Das Ende des Frühlings im Fremo-Jahr ist für mich seit vielen Jahren das Treffen in Bonn-Oberkassel, welches ich im Jahr 2010, damals noch in Flamersheim, zum ersten mal besucht habe. Seitdem ist das Treffen zu einem ausgewachsenen 4-Tages-Treffen geworden.
Ein abwechlungsreiches Arrangement bot das Fremotreffen in Oberkassel. Passend zum nahen Rhein gab es mehrere Hafenanlagen.
Ondrup wurde, zugunsten meiner Streckenmodule, nicht eingeplant. Dafür fand ich, zu meiner völligen Überraschung, im Arrangementplan den vertrauten Umriss meines alten Haltepunkte "Schult am See". Dieser entstand bereits im Jahr 2000 und war wahrscheinlich noch nie auf einem reinen Fremotreffen im Einsatz. Nachdem er aus der Garage geborgen, abgestaubt und die Gleise von einer dicken Oxidschicht befreit waren hat er aber ohne technische Probleme seinen Dienst getan.
Aisch, einer der beiden Schattenbahnhöfe, die in Vorraum der Halle standen.
Grundthema des Treffens war, zumindest kam mir das so vor, Eisenbahn und Wasser. Neben zwei Badeseen gab es drei große Hafenbereiche, und das obwohl die üblichen Verdächtigen aus der Hamburger Regionalgruppe garnicht angereist waren. Dazu kam noch die große Klappbrücke in Hitstedt. Mein eigenes Brückenprojekt ist aber noch nicht weiter gekommen.
In Rehbrück zweigte die Strecke ab zum Hafenanschluss Tief im Westen.
Die Hauptstrecke führte einmal außen um die Halle herum. Vom Schattenbahnhof Aisch aus gelangte man zuerst nach Rehbrück. Über den Abzweig gelangte man auf eine Anschlussbahn zum Hafen Tief im Westen. Die Hauptstrecke führte über eine lange Strecke nach Bülthausen. Neben der Formsandverladung wurden hier die Nahgüterzüge ausrangiert, um die Frachten aus Neulippertor in die Züge mit dem korrekten Ziel einzustellen.
Die Strecke zwischen Rehbrück und Bülthausen. Das ist Fremo, es muss nicht an jedem Meter Strecke eine Kirmes aufgebaut werden.
Vom Schattenbahnhof Aisch über Rehbrück, Bülthausen bis nach Hitstedt wurde die Strecke mit Blocktechnik betrieben. Die Technik funktionierte weitgehend störungsfrei und erleichte die Zugmeldung.
In Bülthausen wartet der Privatbahn-Triebwagen nach Neulippertor.
Campingplatz am See die Erste: Am Abzweig zur Privatbahn befand sich ein Naherholungsgebiet .
Von Bülthausen aus wurde der Abzweig zur privaten Westlippischen Eisenbahn bedient. Die Hauptstrecke führte aber weiter zur Zeche unser Otto, wo sowohl die Kohle-Ganzzüge in Richtung der Häfen, als auch die Binnenfrachten für die Ladestellen der Bahnhöfe verladen wurden.
Schichtwechsel auf Zeche unser Otto. Die Kumpel überqueren frisch geduscht den Bahnlinie und laufen zum Haltepunkt Lanfermann Fähre.
Der Bahnhof Hitstedt ist beim Fremotreffen in Oberkassel traditionell der Übergabebahnhof zum Schmalspurnetz. Hier können die kompletten Güterwagen auf Rollwagen verladen werden. Der Bahnhof ist fast schon ein komplettes Diorama. Auch für die Bahnreisenden besteht hier Möglichkeit umzusteigen. Hinter Hitstedt überquerte die Hauptstrecke zunächst über eine Klappbrücke einen Fluss, wenig später folgte dann Campingplatz am See die Zweite, der Haltepunkt Schult am See.
Hitstedt war der Übergabebahnhof zur Schmalspurbahn. Im Vordergrund stehen Normalspurgüterwagen auf Rollwagen, dahinter sieht man die Verladung und den Ringierbereich der Normalspurbahn.
Auch auf dem Schmalspurnetz wurde viel Betrieb gemacht.
Mein Haltepunkt Schult am See. In 16 Jahren der erste Einsatz im Fremo?
Kurz vor dem Schattenbahnhof Honrath musste noch der Rosthafen bedient werden. Dieser ist in der MIBA ausführlich, ich glaube in sieben Teilen, besprochen worden. Der Abschlussbericht findet sich im Heft 08/2015. Optisch ist der Bahnhof wirklich ein Hingucker. Es zeigte sich jedoch, dass sich Güterwagen nach den Ansprüchen der Fremo-Normen und ein auf engem Raum gebautes Diorama nicht sofort vertragen.
Der Rosthafen bot viele Rangieraufgaben auf engem Raum.
Das Netz der WLE war kurz, bot aber mit den Anschlüssen Deutz/Schlachthof, dem Industriegebiet Bembelberg und der langen Hafenanlage Rheinhafen viele Ladestellen. Daher wurde Neulippertor täglich mit drei Durchgehenden Güterzügen vom Schattenbahnhof aus bedient. Hinzu kamen ein Triebwagenpendel zwischen Bembelberg und Bülthausen und die durchgehenden Züge zum Rheinhafen.
Rangierarbeiten am Bahnübergang in Neulippertor.
Kohlenzug und Binnenschiff am Kai des Rheinhafens.
Am Abzweigbahnhof Rehbrück war der Übergabebahnhof Merkwüden angeschlossen. In diesem wurden die Züge aus und in die Hafenanlage Tief im Westen behandelt. Im Wesentlichen fanden Lokwechsel statt, Ortsfrachten für Merkwürden mussten ebenfalls zugestellt werden. In Tief im Westen wurden hauptsächlich Kohle, aber auch andere Güter umgeschlagen.
Am Bahnhof Merkwürden fanden die Übergaben zum Hafen Tief im Westen statt.
Auch im niederländisch gepräten Hafen Tief im Westen wurde auf Binnenschiffe verladen.
Vier Tage in Oberkassel, und wieder war es sehr schön. Im Gegensatz zu den letzten Jahren erfolgte die Verpflegung dieses mal ausschließlich in der Halle. Das war sehr gut für den Zeitplan und würde ich, auch aus Kostengründen, wieder vorziehen.
Wie nach jedem Treffen habe ich eine Treffengalerie mit vielen weiteren Fotos vom Wochenende erstellt. Viel Spass beim Anschauen.
Zwar war ich selber auf dem Treffen, sage Dir aber Danke für das Auffrischen und Festhalten in Text und Bild eines schönen Treffens.
AntwortenLöschenDer merkwürdige Christian.