freuen kann.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Dreiskau-Muckern 2019.

Wer mehr auf bewegte Bilder steht, der kann sich auch die Videos anderer Mitspieler anschauen:
YouTube Video vom User "bubanst".
YouTube Video vom User "Bahnschwelle".

Sonntag, 22. Dezember 2019

Fremotreffen Rheda 2019

Die Herbstferien sind der übliche Termin für das Fremotreffen in Rheda-Wiedenbrück. Das ist natürlich dem Sachverhalt geschuldet, dass das Treffen im Albert-Einstein-Gymnasium stattfindet.


Ein Schotterzug im Bahnhof Wernersgrüben.

Die Schulflure lassen ein großes Arrangement und räumlich voneinander getrennte Betriebsstellen ohne Blickkontakt zu. Und gegenüber dem Vorjahr konnte dieses Jahr noch ein zusätzlicher Flur mit einer Strecke genutzt werden.


Ein Nahgüterzug mit V20 hat Friedrichstal durchquert.

Betriebsmittelpunkte gab es drei: Dem Nachbau des Bahnhofes Walburg kam die Aufgabe zu, die Güterzüge aus den Schattenbahnhöfen und von den Nebenstrecken über den Ablaufberg zu schieben und neu zu bilden.


BR50 Kab mit Nahgüterzug auf der Steinbogenbrücke von Friedrichstal.

Im Nachbau des Bahnhofes Hoffnungsthal zweigte die private Westlippische Eisenbahn ab. Auch fanden hier eine Vielzahl der Kreuzungen von Personenzügen statt.


Betriebsmittelpunkt Walburg mit Ablaufberg im Hintergrund.

In Neulippertor wurden schließlich die Frachten für die privaten Nebenbahn sortiert und die Übergaben für die angeschlossenen Betriebsstellen zusammengestellt.


Neues Material für den Ablaufberg kommt hier in Form eines Güterzugs mit BR50.

Bei den Triebfahrzeugen wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt auf Loks der Baureihe 50 gelegt. Zeitweise war ein gutes Dutzend dieser Maschinen im Einsatz.


Die Güterwagen werden über den Ablaufberg gedrückt und zu neuen Zügen zusammengestellt.

Als Schattenbahnhöfe waren mal wieder Meinerzhagen und Wehda im Einsatz. Aufgrund der zum Großteil auf dem Ablaufberg vorgesehenen Sortierung war die Reihung der Züge in den Schattenbahnhöfen dieses mal zweitrangig.


Reges Treiben an der Ladestraße von Kleinhauserfehn.

Besonders erwähnen muss man die Premiere des Bahnhofs Allagen. In einer Bauzeit von nicht einmal 10 Monaten entstand dieser WLE-Bahnhof an der Möhne. Auch eine Landschaftliche Gestaltung war schon vorhanden.


Seine Premiere hatte der WLE Bahnhof Allagen mit Schlüsseltechnik.

4 Tage Rheda, schade dass ich nicht durchgehend teilnehmen konnte, aber manchmal geht Familie halt vor.


Zugkreuzung im Bahnhof Hoffnungsthal.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Rheda 2019.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Herbstfahrtage des MEC Dülmen im Bahnhof Buldern

Wie jeden Herbst haben wir vom MEC Dülmen auch 2019 wieder eine große Modulanlage nach Fremonorm in unserem Vereinsheim aufgebaut. Nachdem alle am ersten Tag mit angepackt hatten stand die Anlage und konnte 4 Wochen lang von allen Vereinsmitgliedern genutzt werden.


Die Modulanlage im Güterschuppen hat ein ganz besonderes Flair.

Zum ersten mal konnte der gesamte Bahnhof zum Spielen genutzt wurden. Mit dem Durchbruch vom MEC-Raum in die Wartehalle kann nun eine Gesamtlänge von 80m aufgebaut werden, wovon ca. 30 m auf die Gleiswendel entfallen.


Der Chronist höchst selbst vor dem Bahnhof Dülmen.

