Mein letztes Fremotreffen dieses Jahr, und wieder ist es traditionell das am ersten Advent in der Nähe von Leipzig, im kleinen Ort Dreiskau-Muckern. Es geht in das Jahr 1928, FremOld Epoche II war angesagt. Ich hatte all meine Streckenmodule mit dabei, und dank meines Mitfahrers waren Be- und Entladen und der Auf- und Abbau ein Klacks. Bei der weiten Fahrt will ich auch nicht die Halle fegen.
Die Sporthalle auf dem Gutshof in Dreiskau-Muckern. So umfangreich war das Arrangement noch nie.
Das Arrangement war groß wie noch nie. Zwei Drittel der Halle wurden zweigleisig umrundet, bevor die Hauptstrecke in die Hallenmitte zum abschließenden Schattenbahnhof führte. Eine lange eingleisige Nebenbahn und ein großer Hafenanschluss zweigten von der Hauptstrecke ab. Auch ein sehr langer eingleisiger Streckenast der Freunde aus Tschechien, und ein Stück Schmalspurbahn durften wie immer nicht fehlen.
Güterzüge im Bahnhof Holstedt.
Die zweigleisige Hauptstrecke begann im Schattenbahnhof Leipzig-Plagwitz. Erster Bahnhof war der im Rohbau fertiggestellte eigentliche DR-Ost Bahnhof Kieritzschau. Von diesem zweigte in Gegenrichtung die Tschechische Strecke ab. Die zweigleisige Hauptstrecke führte weiter nach Holstedt. Dahinter befand sich der Abzweig zur eingleisigen Nebenbahn und der Abzweig zur Hafenbahn. Nach durchfahrt des leider nicht betriebenen Bahnhofs Hamburg-Sternschanze bildete Leipzig-Wahren den Abschluss der Hauptstrecke.
Der Bahnhof Hamburg-Sternschanze wurde nur als Streckenmodul genutzt.
Die in Kieritzschau abzweigende Tschechische Nebenstrecke führte über Loket, den Anschluss Elektrárna, den Bahnhof Nova Ves Plevo, die Zeche Hrabova zum Schattenbahnhof Petrov. Die Hafenanlage war sehr umfangreich. Die Verteilung der Wagen übernahm der Bahnhof Wilhelmsberg. Dort war die Hafenbahn mit Kirchpauerkai, Brasilienkai, Schellfischkai, Rhenus und Ziegelwiesenkai angeschlossen. Sogar der für die Hamburger Hafenbahn typische Tunnel war dabei.
Die Zeche Hrabova mit Fördergerüst, Kohlenwäsche und mehreren Kohlesilos.
Im Vordergrund der Brasilienkai, dahinter der Kirchenpauerkai.
Die eingleisige Nebenbahn führte durch einen sehr gelungenen Omegabogen zum Bahnhof Eichfelden. Danach schloss sich der Bahnhof Kleinhauserfehn und dann Sommerfeld an, wo die eine Rollbockanlage den Übergang zur Schmalspurbahn ermöglichte. Auf der Regelspurigen Strecke ging es weiter über die Anschlussstellen Hasselbeck und Waldenau zum Bahnhof nach Bülthausen. Dieser war Endbahnhof der Strecke, hatte aber noch einen Anschluss zu einer Kleinzeche
Ein Nahgüterzug rangiert hier in Eichfelden.
Das Betriebskonzept war wie folgt: In den Schattenbahnhofen wurden Nahgüterzüge gebildet. Diese wurden sowohl in Kieritzschau, als auch in Holstedt zerlegt und auf die Nahgüterzüge der anschließenden Strecken verteilt. Neben den Nahgüterzügen gab es auch die für die Epoche II noch typischen Personenzüge mit Güterbeförderung Pmg. Die Ortsfrachten wurden in den großen Bahnhöfen durch die Ortsloks, bzw. die Loks der Hafenbahn verteilt.
Einige Güterzüge stehen hier abfahrbereit in Kieritzschau.
Zwischen einigen Betriebsstellen pendelten durchgehende Güterzüge Dg. So wurde Englische Kohle vom Kirchenpauerkai nach Leipzig-Plagwitz, Sand zur Verfüllung der ausgekohlten Stollen von Bülthausen nach Hrabova und die Kohle aus Hrabova zum Kraftwerk Elektrárna befördert. Letztere zugegeben etwas umständlich durch einige Kopf-Manöver in Petrov und Loket innerhalb des Tschechischen Streckenastes. Erinnerungen an Kohlenzüge innerhalb des Ruhrgebietes wurden wach.
Ein D-Zug fährt aus Kieritzschau in Richtung Loket aus.
Eine wahre Augenweide war einmal mehr das Rollmaterial. Die Mischung aus Länderbahnloks und ersten DRG-Typen, dazu die Auflockerung durch die in Tschechien eingesetzten Loks des ehemaligen Königreichs Österrich-Ungarn, das ist eine schöne Abwechslung. Ebenso bei den Personenwagen. Hier fällt der Kontrast zwischen langen D-Zugwagen mit Drehgestellen, und kurzen Zweiachsern mit vier Fenstern auf.
In Holstedt wartet ein mit einer preußischen P4.2 bespannter Personenzug auf die Weiterfahrt.
Die Güterwagen sind auch hier leider die einzigen, die fast flächendeckend über ansprechende Patinierung verfügen. Dies ist aber auch auf den beim Vorbild damals noch höheren Pflegeaufwand zurückzuführen. Die Reichsbahn hatte eine große Personaldecke, wahrscheinlich auch für das Reinigen von Rollmaterial.
Die Baumschule in Kleinhauserfehn verlud bereits 1928 ihre Züchtungen auf Güterwagen.
Zuletzt muss noch die gute Unterbringung und Verpflegung in der Jugendherberge des Gutshofes erwähnt werden. Für kleines Geld musste man sich wie immer um nichts kümmern und Hunger hat bestimmt niemand gelitten.
Der Personalpendel hat soeben den kleinen Bahnsteig in Wilhelmsberg erreicht.
Leipzig, bzw. Dreiskau-Muckern, ich komme im nächsten Jahr bestimmt wieder. Dann nicht am ersten Advent, dafür aber mit elektrischer Strecke.
Noch ein paar mehr Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie FremOld Dreiskau-Muckern 2018
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen