Mittwoch, 16. November 2011

Signale

Sie gehören zu jeder Bahnanlage. Es gibt viele verschiedene Bauformen. Fehlen sie ist der Betrieb, im Vorbild und Modell, sehr beschwerlich. Durch die Sicherungstechnik können Signale immer nur in einer Richtung auf Fahrt gestellt werden. Eine fast unfehlbare meist sogar mechanische Einrichtung.


Formsignale unterschiedlicher Größe in verschiedenen Bahnhöfen.

Seit der DRG der 20er Jahre wurden die Signale einheitlich bezeichnet. In Richtung der Kilometrierung der Strecke hatten die Signale die Bezeichnungen: a für das Vorsignal, A, P, N und F waren die Hauptsignale und f für das andere Vorsignal. A und F sind die Einfahrtsignale, P und N die Ausfahrten. Sind von den jeweiligen Signalen mehrere vorhanden wurden Nummern angehängt. Typisch für Kreuzungsbahnhöfe auf eingleisigen Strecken waren also die Signalebezeichnungen a und A, P1 und P2, N1 und N2, F und f.

Ondrup hatte bis zuletzt, auch noch als Blockstelle, Formsignale. Im den Auszügen aus dem Gleisplänen sind auch hier die Bezeichnungen der Signale abzulesen:


Die Signale des Bahnhofs Ondrup im Lageplan, zur Übersicht zusammengeschnitten.

Natürlich verfügte auch Ondrup über Vorsignale jeweils 300 m vor den Einfahrtsignalen. Da dies aber im Modell 3,5 m entspräche habe ich vorerst vom Bau dieser Signale abgesehen, denn der Abstand zwischen den Betriebsstellen ist oft zu kurz. Aus diesem Grund sind Vorsignale auf Fremomodulanlagen noch eher die Ausnahme.

Daher waren 6 Hauptsignale im Ondrup Modell umzusetzen. Für die Ausfahrten benötigte ich jeweils ein Schmalmastsignal für den Gleiszwischenraum und eines mit normalem Mast. P1 und N2 mussten also Schmalmasten sein, P2 und N1 normale Gittermasten. P2 und N2 können die Begriffe Hp0 und Hp1 anzeigen, P1 und N1 die Begriffe Hp0 und Hp2. Die Signale haben also 2 Begriffe. A und F müssen 3 Begriffe können, denn sie müssen neben Hp0 entweder Hp1 für die Einfahrt nach Gleis 2 oder oder Hp2 für die Einfahrt nach Gleis 1 können.

Im Fremo geht man nicht davon aus, dass jeder Bahnhof eigene Module mit den Einfahrsignalen mitbringt. Zudem würde das für den Arrangementplaner weitere Einschränkungen hinsichtlich Trassierung und der Geländeübergänge bedeuten.
Daher wurde ein genormter Signalschacht geschaffen. Dieser trägt den Namen "Wattenscheider Schacht", nach dem Tagesbruch der im Jahr 1996 nahe einer Bahnstrecke in Bochum-Wattenscheid eine Doppelgarage verschlang. Ein Bahnhofserbauer muss nun nur noch seine Einfahrtsignale in die dafür vorgesehenen Signalträger einbauen und ein ausreichend langes Kabel (max. 5 m von der Einfahrtweiche aus) mitbringen. Die Schächte sind in vielen Streckenmodulen verbaut und werden, falls nicht benötigt, mit einem der Umgebung entsprechend gestalteten Stopfen verschlossen.

Die Wattenscheider Schächte kommen in Ondrup auch innerhalb des Bahnhofes für die Ausfahrtsignale zum Einsatz. Für den Transport können die Signale so entfernt und sicher verwahrt transportiert werden. Hinzu kommt, dass so auch ein Betrieb des Bahnhofes ohne Hauptsignale im Zugleitbetrieb möglich wird. An Stelle der Signale treten dann Trapeztafeln und Fernsprecher.


