Nachdem ich nun mit dem Bau der Module begonnen habe müssen auch die Arbeiten an den Brücken fortgesetzt werden. Da ich so eine Brücke zum ersten mal in ein Modul einbaue schaukle ich mich im Moment so langsam hin zum Endzustand, mit Arbeiten abwechselnd am Modul und an der Brücke.
Zunächst musste ich die Entscheidung treffen, wie denn nun die Brücke ins das Modul eingebaut wird. Nachdem ich die weiteren Bauphasen durchgespielt hatte, vor allem die spätere Landschaftsgestaltung (bei mir grundsätzlich nach dem Abschluss des Gleisbaus), kam ich zu dem Schluss, dass die Brücke langfristig abnehmbar bleiben muss.
Wie aber vorgehen, wo den Schnitt zwischen Modul und Brücke machen? Als großer Fan von Gerrits Tagebuch auf dem Youtube Channel der MiWuLa habe ich mir an diverse Brücken erinnert, die der dortige "Brückengott" Gaston in den letzten 15 Jahren gebaut hat. Ohne das jetzt im Detail überprüft zu haben erinnere ich mich, das dort die Widerlager fest mit der Brücke verbunden waren. Also wird das jetzt bei der Eisenbahnbrücke (die Straßenbrücke muss ja nicht abnehmbar sein) so ausgeführt.
Die Brücke auf dem rohen Modulkasten. Sowohl Brücke als auch Modul, also das Trassenbrett, müssen noch angepasst werden.
Zunächst musste ich die Auflager der Brücke bauen. Da das aber jede Menge Gefummel bedeutet, und für eine starre Verbindung zwischen Brücke und Widerlager, die sollen ja fest zusammen hängen, keine optimale Lösung darstellt, habe ich die Auflager nur an den Außenseiten, also da wo der Betrachter sie später am meisten sieht, dargestellt. Wichtige Erkenntnis beim Nachbau mit den Plänen war, dass die Einrollenkipplager im Vorbild ca. 20 cm niedriger sind als die Mehrrollenbrückenlager, also der Platz den die Rollen für den Längenausgleich einnehmen. Auch beim Vorbild müssen daher die beiden Brückenwiderlager unterschiedlich hoch sein, sonst steht die Brücke schief. Auch beim Modell muss ich diesen Unterschied von ca. 2 mm darstellen.
Vorn die Einrollenkipplager, hinten die Mehrrollenbrückenlager.
Die fertigen Auflager habe ich exakt vermessen und die anderen Auflager, die ich aus massivem Polystyrol hergestellt habe, exakt auf die Nachbildungen abgestimmt, damit die Brücke später gerade steht. Die Auflager habe ich dann unter die Brückenträger geklebt. Wichtig dabei war es die Teile so zu verbinden, dass die untere Platten später genau waagerecht auf dem Widerlager aufstehen. Hier muss ja eine dauerhafte und stabile Klebestelle entstehen.
Ein Mehrrollenbrückenlager. Das kleine Bild zeigt das Lager im Vorbildplan.
Auch die beiden innenliegenden Doppel-T-Träger, auf denen später die Schwellen des Gleises aufliegen, erhalten Lagerblöcke aus Polystyrolwürfeln. Diese Stelle ist besonders wichtig, denn hier nimmt die Brücke später die Last der Fahrzeuge auf. So eine Weinert 50 wiegt schon mal ein knappes Kilo. Würden hier keine Kräfte ins Widerlager eingeleitet, würden sich die Brückebögen nach innen verziehen, und das sähe doch ärg merkwürdig aus.
Das Einrollenkipplager mit Vergleichbild aus dem Vorbildplan.
Die Widerlager bestehen aus dicken Polystyrolplatten, die ich lagenweise aufeinander geklebt habe. Sie durften nur so breit sein, dass sie nicht in das Widerlager der Straßenbrücke hinein ragen. Wichtig war es zunächst 1 mm Luft zu lassen, also die Widerlager etwas zu kurz zu konstruieren, um noch Platz für die später aufzuklebenden Mauerplatten zu haben. Nachdem diese Maße feststanden konnte ich das Trassenbrett abschneiden und mit der Unterkonstruktion beginnen. Ich habe eine 15 mm Multiplexplatte montiert. Von dieser neuen Ebene zum aus fehlten mir noch exakt 4 mm, um die Brücke genau auf die Höhe des Trassenbrettes zu bringen. Dafür habe ich Sperrholz verwendet.
Die provisorisch in den neuen Brückenausschnitt des Moduls eingesetzte Brücke.
Um die Brücke mit dem Modul verbinden zu können habe ich M6 Schrauben mit Sechskantkopf fest in die Widerlager eingeklebt. Die Brücke kann dann später mit zwei Flügelmuttern am Modul befestigt werden. Die Löcher habe ich beide als Langloch ausgeführt, so dass eine Verschiebung der Brücke um ca. 1 mm in Längsrichtung möglich ist. Zur Seite hin wird das Spiel nur gering sein.
Hier sieht man die in das Widerlager eingeklebte M6 Schraube.
Auch an die Stromvervorgung musste ich denken. Ein Widerlager erhält Bohrungen für die Verkabelung. Nachdem ich das Gleis auf den beiden Brückenköpfen verlegt und befestigt habe konnte ich das endgültige Brückengleis schon wieder heraustrennen und werde wohl als nächstes mit der Lackierung der Brücken beginnen.
Das eingebaute Brückenlager mit den durchgeführten Kabeln für die Stromversorgung der Brücke.
Auch an den Modulen wird es weiter gehen, dazu mehr im nächsten Blogpost.
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