Samstag, 22. Januar 2011

Bahnsteigkante und Ladestraße, Vorbild + Modell

Ladestraße:
Die Ladestraße war, typisch für Kleinbahnhöfe, mit senkrecht in den Grund gerammten Schieneprofilen befestigt. Noch heute ist die gesamte Ladestraßenkante erhalten. Der Abstand zwischen den Profilen beträgt 2,60 m, also exakt die Länge von Eisenbahnschwellen. Heute ist die Ladestraße zwar mit einer Betonkante versehen, aber diese ist wohl neueren Datums.


Die Ladestraßenkante im Herbst 2009

Im Modell entschloss ich mich die Kante mit 3 cm langen Bohlen darzustellen. Dazu wurden zunächst Peco Schienen auf eine Länge von ca. 1,5 cm mit der Minimot abgetrennt. Mit Hilfe eines Zollstocks wurden Bohrungen im Abstand von 3 cm ins Trassenbrett gemacht. Der Abstand zur Gleisachse beträgt 2 cm. Die Schienenprofile wurden eingeschlagen oder mit Klebstoff befestigt


Die fertig verbauten Schienenprofile. Die Ladestraße aus Styrodur hat bereits das passende Höhenniveau.

Aus 1 x 5 mm Plastruct Kunststoffleisten wurden die Holzbohlen geschnitten. Bei einer Ladestraßenkante mit einer Länge von 2,1 m sind das ca. 150 Stück. Ohne großes Nacharbeiten passen diese Bohlen in die eingerammten Schienenprofile. Genaues Bohren zahlt sich aus.


Noch unbemalte Ladestraßenkante.

Die Bemalung erfolgte mit Revell Aqua Color. Zunächst wurden die Holzbohlen in Lederbraun mitsamt der Schienenprofile bemalt. Die Schienen wurden später mit einer Mischung aus etwas Lederbraun und Ziegelrot hervorgehoben.


Die fertig bemalte Ladestraßenkante.

Die frei stehende Kante bekommt erst mit dem weiteren Baufortschritt richtig Festigkeit, denn durch das Hinterfüllen mit dem Erdreich der Ladestraße und dem Anstopfen des Gleisschotters bewegt sich nichts mehr.


Der Bahnhof Ondrup auf dem Fremo-Treffen in Cloppenburg, Mai 2010

Bahnsteig:
Trotz des wohl eher geringen Aufkommens von Reisenden besaß der Ondruper Bahnhof 2 Bahnsteige. Einer dieser Bahnsteige wurde bei Gleisbauarbeiten abgetragen, wahrscheinlich 1995, als eine Gleisbettreinigung durchgeführt wurde. Bei diesen Arbeiten kann die verwendete Maschine im Bereich von Bahnsteigen nicht arbeiten. Das war es dann mit dem Bahnsteig von Gleis 2.


Die Bahnsteigkante im Jahr 1983 (Foto: Lüdinghauser Zeitung)

Der Bahnsteig von Gleis 1 ist bis heute erhalten und wurde auch beim Gleiswechsel im August 2010 verschont. Im Gegensatz zum Bahnsteig von Gleis 2 hat er keine durchlaufende Betonnase an der Vorderkante. Es handelt sich um rechteckige Betonborde.


Das Ende des Bahnsteigs nach den Gleisbauarbeiten im August 2010


Leider hält die Westmünsterlandbahn dort heute nicht mehr.

Der Nachbau erfolgte mit 10 x 4 mm Kiefernleisten. Diese wurden mit dem Taschenmesser an der Oberfläche eingeritzt, um die Fugen zwischen den Borden darzustellen. Bei der Kante von Gleis 2 wurden 1 x 2 mm Holzleisten aufgeklebt und dann ebenfalls mit eingeritzt.


Das Einritzen der Leisten mit dem Taschenmesser

Bei der Bemalung wurden zuerst die Fugen schwarz bemalt. Dann erhielten die Flächen einen Betongrauen bzw. bei der Kante von Gleis 1 einen Anthrazit-grauen Anstrich.
Beim Einbau der Bahnsteigkanten wurde der exakte Abstand zum Gleis eingehalten. Mit einer Gleislehre wurde immer wieder der genau Sitz überprüft, bevor die Kanten kurz und schmerzlos mit Heißkleber befestigt wurden.


Bahnsteig Gleis 1


Bahnsteig Gleis 2

Auch die Bahnsteigkanten werden erst mit dem Anstopfen des Gleisschotters richtig fest eingebunden. An den Enden werden die Kanten wie beim Vorbild leicht schräg verbaut.


Ein Zug auf Gleis 2 am Bahnsteig. Fremotreffen in Rheda-Wiedenbrück November 2010

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