Nach 6 Wochen Unterbrechung zeige ich jetzt, wie weit ich in den letzten Wochen mit dem Nachbau des Gebäudes gekommen bin. Eigentlich treibt mich im Moment nichts, denn der Nachbau des Bahnhofes liegt aufgrund von anderen Bauaktivitäten im Modelleisenbahnclub Dülmen zur Zeit ein wenig auf Eis. Ich will aber die Werkstatt leer haben. Es steht ein großes neues Projekt an, und das benötigt Platz.
Zum Vorbildgebäude haben wir im Gespräch mit der Eigentümerin erfahren, dass das genau Baujahr nicht bekannt ist, aber auf ca. 1890 geschätzt wird. Das wirkt durchaus plausibel, aufgrund der Einrichtung von Buldern als Bahnhof im Jahr 1878 wäre sogar ein noch früheres Baujahr denkbar.
Jetzt aber zurück zum Modell, welches nun fast fertig ist:
So sehen die Bahnhofsgaststätte noch heute täglich hunderte Pendler. Auf den rohen Ziegelflächen werden später noch Schilder angebracht.
Nach der Montage aller Wände habe ich mich den Fugen zugewandt. Diese habe ich wieder mit Staubfarbe von H0-Fine gefüllt und anschließend die Steine feucht abgewischt. Abschließend habe ich alles mit TAMIYA Mattlack aus der Sprühdose fixiert.
Auf der Rückseite ist nur ein Fenster sichtbar. Hier wird später noch der Hochzeitssaal und die darunter liegende Viehwaaage nachgebaut.
Richtig anspruchsvoll stellte sich der Nachbau des Daches dar. Aufgrund der fehlenden Symmetrie mussten die Dachdecker schon damals tricksen. An den Giebeln gibt es daher jeweils zwei Ortgänge auf Klinkerrollschichten. Der Raum dazwischen ist mit Schwalbenschwanz-Ziegeln gefüllt, weil man diese verziehen kann. Die Hauptflächen bestehen aus normalen Dachziegeln.
Die etwas schmucklose Rückseite wird später direkt an der Modulkante stehen.
Die Dachform war aber allgemein zu aufwändig, es passte nicht zu 100%. Damit muss man jetzt leben, alternitiv wäre eine Bleiverkleidung, wie sie wohl auch in der Nachkriegszeit angebracht war. So ganz gehalten hat die Konstuktion beim Vorbild wohl auch nicht. Heute ist das Dach erneuert und es gibt große Gauben. Um Dämmung unterzubringen ist es heute auch deutlich höher und an den Ortgängen verschiefert.
Auch auf der großen Wandfläche, die vom Ortskern aus gut gesehen werden kann, wird ein Werbeschild für das Bahnhofshotel angebracht werden.
Die Fenster ließen sich wie erwartet gut einpassen, eine Verglasung wird später erfolgen. Zuletzt habe ich jetzt am Eingang, dem eine modifizierte Tür aus meinem Bastelvorrat verpasst wurde, die Treppe und den Balkon angebracht. Das Geländer, es wird einigen Lesern auffallen, ist ein Brückengeländer aus dem Weinert-Sortiment. Den Nachbau des verschnörkten Geländers des Vorbildes habe ich nicht gewagt.
Aus der Preiserperspektive gesehen.
Einige Details fehlen noch, kommen aber erst nach und nach: Auf den Türmchen werde ich noch Kugeln ergänzen, sobald ich passende 2 mm dicke gefunden habe. Und auf dem Ziergiebel über dem Eingang muss ich noch eine Wetterfahne in Form eines Hirsches (?) anbringen. Schilder mache ich wohl noch kurzfristig und die Verglasung und Gardinen laufen schon nicht weg. Einen Innenausbau habe ich zunächst nicht vorgesehen, vielleicht fühlt sich ja im Verein jemand herausgefordert. Von der Theke gibt es ein ca. 100 Jahre altes Bild...
Nebenbei zeige ich jetzt ein paar Güterwagen, die in den letzten Wochen entstanden sind. O-Wagen kann man nicht genug haben, erst recht wenn sie günstig angeboten werden. Aufgrund der Neuerscheinungen der letzten Jahre sind die Modelle von Klein-Modellbahn aus der Sicht vieler überholt. Ich mag diese Wagen, denn fast alle Details sind dargestellt, wenn auch nicht durchbrochen. Eigentlich genau das richtige für den Fremoeinsatz. Bei der Verbesserung der Wagen habe ich mich daher auf das Nachrüsten von Rangierergriffen und das Freistellen der doch sehr grob angespritzten Bremsamaturen beschränkt. Neben dem Anpassen der Kupplungen auf Fremotauglichkeit und dem Einsetzen von RP25 Radsätzen (Original waren Pizzaschneider aus Kunststoff verbaut) gab es Ausbesserungsspuren und Schmutz, der mit TAMIYA-Mattlack fixiert wurde.
Ein Omm 52 und ein Omm 53 von Klein-Modellbahn. Mit der richtigen Alterung sind diese sehr maßhaltigen Wagen immer noch zeitgemäß.
Um für etwas Abwechslung zu sorgen habe ich mir einen italienischen Kühlwagen zugelegt. Diese Wagen sind auf alten Aufnahmen auch oft innerhalb von Güterzügen in Deutschland zu sehen. Die Wagen wurden von ITALERI vertrieben, befinden sich aber gerade im Ausverkauf. Es sind sehr maßhaltige Bausätze aus wenigen Einzelteilen, zumindest der Kühlwagen und der normale G-Wagen, den ich auch schon gebaut habe. Jeder Wagen ist ein Projekt für 2-3 entspannte Bastelabende. Ein Tag für die Montage, ein Tag für die Lackierung und dann noch die Nassschiebebilder aufbringen. An stelle der mitgelieferten Kunststoffachsen passen auch hier RP25 Roco-Achsen. Und für den Fremobetrieb kann man sich den Zusammenbau der Kulissen sparen und gleich die NEM-Aufnahme mit ein paar Abstandshaltern aus Polystyrol unter den Wagen kleben. Verfeinert wird der Wagen noch mit dem AW-Lingen Set 551, in dem Zurrösen für die Wagenecken und sehr schöne Bremsumstellhebel enthalten sind.
Der FS-Kühlwagen von ITALERI kann nun auch im Fremo eingesetzt werden.
Das war es für heute. Als nächstes werde ich mein neues Modulbauprojekt vorstellen, vielleicht in der kommenden Woche.
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