Betriebsmittelpunkt der Anlage war endlich mal wieder der großartige Bahnhof Dülmen. Es hat mal wieder viel Spass gemacht mit ihm zu spielen. Außerdem bieten die Rangiermöglichkeiten am Ablaufberg die Gelegenheit, den Betrieb aufzulockern und vom auf Dauer langweiligen Schattenbahnhofs-Pingpong abzukommen.


Ein Ganzzug mit Schwenkdachwagen macht sich in der Wartehalle auf den Weg durch den Bahnhof.

Der Nachbau des Bahnhof Buldern im MEC-Raum ist bei diesem Aufbau gesetzt. Dazu kamen die Schattenbahnhöfe Welte und Spiekerhof, letzter mit Drehscheibe, und der Bahnhof Merfeld am Ende einer kurzen Stichstrecke.


Ein Altbautriebwagen mit Steuerwagen kurz vor dem Bahnhof Merfeld.

Auch die Streckenmodule waren bis auf 3 Ausnahmen allesamt Module des MEC Dülmen und der EfBB. So konnte auch der nun fertig gestaltete Nachbau der Lüdinghauser Kanalbrücke gezeigt werden.


Ein Personenzug der 1960er Jahre hat soeben den Dortmund-Ems-Kanal bei Lüdinghausen überquert.

Natürlich erhielt der Fahrplan viele Züge, die nur zwischen den Schattenbahnhöfen liefen. Es gab aber auch mehrere Züge, die in Dülmen endeten und über den Ablaufberg rangiert werden mussten, um dann den Bahnhöfen Merfeld und Buldern mit Nahgüterzügen bzw. Übergaben die frachten zuzustellen. In Dülmen wurde dies mit einer Ortslok erledigt.


Nach dem Durchfahren der Gleiswendel verlässt ein Wendezug den Lengericher Tunnel.

Wir haben uns dabei bemüht viele für die dargestellten Strecken und das Münsterland tpyische Züge zusammenzustellen. An den vereinsinternen Fahrtagen konnten natürlich nach Herzens Lust Fahrzeuge eingestellt und erprobt werden.



Ja, auch so etwas fuhr bei uns im Münsterland in den 1980er Jahren zwischen Gronau und Dortmund. BR212 mit Nahverkehrszug in Merfeld.



An den Tagen ohne Öffentlichkeit konnte auch mal eine S-Bahn mit BR111 gefahren werden.

An insg. drei Tagen wurden die Anlage nach dem erstellten Fahrplan betrieben, wobei der Ersteller es als besonderes Lob ansieht, dass der Plan am Tag der offen Tür auch nach Ablauf der Zeit noch bis zum Ende gefahren wurde. Den Mitspielern und besonders der Jugendgruppe muss an dieser Stelle ein großes Lob ausgesprochen werden. Es wurde sehr konzentriert und mit einer geringen Fehlerquote gespielt.


Die Jugendgruppe machte sowohl als Fahrdienstleiter, als auch als Zugmanschafft einen guten Job.

Mehrere 100 Besucher kamen am 12. Oktober zum öffentlichen Fahrtag und die Lokale Presse berichtete vor und nach der Veranstaltung ausführlich.


Der Bahnhof Buldern ist fast komplett fertig gestaltet.

Nun ist leider Winter und der Schuppen zu kalt für die Modellbahnen. Aber im Frühling 2020 wird sicher wieder Betrieb gemacht, und da freuen sich schon alle Vereinsmitglieder wieder drauf.


Eine BR78 in der großen Kehre im Güterschuppen.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie MEC Dülmen Herbstfahrtage 2019.

Montag, 16. Dezember 2019

Fremo Epoche 3a Treffen Spabrücken

Das tolle am Fremo ist seine Vielfältigkeit. Und weil wir so viele sind kann man auch ab und zu engere Nischen ausfüllen. Die Epoche 3a umfasst die Jahre 1950 - 1958, also von der Gründung der DB bis zur Einführung des DB-Keks. Eine Gruppe von Fremofreunden aus dem Mainzer Raum hatte ins kleine Örtchen Spabrücken (Hinter den sieben Bergen, bei den sieben.... ) geladen.


