Mittwoch, 1. Februar 2012

Szenen auf der Ladestraße

Beim letzten Blogpost hatte ich angekündigt eine tolle Lieferung zu erwarten. Diese ist jetzt angekommen und stammt aus dem Hause Kotol. Also konnte es nun losgehen mit der Gestaltung kleiner Szenen auf der Ladestraße. Zwar war dieser Bereich vor einiger Zeit von einem Hobbykollegen als "Angenehm leer" gelobt worden (copyright by Ermel), doch ein bisschen was war wohl auch in Ondrup los.

Das ist auch genau der Punkt: Zeitgleich waren vielleicht 1 oder maximal 2 Arbeitsvorgänge in meinem kleinen Bahnhof möglich. Sich aber auf nur 2 ausgestaltete Szenen festzulegen erschien mir zu eintönig.

Wiederum von einem Hobbykollegen, dem Erbauer des absolut großartigen und unerreichten Bahnhofs Kleinhauserfehn, erhielt ich den Tip die Preiserlein mit Drahtstiften unter den Füßen zu versehen. So kann man sie in kleine und so gut wie nicht sichtbare Löcher stecken oder auch nicht.


Die Hauptprotagonisten dieses Blogposts: Mit einem 0,3 mm Handbohrer wurde eine 5 mm tiefe Bohrung ins Bein erstellt und in dieser ein Stahldrat mit Sekundenkleber befestigt.

So kann jetzt auf Ausstellungen oder Fremotreffen bei den Szenen munter durchgewechselt werden. Einige Entladesituationen, z.B. Baustoffe oder Lieferung großer Mengen gesackter Güter, müssen noch her. Trotzdem ist schon so einiges möglich!


Bäumchen wechsel dich auf der Ladestraße

Und nun begeben wir uns auf Augenhöhe mit den Jungs in 1/87.

Der gute Mann am Briketthaufen hatte eigentlich mal einen Helm auf und war im Gleisbau tätig. Jetzt hat ihn ein Skalpell auch seine Kopfhaare gekostet und die ganzen Briketts muss er auch noch aufladen. Die hat nicht die Bahn sondern ein Großhändler aus der Stadt gebracht und einfach vor der Genossenschaft abgekippt.


Viele Briketts müssen noch auf den Opel geschippt werden

Der Opel Blitz von Brekina ist einem Vorbildfoto aus dem schönen Heft "DB in den 50ern" (EJ) nachempfunden. Die Bracken entstanden aus Furnierhölzern, das Fahrzeug selbst wurde eingesifft.


Herrmann von der Genossenschaft schaut von der Rampe aus zu. Ob er vielleicht mit anpacken sollte?

Die Waage ist ja schon seit längerer Zeit für das Pferdegespann von Heinich Diekmann reserviert. Nun hat er Gesellschaft bekommen. Für einen Plausch mit Spünte aus der Nachbarschaft ist doch immernoch Zeit. Ob man sich auf ein Bierchen bei Liesbeth verabredet?


Pferdefuhrwerk auf der kleinen Waage

Eher eine Szene für den Morgen zu Betriebsbeginn ist die Beladung des Handwerker Transporters am Baustoffhandel Kock. Sand und Zement liegen schon auf der Ladefläche, fehlt nur noch etwas Dachpappe. Der L319 von Brekina wurde für diesen Zweck ein wenig zersägt. Mattlack und Dreckspuren geben den typischen Zustand solcher Fahrzeuge wieder. Freitag muss der Stift den Wage dann pflegen. Nach Feierabend selbstverständlich, sonst motzt der Alte!


Die letzten Baustoffe für den Tagesbedarf werden herangeschleppt. Der Geselle, der im Fahrerhaus wartet, könnte ruhig mal helfen.

Bei der Beladung gibts heute nur vom Feinsten: Rheinsand aus eigener Siebung, Zementsäcke von Kotol, Dachpappen von Kotol und Werkzeuge von Bavaria.


Die Ladefläche ist gut gefüllt. Über die Ladungssicherung sprechen wir lieber nicht.

Das Fachwerkgebäude vom letzten Beitrag ist jetzt von allen Seiten patiniert. Noch fehlt so etwas wie ein Firmenschild. Davor fährt ein Landwirt mit seinem ollen Leiterwagen vorbei.


Durchgangsverkehr in Ondrup. Die Ladestraße ist noch heute Teil eines landwirtschaftlichen Verbindungsweges.

Nun aber zu meinem ganzen Stolz: die Düngemittel Entladung. Zu sehen ist auf dem Vorbildfoto, wie der Dünger aus den Tdgs-Wagen über Förderbänder entladen und in schön gezogenen Haufen auf der Ladestraße zwischengelagert wird. Seit über 2 Jahren wollte ich das jetzt nachstellen.


Enladeszene aus dem Jahr 1976. (Foto Herrmann Nopto)


Die gleiche Szene im Modell. Es sind weniger Wagen und im Hintergrund sind die Gleise irgendwann zu Ende.

Das Längsförderband wurde aus dem Kibri Band und einer Kohleschütte aus dem gleichen Set gebaut. Weinert Förderbänder wären zwar mal wieder schöner, aber auch hier kann man mal wieder kurzfristig sparen um später dann doch noch was Besseres zu bestellen. Der durch die Luft fallende Dünger, wohl eine Art Kalkmehl, wurde durch Klarsichtstreifen nachempfunden.


Durch diese Konstruktion können die Haufen schön in die Länge gezogen werden.

Der Haufen hat einen Kern aus Styrodur, wurde mit Leim eingestrichen und mit etwas Staub bestreut. Diesen Vorgäng habe ich mehrfach wiederholt.

Dazu auch noch 2 Personen, die die Förderbänder bedienen und überwachen.


Herrmann und Spünte stehen vor den Förderbändern und gehen schonmal die Liste der Besteller durch. Ob die wohl mit der Fuhre für dieses Jahr auskommen?

Ich hoffe der kleine Rundgang hat gefallen, auch wenn die Eisenbahn mal wieder nur am Rande vorkam.