Mittwoch, 10. August 2011

Laternen

Bahnhöfe sind immer mit Laternen ausgestattet. Dabei kommen unterschiedlichste Bauformen zum Einsatz, je nach Jahrgang der Installation gibt es eine fast unendliche Anzahl von Varianten.

Für Ondrup lagen mir zum Glück Vorbild Informationen vor. Ein Foto zeigt das Aussehen von Ausleger und Lampenschirm, in einem Installationsplan ist die Lampenhöhe (Lph) 9 m verzeichnet. Durch das Foto ließ sich die Masthöhe von ca. 10 m ermitteln.


Eine der im Vorbild vorhandenen Laternen mit dem heute noch dort befindlichen Düngersilo

Nachdem das Vorbild bekannt war ging es an die Suche nach einem passenden Modell. Gefunden wurde es, mal wieder, bei Weinert Modellbau. Die Laterne mit der Nr. 3324, ein Messingbausatz, kamen der Ondrup Laterne so nahe, dass ich mich für den Kauf entschied. Einziges Problem: mit einer Modellhöhe von 90 mm ist die Laterne zu kurz. Die für mich benötigte Masthöhe beträgt rund 105 mm + 10 mm Reserve zum Einstecken in den Untergrund.


Der Inhalt des Weinert Bausatzes Nr. 3324: Glühlampe, Lampenschirm, Ausleger, Widerstand, Mast und Kupferlackdraht. Die Messingrohre rechts im Bild dienen der Verlängerung.

Die Verlängerung des 1,5 mm dicken Mastes war die erste Aufgabe, die es zu lösen galt. Zunächst habe ich versucht das 3 cm lange Verlängerungsstück einfach stumpf unter den Mast zu löten und die Öffnung im inneren mit einem Stahldraht frei zu halten. Diese Variante erwies sich als zu Bruchempfindlich, so dass ich schon nach der 1. Ausstellung mit der Überarbeitung der Laternen beginnen musste.


Der Ausleger muss bis auf einen kleinen Rest von den langen Gussästen befreit werden

Als einzig praktikable Variante erwies sich der Einbau eines Innenrohres mit Außendurchmesser 1 mm. Dieses passt genau in das 1,5 mm Außenrohr und wird später mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigt. Die Masten sind jetzt absolut bruchsicher
und können nach Berührungen, die beim Rangieren und Entkuppeln nun mal vorkommen, einfach gerade gebogen werden.


Der Ausleger wird an den Mast angelötet. Durch Anfeilen der Flächen gelingt das leichter.

Da ich meinen Bahnhof mit einer Betriebs-Gleichspannung von 14 V betreibe, konnte ich die mitgelieferten 300 Ohm Widerstände auf Halde legen. Für mich passen nun 151 Ohm, dadurch leuchten die Birnen sichtbar, aber werden trotzdem geschont.


Die Drähte des Glühbirnchens müssen vorgebogen werden. Anschließend werden die Drähte mit Sekundenkleber und VIEL GEDULD am Ausleger befestigt.


Der Lackdraht und die Drahtenden der Birne werden vorverzinnt und verlötet


Die Lackdrähte werden in der richtigen Reihenfolge durch die Messingröhrchen gefädelt.


Nach dem Zusammenziehen ist die Nahtstelle schon so gut verbunden, dass sie nach dem Lackieren verschwinden wird


Die Drähte an der Oberseite der Laterne werden an den Mast angeschmiegt und mit Sekundenkleber fixiert


Der Lampenschirm wird vom Gussast getrennt und mit der Feile gesäubert


Von unten wird der Schirm über die Glühbirne gestülpt und mit Sekundenkleber befestigt

Die Lackierung ist nichts Aufregendes. Für den Mast habe ich Lederbraun in der dickflüssiger Konsistenz verwenden. Durch den Pinselstrich von oben nach unten entsteht somit eine holzähnliche Oberfläche.


Laterne vor dem Güterschuppen

Ausleger und Lampenschirm habe ich schwarz lackiert. Der Lampenschirm wird von oben in mehreren Schichten bemalt, damit das Licht nicht mehr durchscheinen kann. Außerdem entsteht so der nach oben sichtbare Buckel, in dem sich im Vorbild die Fassung der Glühbirne befindet.


Laterne vor der Ladestraße

Erst nach dem Setzen der Laternen auf dem Bahnhof werden die Widerstände angelötet und dann der Anschluss an die Lichtleitung hergestellt.

Insgesamt habe ich 11 Laternen hergestellt, 1 dient als Reserve. Je Laterne muss man ca. 1 Std. Bauzeit einkalkulieren.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, die Stimmung, die Glühbirnen im Dunkeln verbreiten, ist schöner als sie durch das Licht von LED-Laternen wäre. Beim "Dämmerstunden Fahrplan" beim Vereinsinternen Spielen zu Ostern 2011, hatten wir viel Freude an unseren beleuchteten Bahnhöfen.


Blick durch das im Dunkeln beleuchtete Ondruper Bahnhofsmodell


Auch am Stellwerk Ondrup-West stehen 2 Laternen

Hier kann man auch noch andere Dämmerstunden-Bilder von der Anlage des MEC-Dülmen sehen.

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