Gesamtansicht des Arrangements.

Die frühen 1950er Jahre waren, was die Triebfahrzeuge angeht, geprägt vom Gebrauch der preußischen und Reichsbahnbaureihen, letztere wurden sogar teilweise weiter produziert. Erst langsam wurden von der jungen DB neue Fahrzeuge, für E- V- und Dampftraktion entwickelt. Auch das Wagenmaterial wurde nur langsam gegen moderne Reisezug- und Güterwagen ausgetauscht.


Vorne hochmoderne Umbauwagen der Bundesbahn, hinten Donnerbüchsen der Reichsbahn. Die Post wird in einem preußischen Wagen transportiert.

Auch bei den Fahrplänen war vom heutigen Taktfahrplan noch lange nichts bekannt. Der bei diesem Treffen zum Einsatz kommende Fahrplan wurde vom Fahrplaner von einem Vorbildfahrplan abgeleitet. Aus Ermangelung der entsprechenden Vorbildbahnhöfe mussten bewährte Fremo Betriebsstellen als Ersatz dienen.


Der großartige Bahnhofnachbau von Ober Roden im der Mitte des Arrangements.

Betrieblicher Mittelpunkt war der Bahnhof Ober Roden. Von diesem Abzweigbahnhof gelangte man auf die Strecke, die im Zugleitbetrieb befahren wurde. Hier drehte sich der Betrieb um den Bahnhof Neulippertor.


Mittelpunkt der Strecke des Zugleitbetriebes: Neulippertor.

Bei allen Betriebsstellen auf der Hauptbahn zwischen den Schattenbahnhöfen Wehda und Meinerzhagen wurde Wert auf den sicheren Betrieb gelegt. Das bedeutet überall kam Blocktechnik zum Einsatz. Ohne die Abgabe von Erlaubnissen bewegte sich also kein Ausfahrsignal.


BR 56.2 rangiert am Ausfahrsignal von Bülthausen.

Die Anzahl der Mitspieler lag bei 15 bis 20 Personen, was wieder zu einer annähernden Vollbeschäftigung der Teilnehmer führte.


Reichsbahntriebwagen im Farbkleid der Bundesbahn.

Die Räumlichkeiten, das Vereinsheim der Dorfgemeinschaft, waren hoch modern und mit allem Komfort ausgestattet. Im Gemeinschaftsraum wurden die Mahlzeiten direkt vor Ort eingenommen.


Ein VT95 als typisches Gesicht der modernisierten DB.

Für dieses neue Treffen, was nun regelmäßig stattfinden soll, ein Auftakt nach Maß. Auch wenn ich den Mainstream, also die Epoche 3b, nicht aufgeben werde, so nehme ich gern wieder Teil.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Fremo 3a Spabrücken 2019.

Sonntag, 16. Juni 2019

FremOld Treffen Obermarsberg 2019

Eine Woche nach dem Großtreffen in Cloppenburg schon wieder ein Treffen. Dieses mal ging es wieder in eine andere Epoche: 1928 spielen in der Schützenhalle Peter und Paul in Obermarsberg. Die Lage unweit von Kassel ist ein guter Kompromiss für die Beteiligten aus dem Rheinland, dem Hamburger Raum und aus der Gegend um Leipzig.


Gesamtansicht des Arrangements.

Ondrup hatte seinen zweiten Treffeneinsatz in diesem Jahr. Auch viele meiner Streckenmodule kamen zum Einsatz. Ganz nebenbei hatte ich noch den Job des Verpflegungsministers. Ich hoffe alle sind satt geworden und waren mit dem Essen zufrieden. Die in der Halle vorhandene Großküche hat die Arbeit deutlich erleichtert.


Hochbetrieb in Ondrup. Auch das Sägewerk Fisch wurde teilweise von hier bedient.

Bezogen auf meinen Bahnhof hat es mich gefreut, dass immernoch so viele Mitspieler Freude daran hatten ihn zu bedienen. Aufgewertet wurde das Spiel natürlich durch die auf der Hauptbahn eingesetzte Blocktechnik, welche auch für das Jahr 1928 bereits authentisch ist.