Die in Signalträger montierten Viessmann-Signale

Signale werden im Maßstab 1:87 von mehreren Firmen angeboten. Die bekanntesten kommen von Weinert und Viessmann. Die Weinert-Signale sind sehr filigran und es gibt sie in verschiedenen Längen. Allerdings nur als Bausatz. Dazu muss der Antrieb für den Einbau in einen Wattenscheider Signalträger umgebaut werden.
Viessmann hat nur eine Masthöhe. Dafür sind es aber Fertigmodelle, die zudem robuster sind als die der Konkurrenz und deren Antrieb, zumindest bei den einbegriffigen Signalen, in den Träger passt. Die Masten der Viessmänner sind nicht ganz so fein wie die Weinertteile.

Da ich zu der Zeit des Baus des Bahnhofes beim Bau von Metallbausätzen noch lange nicht so ambitioniert war entschied ich mich für die Viessmann Signale. Für den Einbau der Einfahrtsignale in die Signalhalter mit 2 Antrieben für die 3 Signalbegriffe mussten diese mit der Flex aufgeweitet werden. Heute gibt es sie als gefräste Bauteile.


Mein erster Laubsägekasten als Transportbox mit Sicherungen aus Styrodurblöcken

Beim Transport werden die Signale in einer Holzschachtel aufbewahrt. Diese Schachtel habe ich zum 6. oder 7. Geburtstag bekommen. Damals war sie mein erster Laubsägekasten. Jetzt sind alle Werkzeughalterungen entfernt. Dafür habe ich neue Halterungen installiert. Beim Schließen der Schachtel werden die Signalträger von Styrodurblöcken, die in den Flügeltüren angebracht sind, fest an ihrem Platz gehalten. Verschlossen wird die Schachtel durch einen Druckknopf.


Im Rohbauzustand montierter Signalschacht nach Fremonorm

Angeschlossen werden die Signale über 8-polige Westernstecker. 8-polig deshalb, weil die Loconet-Verkabelung für die Digitale Steuerung von Fremodul-Anlagen aus 6-poligen Steckern und Leitungen besteht. Eine Verwechslung könnte die Signale oder auch die Digitalanlage beschädigen. Die beiden äußeren Pins des Steckers werden nicht belegt.


Stellprobe der Signale N1 (hier ist P1 gesteckt) und N2 nach dem Einbau der Styrodurlandschaftshaut

Die Signalträger werden an den Spanten der Segmentkästen befestigt. Das kann durch Verschrauben oder Verkleben erfolgen.

Im Vorbild werden die Signale über die in einem früheren Bericht beschriebenen Stelldrähte bewegt. Die Ansteuerung der Signale erfolgt immer von hinten. Daher müssen die Drähte an den Ausfahrtsignalen erst an den Signalen vorbei geführt werden. Die Imitationen der Kabelkanäle queren dann die Gleise (dafür muss man schon beim Verlegen der Gleise aufpassen, dass die Schwellen genau gegenüber liegen!) und treffen von hinten auf der Flucht des Antriebskasten auf die Signale.


Die vorbildliche Nachbildung der Signalansteuerung. Die Kabelkanäle wurden mit Regenrinnen imitiert.


Einfahrt auf Gleis 1 am Stellwerk Ondrup West, welches die Signale N2 und N1 bediente


Die Ausfahrtsignale P1 und P2

Die in beliebige Wattenscheider-Schächte steckbaren Einfahrtsignale erleichtern dem Planer die Arrangementkonstruktion und erleichtern den Transport des Betriebsstellen Besitzers.


Einfahrtsignal A eingebaut im Wattenscheider Signalschacht im Modul "Autobahn" des MEC Dülmen

Die Ansteuerung der Signale kann natürlich so nicht mehr vorbildlich dargestellt werden. Ich führe die Stelldrähte bis zu Außenkante des Moduls. Den Rest muss man sich in seiner Phantasie vorstellen.


Einfahrsignal F im Normschacht meines 22,5° Kurvenmoduls "Pumpe"

In Zukunft werde ich die meisten meiner Module mit Signalschächten ausstatten. Im Fremo wurden schon viele hundert Schächte, als Bausätze oder Fertigteile, seit einiger Zeit auch in der neuen "Slim" Version, verkauft. Noch lässte der Einsatz etwas zu wünschen übrig. Langfristig wünsche ich mir eine noch höhere Dichte.