Sonntag, 30. September 2012

Weichenlaternen

Die Stellung von Weichen wird den Fahrzeugen bei mechanischen Stellwerken durch Weichenlaternen angezeigt. Diese sind in Hauptgleisen beleuchtet, konnten aber in Nebengleisen später mit Reflektoren versehen sein oder einfach aus Blechwinkeln mit entsprechender Lackierung bestehen. Die Laternen drehen sich auf dem Fuß um 90°, wenn die Weiche gestellt wird und durch eine Schubstange die Bewegung überträgt. Aus Lektüre ist das MIBA Report "Mechanische Stellwerke 1" von Stefan Carstens zu empfehlen. Gibts in guten Bahnhofsbuchhandlungen oder beim Modellbahnhändler. Massig Fotos und Zeichnungen, dazu leicht verständliche Erklärungen helfen auch dem Anfänger.

Fachlektüre und das Päckchen mit Weichenlaternen von Auhagen Nr. 41618.

Welche Bauformen in Ondrup genau vorkamen ist mir nicht bekannt, nur auf den alten Postkarten aus den 1920er und 1930er Jahren ist eine Weichenlaterne abgebildet.

Auf einer Postkarte aus den 1920er Jahren ist bereits eine Weichenlaterne der Einheitsbauform in Ondrup zu sehen.

Die Installation der Laternen im Modell habe ich lange vor mir her geschoben. Vor einem halben Jahr habe ich den Versuch unternommen Weichenlaternen von Kotol einzubauen. Eigentlich eine feine Sache: vorbildgerechte Stellung über die Stellschwelle und von innen beleuchtet. Das große Manko: Ich hätte sie direkt bei den Gleisbauarbeiten einsetzen müssen. Zudem sind die fetten Schildkröten-Antriebe im Weg, genau wie die bereits verbauten Atrappen der Vorbild-Weichenantriebe. Also habe ich die Laterne nach Bülthausen verkauft und das Vorhaben erstmal zurückgestellt.

Die selbe Weichenlaterne einige Jahre später. Dabei handelt es sich um die Laterne aus der beim Umbau 1937 verschwundenen Weichenverbindung vor dem Empfangsgebäude.

2011 kündigte Auhagen ein umfangreiches Programm an Stelleinrichtungen für mechanische Stellwerke an, darunter auch Weichenlaternen. Unbeweglich, unbeleuchtet, aber dafür einfach nachzurüsten.

Auhagen Laterne aus Richtung Weichenzunge gesehen.

Optisch sind die Teile aber völlig in Ordnung, und günstig dazu: 11 Euro für ein Päckchen. Und der Clou: 3 rechte und 3 linke Laternen, das Ondrup-Sorglos-Paket.

Auhagen Laterne aus Richtung Herzstück gesehen.

Beim Einbau habe ich die Schwellenverbindungen größtenteils abgeschnitten und die Halterungen einfach an die Antriebe geklebt. Laut Carstens gab es das. Die Laternen habe ich alle in Stellung "gerade" eingesetzt und festgeklebt. Die meisten Züge fahren durch, und um im Betrieb möglichst wenige Irritationen zu schaffen ist das die beste Lösung. Im Fremo ist man eh froh, wenn die Signale beachtet werden, also hoffe ich mal es bleiben nicht zu viele Lokführer vor anscheinend falsch gestellten Weichen stehen.

Weichenlaterne an Weiche 3 vor der Ladestraße.

Damit man nicht sofort den Eindruck von Kunststofflaternen hat habe ich die Laternen natürlich noch matt lackiert. Die Laternen selbst in schwarz, die Füße in dunklem braun.

Die Laterne an Weiche 2 vor der Güterabfertigung.

Ich möchte, trotz meiner mittelprächtigen Lösung andere Modellbahner ermutigen ihre Bahnhöfe mit beweglichen und beleuchteten Laternen auszurüsten, denn einmal richtig eingebaut funktionieren sie sicher. Bei meinem nächsten Bahnhof, so er denn kommt, habe ich das auch wieder vor.

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