Ein Eilzug hat in Ondrup auf Gleis 1 gerade das Signal zur Ausfahrt.

Wermutstropfen dieser Halle ist leider die sehr schlechte Beleuchtung, ein riesen Kontrast zum lichtdurchfluteten Cloppenburger Fremodrom in der Vorwoche. Die Betriebsstellenbesitzer haben diese mit diversen provisorischen Beleuchtungen ausgeglichen. Trotzdem war es immer eine Wohltat in den Betriebspausen kurz vor die Tür zu gehen, und einen kleinen Imbiss in der Sonne einzunehmen.


Die aus LED-Leuchtstäben, Modulbeinen und Obizwingen improvisierte Beleuchtung von Ondrup erfüllte ihren Zweck.

Das Arrangement bestand aus einer Hauptbahn, welche die Halle 1 1/4 mal umrundete, und einer nach innen abzweigenden Nebenbahn zum Hafen. Zwischen dem Schattenbahnhof Plagwitz und dem Abzweig Buchhorst war die Hauptbahn zweigleisig. Dort ging die Hauptbahn eingleisig über Ondrup, Sägewerk Fisch und Bülthausen zum Schattenbahnhof Emden.


Eine Vorspannleistung zum Hafen wartet an der Signalbrücke des Abzweigs Buchhorst auf Weiterfahrt.


In Bülthausen wird gleich das Stückgut am Schuppen zugestellt.

Auf der Nebenbahn ging es durch die Bahnhöfe Heiligenfeld und Eichfelden nach Wilhelmsberg. Von dort wurde der Hafen bedient, wo es Kohleimporte und Fisch zu verteilen galt.


Premiere auf einem Fremotreffen hatte der Bahnhof Heiligenfeld.


Rangiertbetrieb im Bahnhof Eichfelden.

An der niedrigen Zahl der Betriebsstellen merkt man: Es gab lange Strecken. Dadurch konnte die Zeitverkürzung auf den Faktor 3 reduziert werden. Für die Betriebsstellen gab das eine spürbare Erleichterung. Der Fahrplan war aufgeteilt in zwei Halbsession mit einer Länge von jeweils gut 4 Stunden. Dadurch konnten gebündelt die Vorbildzeiten für Güterverkehr, morgendliche Anlieferung und abendliche Abfuhr, gespielt werden. Nach dem für Großtreffen mit hoher Betriebsstellendichte typischen Randalefahrplan von Cloppenburg eine Wohltat.


Wilhelmsberg war der Endpunkt der Nebenbahn und Übergabebahnhof zur Hafenbahn.

Die Fahrpläne wurden nicht im Crewcaller Verfahren, sondern als Tagesdienstpläne vergeben. Natürlich gab es dabei einige simple Dienste, aber im Großen und Ganzen war der Anspruch der Fahrpläne sehr gleichmäßig verteilt. Auch die Betriebsstellen waren in ihrem Anspruch ausgewogen, mit leichter Stresssteigerung im Schattenbahnhof Plagwitz, wo die Bildung der Güterzüge erfolgte.

Der Kirchenpauer-Kai sorgte für die Versorgung des Arrangements mit Importkohle.

Die FremOld-Gruppe erwies sich das ganze Wochenende über wieder als pflegeleichter Verein. Die Ruhe in der Halle während der 3 stündigen Session, nur unterbrochen von gelegentlichen "Erlaubnis"-Rufen, zeugte vom entspannten Geist der fast immer herrscht. Natürlich sorgt auch die geringe Zahl der Tagesbesucher für weniger Hektik.


Der Benzoltriebwagen tuckert durch den Wald kurz vor Eichfelden.

In diesem Jahr gibt es noch zwei weitere FremOld-Treffen, Bardowick und Dreiskau-Muckern. Zumindest bei letzterem bin ich wild entschlossen teilzunehmen.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie FremOld Obermarsberg 2019.
Wer mehr auf bewegte Bilder steht, der kann sich auch das Video eines anderen Mitspielers anschauen: YouTube Video vom User "bubanst".