Samstag, 15. Juli 2023

FremOld spielt mit der Bertelsmannanlage

Liebe Leser es gibt Gelegenheiten, die muss man ergreifen. Aufgrund von guten Kontakten unserer FremOld Gruppe war es möglich, einmal die Höllentalanlage von Dieter Bertelsmann zu bespielen. Die Reise ging dieses mal nach Offnadingen bei Bad Krozingen.


Die Tür ins Paradies: Von außen eine Scheune, von innen der Modellbahntraum von Dieter Bertelsmann.


Von einer Empore aus hat man den Überblick über die gesamte von Josef Brandl gestaltete Anlage.

Die Höllentalbahn ist eine Bahnstrecke, deren Vorbild von Freiburg nach Donaueschingen führt. Dabei wird am Scheitelpunkt ein Höhenunterschied von über 600m überwunden. Für eine Bahnstrecke ohne Zahnstange ist das auf einer Strecke von 25 km eine ganze Menge. Dazu kommen spektakuläre Streckenabschnitte wie der Ravenna-Viadukt und die Gutachbrücke und eine Vielzahl von Tunneln.


Der Ravennaviadukt liegt wie das Vorbild in einer starken Steigung.

Natürlich war es nicht möglich die Höllentalbahn in Form einer stationären Anlage (auch wenn man sie theoretisch zerlegen und transportieren kann) komplett nachzubauen. Daher bemühten sich die Erbauer eine Art "Best of Höllentalbahn" zu entwerfen. Heraus gekommen ist dabei eine Anlage auf drei Ebenen, die Teilweise durch Kulissen voneinander getrennt sind. Dargestellt werden vier Bahnhöfe. Weil man sich aufgrund der Kulissen und Blickrichtungen beim Spielen nicht sieht, entsteht dabei der Eindruck, man wäre auf einem Fremotreffen in einer viel größeren Halle.


Der Bahnhof Bonndorf im Schwarzwald liegt auf der höchsten Ebene der Anlage.

Der Betrieb auf der Anlage ist an den Betrieb im Fremo angelehnt. Die Betriebsstellen sind mit Telefonen vernetzt. Es gibt einen Fahrplan, der stark an das Vorbild angelehnt ist. Wie auf den Fotos teilweise zu sehen gibt es Modellzeituhren. Die Steuerung der Anlage erfolgt natürlich digital. Dabei kommen die bekannten Freds und Fredis zum Einsatz. Es gibt aber auch einen Automatikmodus für nicht Modellbahnaffine Besucher.


Der Schattenbahnhof Freiburg Hbf.

Die Lokomotiven sind vorbildtypisch gewählt. Da wir das Jahr 1934 nachgespielt haben kamen im Wesentlichen Dampfloks der Baureihen 58, 75 und 85 zum Einsatz. Die 85er, welche die Reichsbahn nur in geringer Stückzahl beschaffte, kamen tatsächlich fast ausschließlich auf dieser Strecke zum Einsatz. Die Güterwagen verfügen über Wagenkarten und es werden auch Frachtenzettel genutzt.


85 003 mit einem Eilzug. Diese mächtigen 1C1 Tenderloks waren typisch für die Höllentalbahn.

Die dargestellten Bahnhöfe waren Freiburg-Wiehre, Neustadt (Schwarzwald), Bonndorf im Schwarzwald und der Endbahnhof Lenzkirch. Der Bahnhof Neustadt ist komplett mit Oberleitungen überspannt, die bis zum Ravennaviadukt reicht. In Neustadt befand sich seinerzeit ein Bw, wo von normalen Loks auf Steilstreckenloks umgespannt wurde. Auch beim Betrieb der Modellanlage wurde dieses Feature teilweise genutzt. Oftmals kamen die Züge aber auch direkt mit dicken 85ern aus dem Schattenbahnhof.


Ein langer Güterzug im Bahnhof Neustadt. Vorn das im Empfangsgebäude, hinten das kleine Betriebswerk. Auch hier wurden die Züge teilweise von normaler Traktion auf Steilstreckenloks umgespannt.


Blick in die Gegenrichtung zur Gutachbrücke.

Nach dem Passieren der Steigungstrecke und des Ravennaviaduktes gelangt man zum Bahnhof Freiburg Wiehre. Dieser ist in einem langen Bogen rund um eine sehr gelungene vorbildgerecht Stadtkulisse mit sehr gut passender Hintergrundkulisse.


Freiburg Wiehre mit seiner schön gestalteten Stadtkulisse.


Im Hintergrund ist die Gebäude der Freiburger Altstadt zu sehen.

Der Bahnhof Bonndorf stellt einen sehr landlich gelegenen Bahnhof dar. Hier dominiert die Holzwirtschaft die Szenerie. Hier sind sie, die Motive, die schon in so vielen Modellbahnmagazinen zu sehen waren.


Verladung von Langholz im Bahnhof Bonndorf.


Ein Güterzug wartet in Bonndorf auf die Weiterfahrt.

Endpunkt der Anlage in der Bahnhof Lenzkirch. Hier ist nochmal ein Feuerwerk für Freunde des Gebäudemodellbaus geboten. Inklusive Kirche und Bäckerei.


Blick durch den Bahnhof Lenzkirch.


Echte Nebenbahnromantik mit viel Leben auf der Ladestraße.




Ein Dorf im Schwarzwald, wie man es sich vorstellt. Alle Gebäude natürlich nach Vorbild gebaut. Und die Flüsse werden zum Speisen der Mühlen genutzt.

Insgesamt 2,5 Tage durften wir mit einer ca. 15 köpfigen Gruppe mit der Anlage spielen. Die Betreiber hatten anscheinend teilweise garnicht damit gerechnet, dass wir lieber mit der Modellbahn spielen, als im benachbarten Wirtshaus zu sitzen. Und so wurde am Samstagabend von der Gaststätte wieder zurück in die Scheune gewechselt, um noch einen Fahrplan zu beginnen.

Ich habe während des Wochenendes zunächst den Schattenbahnhof Freiburg Hbf bedient. So nah am Ravenna-Viadukt gelegen, das war toll. Nachdem ich dann etwas mit Zügen durch die Gegen gefahren bin, habe ich am Ende noch die Chance genutzt der Bahnhof Neustadt als Fahrdienstleiter zu bespielen. Die weite Reise hat sich also absolut gelohnt. Herzlichen Dank an der Team von der Höllentalanlage und besonders natürlich an Dieter Bertelsmann, den Schöpfer der Anlage.

Weitere Bilder von mir gibt es hier zu sehen: Galerie Höllentalanlage.

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